Test Company of Heroes 2: Taktik und Tempo im russischen Winter
Sprunghafte Handlung im Zweiten Weltkrieg, sehr hohes Tempo, weitgehend vorgegebenes Gegnerverhalten und Massen an Multiplayermöglichkeiten - klingt wie ein frühes Call of Duty, ist aber Company of Heroes 2. Und dürfte auch Fans von PC-Strategiespielen Spaß machen.

Lev Abramovich Isakovich: So heißt der ehemalige Soldat der Roten Armee, dessen Geschichte im Mittelpunkt der Kampagne von Company of Heroes 2 steht. In Rückblenden erinnert er sich daran, was er damals mit seinen Kameraden an der Ostfront im Kampf gegen die deutsche Wehrmacht alles erlebt hat. Das Echtzeit-Strategiespiel erzählt rund um dieses Schicksal keine Heldengeschichte, sondern versucht, die Historie halbwegs differenziert darzustellen - was faktisch gelingt, aber keine emotionalen Spuren hinterlässt. Vor allem aber will das Programm, und das gelingt richtig gut, spannende Unterhaltung liefern. In Teilen erinnert damit die frühen Call of Duty, die den Spieler aus der Ich-Perspektive in den Schrecken des Weltkriegs geschickt haben.
- Test Company of Heroes 2: Taktik und Tempo im russischen Winter
- Grafik, Sound und Fazit
Die Kampagne von Company of Heroes 2 bietet 14 lange Missionen, die sich an historischen Schlachten orientieren. Der Spieler steuert ausschließlich Einheiten der Roten Armee, von Infanteristen bis hin zu Panzern; auch einfache strategische Gebäude, etwa Treibstofftanks, kann er anlegen. Der erste Einsatz führt nach Stalingrad, dann geht es in die Außenbezirke von Moskau. Das Tempo ist fast durchgehend sehr hoch, die Missionen stark gescriptet und abwechslungsreich.
Company of Heroes 2 bietet zwei echte Neuerungen gegenüber dem Vorgänger: Das erste ist eine Technologie namens True-Sight, also so etwas wie simulierte Sichtlinien - durch Bäume oder Mauern können die Einheiten also nicht mehr blicken. Im Kriegsalltag spielt das allerdings nur dann eine wirklich große Rolle, wenn die Missionen an bestimmten Stellen diese Funktion gezielt nutzen, etwa wenn sich der Spieler innerhalb eines verwinkelten Gebäudes befindet.
Cold-Tech heißt die zweite Neuerung. Was sich dahinter an echtem historischem Leid verbirgt, sollte man möglichst schnell verdrängen, denn es geht um das Nachbilden des russischen Winters. In einigen Missionen toben Schneestürme, was bedeutet, dass der Spieler seine Truppen immer wieder am Feuer wärmen oder in Häusern schützen muss, damit sie nicht erfrieren. Das Eis von Seen kann unter Beschuss brechen, und außerdem hinterlassen die Einheiten auf einigen Karten Spuren im Schnee, was beiden Seiten Hinweise auf den Standort des Gegners liefert. Andere Eigenheiten der Spielreihe, insbesondere das Deckungssystem, haben die Entwickler von Relic Entertainment nur im Detail überarbeitet.
Eine kleine Enttäuschung sind Gegner-KI und Wegfindungsroutinen. Der Computerspieler arbeitet deutlich erkennbar nur vorgegebene Skripts ab, Ressourcenprobleme oder Einheitenlimits kennt er nicht. Das ist etwa am höchsten Schwierigkeitsgrade erkennbar, wenn einfach nur Massen an Soldaten in die Schlachten geschickt werden, statt die vorhandenen Truppen schlauer kämpfen zu lassen. Ärgerlich ist das vor allem für Strategiefans, die sich eine größere taktische Herausforderung wünschen.
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Grafik, Sound und Fazit |
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"Der Spieler steuert ausschließlich Einheiten der Roten Armee" Oh, das riecht nach DLC...
Auf jeden Fall ist es dem ersten Teil sehr ähnlich, was richtig und gut ist. Für ein...
Wenn dich DAS tatsächlich stört, dann musst du ganz andere Probleme haben und es ist...
Sollte sich jemand das Spiel fürn Multiplayer kaufen wollen, hier die Probleme die er...