Missionsdesign und Fazit
Das Missionsdesign der Nebenaufträge ist allerdings einer der wenigen Schwachpunkte von Mass Effect 3 - meist geht es nur darum, von einem Punkt zum anderen zu gelangen, alle Gegner zu besiegen und am Ende einen bestimmten Gegenstand einzusammeln. Immerhin: Shepard sammelt hier nicht nur Erfahrungspunkte, sondern gewinnt durch Gefälligkeiten auch immer neue Verbündete im Kampf gegen die Reaper. Die Nebenmissionen verdoppeln somit nicht nur die Spielzeit der Hauptkampagne von knapp 20 auf fast 40 Stunden, sondern erweisen sich auch für den späteren Spielverlauf als äußerst hilfreich.
Mass Effect 3 überzeugt nicht nur in den lauten, sondern vor allem auch in den ruhigen Momenten. Ob am Raumschiff oder in der Station Citadel, in Ruinen oder beim Scannen von Planeten nach Artefakten - immer gibt es Gespräche zu belauschen, einen Smalltalk mit einem alten Bekannten zu führen oder teils witzige Situationen zu erleben.
Ein guter Bekannter ist allerdings auch die Technik - an der sind die Jahre nicht spurlos vorbeigegangen. So atmosphärisch das Spiel auch ist: Die Texturen wirken teils schwammig, ein paar Details mehr wären zeitgemäß. Hinzu kommen vor allem auf der Playstation 3 immer wieder unschöne Ruckler, in den Zwischensequenzen ebenso wie in den actionreichen Passagen. Der Großteil der Effekte überzeugt dafür, auch die Sprachausgabe ist gelungen. Die Musik verdient ein extra Lob - je nach Spielsituation gibt sie sich höchst dramatisch oder ruhig und melancholisch, wodurch die dramaturgischen Parallelen zu guten Science-Fiction-Vorlagen aus Kino und TV noch deutlicher werden.
Neben dem Einzelspieler-Erlebnis bietet Mass Effect 3 auch erstmals einen Vier-Spieler-Koop-Multiplayer-Modus. Aus einer Reihe von Klassen und Rassen wird die eigene Spielfigur ausgewählt und dann mit bis zu drei Kameraden zu einem Team vereint, das dann auf unterschiedlichen Karten mit teils mehreren Zusatzaufgaben gegen die Reaper antritt. Eine nette Ergänzung, die aber eher nette Dreingabe als wirkliches Kaufargument ist.
Mass Effect 3 ist ab dem 8. März 2012 für PC, Playstation 3 und Xbox 360 erhältlich, kostet zwischen 50 (PC) und 60 Euro (Konsolen) und hat eine USK-Freigabe ab 16 Jahren erhalten.
Fazit
Mass Effect 3 kommt als Sieger ins Ziel - wenn auch mit ein paar Schrammen. Trotz direkter Beeinflussung des Spielablaufs durch die eigenen Taten und Aussagen ist der Titel sehr linear. Auch technisch ist Mass Effect 3 nicht auf höchstem Niveau, Rollenspieler ärgern sich zudem über die nur kargen Entwicklungsmöglichkeiten. Das trübt die immense Wirkung und Atmosphäre allerdings kaum: Eine so gekonnt inszenierte und lebendige Science-Fiction-Welt mit zahlreichen, einem ans Herz wachsenden Charakteren, eine derart spannende und fesselnde Story in Kombination mit derart fordernden Gefechten und gut ins Spielgeschehen integrierten Entwicklungen bei Charakteren und Waffen findet sich nur selten. Besser hätte Bioware die populäre Reihe kaum beenden können.
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