Solokämpfe in Multiplayerarenen
Die Gefechte in den Abschnitten bieten viel weniger Überraschungen als die Kampagne etwa des direkten Vorgängers - auch, weil ein Großteil der Waffen und Gegner schon bekannt ist. Bei den Kämpfen wechseln sich drei Standardsituationen ab. Nur ganz selten gibt es echte Überraschungen. Meist aber müssen wir uns von A nach B gegen heftigen Widerstand durchballern.
Auch sehr häufig müssen wir eine Stellung oder einen Gegenstand gegen einige Wellen von Angreifern verteidigen. Dann haben wir vor dem Start des Gefechts ein paar Minuten Zeit, um Selbstschussanlagen und andere Verteidigungseinrichtungen aufzubauen - auf Knopfdruck können wir auch sofort loslegen. Etwas seltener ist das dritte typische Szenario, in dem wir etwa einen bestimmten Platz einnehmen müssen. Zwischendurch gibt es keinerlei Bossgegner, auch der Endkampf ist unspektakulär in Szene gesetzt.
Einen kleinen Vorteil hat das oft arenaartig anmutende Leveldesign: Wir werden deutlich mehr als in den Vorgängern ermutigt, die Deckung zu verlassen und uns im offenen Feld dem Feind zu stellen. Das macht meist Spaß, führt aber in etlichen engeren Umgebungen zu schlechten Sichtverhältnissen aufgrund von Kameraproblemen - Freund, Feind und Umgebung ergeben dann ein wildes Polygondurcheinander.
Neben der gut fünf bis sieben Stunden langen Judgment-Kampagne gibt es eine zusätzliche, nur rund eine Stunde lange Zusatzkampagne, die direkt auf Gears of War 3 aufbaut, aber längst nicht dessen Klasse erreicht. Der Multiplayermodus ist auch jenseits der Koop-Elemente noch umfangreicher als beim Vorgänger. Neben dem Horde-Modus gibt es zahlreiche weitere Neuerungen: zusätzliche Maps, einen Versus-Modus (unter anderem mit klassischem Deathmatch) und den Overrun-Modus, in dem Spieler als Menschen oder als Locust antreten können.
Gears of War Judgment ist ab dem 22. März 2013 für die Xbox 360 erhältlich. Die deutsche Sprachausgabe wirkt gelungen, inhaltliche Änderungen gegenüber der US-Version gibt es laut Microsoft nicht. Die USK hat eine Freigabe ab 18 Jahre erteilt.
Fazit
Uns hat Gears of War Judgment deutlich weniger Spaß gemacht als die Vorgänger. Die epische Erzählweise und das zwar simple, aber exzellent in Szene gesetzte Gameplay der Vorgänger erreichen die neuen Kämpfe gegen die Locust bei weitem nicht. Bei der Kampagne hatten wir schnell das Gefühl, es ständig mit den gleichen vier, fünf Arten von Kampfsituationen zu tun zu haben. Im Einzelspielermodus fehlt es so an Abwechslung - Koop-Kumpel haben allerdings den Vorteil, dass alle Beteiligten auch ohne Absprache wissen, was sie erwartet.
Gut sind die für Xbox-360-Verhältnisse sehr schicke Grafik und die Gefechte, die etwas dynamischer als in den Vorgängern wirken. Ständig nur aus der Deckung heraus auf die Locust zu ballern, funktioniert in Judgment kaum. Wir müssen uns deutlich mehr bewegen und aktiver sein. Das führt zwar gelegentlich zu unübersichtlichem Nahkampfgetümmel mit Kameraproblemen, macht unterm Strich aber doch Spaß.
Wer gerne im Koopmodus mit Kumpels gegen außerirdische Bestien kämpft, sollte Judgment eine Chance geben. Der typische Einzelspieler kann den Titel aber auslassen - zumal die Handlung ziemlich uninteressant ist - und auf das erste Gears of War für die Next-Generation-Xbox warten.
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Test Gears of War Judgment: Arg abwechslungsarme Action |
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GoW = Gears of War Ich fande GoW-3 schon langweilig, und die Gestaltung der Umgebung...
Bei Assassins Creed und Halo sehe ich deine Franchise Kritik noch ein aber bei Mass...
Bei der Hammer Grafik und wenn die es auch noch hinbekommen haben, dass man nicht einfach...