Test Medal of Honor Warfighter: Standard-Action statt persönlicher Geschichte
Keine überdrehten globalen Operationen, sondern die persönlichen Erlebnisse von US-Elitesoldaten sollten im Mittelpunkt des neuen Medal of Honor stehen, hat EA im Vorfeld mitgeteilt. Das stimmt nicht ganz, wie Golem.de beim Test der Kampagne festgestellt hat.

Ein paar billig zusammengenagelte Sperrholzbretter sollen eine Flugzeugkabine nachstellen, dazu kommen ausrangierte Sitzbänke und von Hand gebastelte Zielscheiben. Durch diesen Trainingsparcours müssen wir uns in der zweiten Mission von Medal of Honor Warfighter ballern - und unter Zeitdruck möglichst alle Zielscheiben-Passagiere über den Haufen schießen, bis wir zum Abschluss eine Granate ins Pseudo-Cockpit werfen dürfen. Mission erfolgreich absolviert!
- Test Medal of Honor Warfighter: Standard-Action statt persönlicher Geschichte
- Ballistik und das Fazit
Den Einsatz erleben wir als verdeckt agierender US-Elitesoldat irgendwo im Jemen bei einem islamistischen Terrornetzwerk. Warfighter macht damit auch das Szenario klar: Da sind die Bösen, die es auf westliche Zivilisten abgesehen haben - und hier sind wir, die wir für unseren Schutz kämpfen müssen. Auch im Verlauf der Handlung spielt das eine Rolle: Es geht um einen verletzten Soldaten namens Preacher, dessen Beziehung wegen seiner vielen Einsätze auf der Kippe steht und dessen Tochter ebenfalls in Gefahr gerät. Die Story wird mit recht aufwendigen Zwischensequenzen erzählt, ist aber so verschachtelt und die Figuren so blass, dass wir ziemlich schnell den Faden verlieren.
Im Grunde ist das aber auch egal, denn die 13 Missionen der Kampagne des neuen Medal of Honor sind wie fast immer in dem Genre weitgehend austauschbar. Außer in das jemenitische Trainingscamp verschlägt es uns nach Somalia, in die Nähe von Mogadischu, wo wir Geiseln befreien sollen, oder nachts bei Hochwasser und Sturm in Asien - einer der atmosphärisch dichtesten Einsätze.
In Warfighter geht es deutlich weniger übertrieben zu als zuletzt in Call of Duty. In Somalia etwa sind wir nur mit einer Handvoll Begleiter unterwegs, die nicht sterben können und daher auch nicht durch namenlosen Nachschub ersetzt werden müssen. Und wir kämpfen kaum gegen gefühlt riesige Armeen, sondern haben es in den Schlauchlevels meist nur mit ein paar Feinden gleichzeitig zu tun. Das Programm schickt auch nur eine begrenzte Zeit lang Verstärkung an die Front. Irgendwann ist der letzte Soldat ausgeschaltet, was uns das Programm dann auch sagt und uns weiterschickt.
Zwischendurch gibt's auch mal andere Einsätze: So liefern wir uns in der pakistanischen Stadt Karatschi per Auto eine gut inszenierte Verfolgungsjagd, bei der wir einen Attentäter stoppen müssen. Steuerung und Fahrgefühl kommen zwar nicht ganz an Rennspiele heran, sind aber trotzdem gelungen. Kein Wunder, schließlich verwendet Warfighter die Frostbite-2-Engine, und die kommt immerhin auch beim letzten Need for Speed zum Einsatz.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Ballistik und das Fazit |
- 1
- 2
Ja, einsteigerfreundlich ist es nicht, aber durch das PvP extrem gut. Die 90% Langeweile...
Etwa das man völkerrechtswidrige Kriegseinsätze heim an den PC holt? Wo ist eigentlich...
Das Game hat nichts mit Dice zu tun, sondern wurde von Danger Close Games entwickelt...