Test Hell Yeah: Killerkarnickel für Retrofans
Bunt, schnell und makaber: Mit "Hell Yeah - Der Zorn des toten Karnickels" feiern ein erledigt geglaubtes Genre und der dazugehörende Grafikstil ein Comeback. Vor allem Spieleveteranen mit Arcade-Vergangenheit sollten einen Blick riskieren.

Als untotes Kaninchen hat man in der Hölle offenbar wenig Möglichkeiten, ein bisschen Spaß zu haben. Also greift Langohr-Prinz Ash zu einem wehrlosen Gummientchen, mit dem er sich in der Badewanne vergnügt - und wird dabei prompt von Paparazzi fotografiert, die die Bilder veröffentlicht haben. Die Hintergrundgeschichte deutet es schon an: Sonderlich ernst geht es nicht zu in "Hell Yeah - Der Zorn des toten Karnickels" vom unabhängigen, französisch-britischen Entwicklerstudio Arkedo.
Spielerisch ist Hell Yeah ein mehr oder weniger klassisches Jump-and-Run, in dem es allerdings regelmäßig auch mal andere Spielmodi gibt. Aber meist springt der Spieler mit dem königlichen Kaninchen von links nach rechts durch die 2D-Umgebungen. Mal hoppelt er durch eine Flammenhölle, später auch durch lichte Wälder, den Weltraum oder grellbunte Diskolevel. Die Grafik ist eine der großen Stärken des Programms: Nicht aus technischer Sicht, aber die Entwickler legen in Sachen Abwechslung und schräge Ideen ein teilweise atemberaubend hohes Tempo vor - alle paar Augenblicke gibt es etwas Neues zu entdecken.
Prinz Ash kann nicht nur hüpfen und rennen, sondern vor allem Feinde umbringen. Dazu bekommt er nach ein paar Spielminuten eine Kreissäge um sich herum verpasst, mit der er die meiste Zeit im Spiel kleinere Opponenten einfach wegsägt. Später gibt's weitere Kampfgeräte, vom extrafetten Lasergewehr bis zum großkalibrigen Raketenwerfer.
Um sich für die Veröffentlichung der Paparazzi-Bilder zu rächen, muss der Spieler 100 besonders heimtückische Obergegner ausschalten. Die haben natürlich besonders viel Lebensenergie und ausgefeilte Angriffsmuster, indem sie mit allerlei Flammen und anderen unangenehmen Dingen nur so um sich werfen. Wer als Zuschauer bei einer Partie Hell Yeah zuguckt, bekommt wegen all der Action auf dem Bildschirm den Eindruck, dass das Spiel unfassbar schwierig sein muss - tatsächlich liegt der Schwierigkeitsgrad eher im mittleren Bereich. Wer sich ein bisschen reinhängt, dürfte die zehn großen Welten nach ein oder zwei Tagen geschafft haben.
Neben schnellen Reflexen ist gelegentlich auch mal ein bisschen Grips gefragt: Nämlich dann, wenn Prinz Ash eine Möglichkeit finden muss, auch an scheinbar unerreichbare Stellen zu kommen - für ausreichenden Überblick sorgen eine Art Radarkarte und eine großzügige Herauszoom-Funktion. Dazu kommen teils etwas langatmige Unterhaltungen mit Gegnern, Zufallsbekanntschaften oder dem Tentakel-Butler Nestor. Hell Yeah enthält zahlreiche Verweise auf Klassiker der Spielehistorie, von 8-Bit-Titeln bis hin zu Serien wie Mortal Kombat.
"Hell Yeah - Der Zorn des toten Karnickels" ist ab dem 3. Oktober 2012 für Windows-PC über Steam für rund 13 Euro und für Xbox 360 und Playstation 3 über die jeweiligen Netzwerke für rund 15 Euro erhältlich.
Fazit
Wer rasante Action und makaber-ironische Witzeleien mag, kommt bei Hell Yeah auf seine Kosten. Stärken des Programms sind die teils wahnsinnigen Ideen bei der Grafik, aber auch das abwechslungsreiche Gameplay. Auf Dauer kann das auch mal auf die Nerven gehen, weil es so gut wie keine ruhigen Passagen zwischendurch gibt - aber dann legt man halt das Gamepad mal für ein paar Minuten aus der Hand. Unterm Strich eine Empfehlung vor allem für Spieler, die mit Jump-and-Runs großgeworden sind.
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und das ist auf ein Wort zurückzuführen.... steam...
Der Preis ist mehr als ok, würde sogar noch nen 10er für ne steamfreie Version drauflegen...
Das bekommt ja dank Kickstarter auch einen neuen Teil. OK, der hat auch eine gewisse...