Verfügbarkeit und Fazit
Bei der Grafik hat sich Tim Schafer mit seinem Team für einen Stil entschieden, der deutlich an Kinderbücher erinnert. Die Umgebungen und Animationen sind liebevoll gezeichnet, das Ganze ist in sich stimmig und bietet Abwechslung. Richtige Hingucker, die man auch mal im Freundeskreis vorführen kann, gibt es aber so gut wie gar nicht.
Von den 3,34 Millionen US-Dollar der Kickstarter-Kampagne dürfte nur wenig in die Technik von Broken Age geflossen sein. Das Programm lief im Test zwar sehr stabil, aber selbst auf etwas schnelleren Rechnern gibt es gelegentlich kleinere Ruckler, etwa bei Kameraschwenks. Herangezommte Texturen wirken immer wieder etwas grobpixelig.
Derzeit gibt es nur englische Sprachausgabe, wahlweise lassen sich deutsche Untertitel und Bildschirmtexte einblenden - sogar einige Ingame-Grafiken zeigen dann übersetzte Worte. Unter den Synchronsprechern befinden sich Berühmtheiten wie Elijah Wood, Jack Black und Wil Wheaton. Die weibliche Hauptrolle hat eine weniger bekannte kanadische Schauspielerin namens Masasa Moyo übernommen, die bereits an vielen Computerspielen beteiligt war. Allen gemein: Sie haben ihren Job sehr gut gemacht, die Sprachausgabe ist eine der Stärken des Spiels.
Bislang haben nur Unterstützer der Kickstarter-Kampagne einen Code für das Programm erhalten. Alle anderen müssen bis zum 28. Januar 2014 warten. Dann gibt es für rund 21 Euro auf Steam einen sogenannten Season Pass, der Zugriff auf die erste Hälfte und später im Jahr 2014 ohne weitere Kosten auf die zweite gewährt. Broken Age ist für Windows-PC, Mac OS und Linux verfügbar. Weitere Plattformen wie iOS und Android sollen später folgen. Das Programm ist noch nicht von der USK geprüft worden, eine Altersfreigabe dürfte nach Einschätzung von Golem.de bei 6 oder 12 Jahren liegen.
Fazit
Tim Schafer hätte mit dem Geld aus der Kickstarter-Kampagne eine kunterbunte Gag-Parade mit ein paar Nerdwitzchen machen können - die Community wäre dankbar gewesen. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er mit Broken Age den mutigeren Weg gewählt hat. Die Handlung ist vergleichsweise ruhig, und der Grafikstil wirkt fast kinderbuchkompatibel - dabei dürften so gut wie nur Erwachsene das Adventure unterstützt haben.
Der Mut hat sich gelohnt: Broken Age erzählt rund um die beiden Helden eine stimmige und interessante Story, die Spaß macht. Trotz der unterschiedlichen Handlungsstränge wirkt das Programm wie aus einem Guss und es macht einen beträchtlichen Teil der Spannung aus zu erfahren, wie die beiden Geschichten zusammenfinden.
Broken Age entwickelt sogar eine Art "Flow". Es geht ohne die genreüblichen Durchhänger stetig voran - sogar der "Nur noch fünf Minuten"-Effekt stellt sich ein, für den Programme sonst schwerere Geschütze auffahren müssen. Das liegt daran, dass man bei Knobelblockaden stets zum anderen Protagonisten wechseln kann, und sicher an den eher einfachen Rätseln - aber es zeigt, dass die Designer auch sonst viel richtig gemacht haben.
Broken Age ist so gut, dass wir es gerne jetzt schon ganz spielen würden. Wirklich gestört haben uns nur die teils überlangen Dialoge, vor allem im Vella-Teil der Handlung. Und das arg abrupte Ende.
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Test Broken Age: Zwei Abenteuer in einem Adventure |
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Klar, u.a. war es in Day of the Tentacle zu sehen, einem Tim Schafer Spiel. So what?
Nein, es wurde aufgehoben weil es dreist war, ein solches zu verhängen.