Standardmäßig zu viel Schärfe
Das Velocity 4G hat eine 8-Megapixel-Kamera. In den Standardeinstellungen nimmt die Kamera Fotos im 16:9-Format auf. Die Aufnahmen haben einen großen Weitwinkel. Der verwendete Schärfefilter der automatischen Bildverbesserung lässt die Aufnahmen aber deutlich überschärft wirken. Vor allem an der Rändern von Objekten bilden sich teils Artefakte. Das gilt auch für die Videos, die in bis zu 1080p aufgenommen werden.
Wird der Filter in den Bildanpassungen ausgeschaltet, wirken die Aufnahmen deutlich besser und natürlicher. Die Qualität ist dann nur minimal schlechter als die der Bilder, die mit dem iPhone 4S aufgenommen wurden. Mit dem Galaxy Nexus von Samsung aufgenommene Fotos wirken wegen der dort verbauten 5-Megapixel-Kamera deutlich verschwommener.
Bei Innenaufnahmen ohne Blitzlicht hat das Velocity 4G im Vergleich zum iPhone 4S Probleme beim automatischen Fokus. Mit Blitz funktioniert der Fokus zwar besser, im Vergleich zum iPhone 4S zeigen die Aufnahmen jedoch weniger Details. Damit liegt das Velocity deutlich vor dem Galaxy Nexus und nur knapp hinter dem iPhone 4S. Die Frontkamera mit 1,3 Megapixeln funktioniert auch mit Skype. Allerdings ist das Bild sowohl im Quer- als auch im Hochformat verzerrt, was an der Videotelefoniesoftware liegt.
Verfügbarkeit und Fazit
Vodafone will das HTC Velocity zusammen mit zwei verschiedenen Verträgen ab dem heutigen 1. März 2012 anbieten. Mit dem Paket Superflat Internet Plus kostet das Smartphone einmalig 99,90 Euro. Für LTE zahlen Kunden monatlich 10 Euro mehr. Dafür können sie eine Bandbreite von 21,6 MBit/s in Anspruch nehmen. Allerdings ist das monatliche Datenvolumen auf 500 MByte begrenzt. Danach wird für den Rest des Monats auf GPRS-Geschwindigkeit gedrosselt. Insgesamt zahlen Kunden dann monatlich etwa 60 Euro ohne die Raten für das Smartphone.
Der zweite angebotene Tarif namens Superflat Internet Allnet kostet samt LTE-Option rund 100 Euro. Für das Velocity 4G verlangt Vodafone dann einmalig 49,90 Euro. Mit dem Tarif können Kunden die maximal angebotene Bandbreite von 50 MBit/s nutzen, bis das Datenvolumen von monatlich 1 GByte aufgebraucht ist.
Fazit
Mit LTE-Geschwindigkeit zu surfen, macht durchaus Spaß. Der merklich schnellere Aufbau von Webseiten beeindruckte uns zunächst. Später hinterfragten wir den Nutzen jedoch, denn Webseiten mit gehaltvollem Inhalt sind zwar schnell aufgerufen, verlieren aber ihren Reiz beim Betrachten auf dem kleinen Bildschirm. Auch für Videos von Youtube reicht eine UMTS-Verbindung. Außerdem lädt das bei Vodafone auf ein halbes oder 1 GByte begrenzte monatliche Datenvolumen für LTE nicht gerade dazu ein, bedenkenlos zu surfen.
Anders war es bei längeren Multimediainhalten, etwa beim Angebot von Vodafone, das Streaminginhalte bei TV-Sendern sammelt und anbietet. Ruckelfrei eine ganze Folge von Star Wars: The Clone Wars auf dem Velocity 4G anzusehen, war schon schick. Allerdings ist die Akkulaufzeit mit etwa drei Stunden dafür viel zu gering. Das Smartphone als WLAN-Hotspot zu nutzen, fanden wir dennoch nützlich. Verwundert hat uns auch die lange Umschaltzeit zwischen LTE und GSM und dass bei eingehenden Anrufen gar nicht umgeschaltet wird, sondern Anrufer gleich bei der Mailbox landen. Zum offiziellen Start will Vodafone das Problem aber beheben.
Gutes Smartphone, schlechtes Display
Das stark spiegelnde Display nervt vor allem deshalb, weil Lichtquellen nicht punktuell reflektieren, sondern gleich den gesamten Bildschirm unlesbar machen. Unterwegs bei Sonnenlicht mussten wir immer den Winkel verändern, um den Bildschirminhalt zu erkennen, das strapazierte das Handgelenk.
Das vergleichsweise hohe Gewicht fällt vor allem beim ersten Anfassen auf, aufgrund des Plastikgehäuses hatten wir ein geringeres Gewicht erwartet. Dennoch liegt das Smartphone gut in der Hand und macht einen robusten Eindruck.
Insgesamt ist das Velocity 4G ein überdurchschnittliches Gerät, denn die lange Akkulaufzeit bei UMTS und der Videowiedergabe sowie die Qualität der Kameraaufnahmen überzeugen - wäre da nicht die geringe Akkulaufzeit bei LTE.
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Feldversuch mit LTE |
Die Zeiten der Minihandys ist ja glücklicherweise vorbei, habe mich immer schlappgelacht...
Also das ist nun wirklich Käse :) Video ist bei 64 KBit/s schonmal so gut wie überhaupt...
Also wenn das getestete Gerät nach 5,5 Stunden UMTS schon keinen Saft mit hat, ist da...
Da irrst du leider, und zwar sowas von :) Ich habe den einen oder anderen Mechatroniker...