Multiplayer, Zombies und das Fazit
Beim Spielen der Kampagne sind uns zwar keine ganz dicken Bugs aufgefallen. Aber wir hatten den Eindruck, dass das Spiel nicht ganz so poliert ist wie die meisten der Vorgänger. Da gilt eine Mission auch mal als gescheitert, weil wir mit dem Fallschirm zwei Meter zu weit rechts neben dem eigentlichen Landeplatz aufsetzen. In Afghanistan haben wir nicht klar genug gesagt bekommen, dass wir eine schlecht sichtbare Leiter hochkraxeln müssen. An anderen Stellen werden nicht wie sonst die Knöpfe eingeblendet, die wir drücken sollen, oder andere Sachen funktionieren erst im vierten oder fünften Anlauf. Auch angesichts der sehr fairen Kontrollpunkte ist nichts davon wirklich dramatisch - aber es ist halt nicht perfekt.
Neben der Kampagne gibt es erneut einen umfangreichen Multiplayermodus, der unter anderem ein neues System namens "Pick 10" zur Ausstattung des Charakters enthält. Damit ist es möglich, nach Belieben bis zu zehn Gegenstände mit ins Onlinegefecht zu nehmen. Wer beispielsweise keine Handfeuerwaffe möchte, kann mit einem Perk auch eine zusätzliche Fertigkeit ausrüsten. Auch das Bewertungssystem ist generalüberholt - sogar für Aktionen wie das Ergreifen einer Fahne bekommen wir Erfahrungspunkte. Treyarch setzt außerdem mehr als bei früheren Call of Dutys auf E-Sport-Funktionen, inklusive des Live-Streamings auf Tablets für Zuschauer. Wie bereits früher angekündigt, ist die Mitgliedschaft in Elite nun kostenlos - wer alle Multiplayermaps haben möchte, greift stattdessen zum Season-Pass.
Typisch für ein Call of Duty von Treyarch: Es gibt einen Zombie-Modus, der sogar noch ausgebaut worden ist. Wir können allein gegen immer neue Wellen von Untoten antreten, aber auch online oder per System-Link. Dann schießen wir mit drei weiteren menschlichen Spielern auf Zombies. Wer mag, darf sogar in einem Reisebus mit maximal vier Mitstreitern von Zombienest zu Zombienest fahren. Wahlweise kämpfen wir im sogenannten Schmerz-Modus mit einem zweiten Team (also insgesamt mit acht Spielern) darum, wer am längsten gegen die computergesteuerten Gegner überlebt.
Verfügbarkeit und Preis
Call of Duty: Black Ops 2 ist ab dem 13. November 2012 für Xbox 360, Playstation 3 und Windows-PC verfügbar. Die Konsolenfassungen kosten rund 60 Euro. Die PC-Fassung ist im Handel für rund 50 Euro zu haben, bei Steam kostet sie sogar 60 Euro; dort muss auch die Ausgabe aus dem Handel aktiviert werden. Das Programm ist aufwendig lokalisiert, was auch einige Begriffe betrifft, die wir nicht übersetzt hätten - gemeint sind vor allem Fachworte aus dem Multiplayermodus. Die Sprachausgabe finden wir hingegen gelungen. Das Programm erscheint - von einem gelösten Problem abgesehen - ungeschnitten in Deutschland, die USK hat eine Freigabe ab 18 Jahren erteilt.
Fazit
Echte Innovation sieht anders aus, aber die kleinen Schritte in Richtung etwas mehr spielerische Freiheit und Abwechslung tun der Kampagne von Black Ops 2 gut. Allerdings: Wer an Call of Duty vor allem das Elitesoldaten- und Kriegsszenario mag, kommt diesmal nur zum Teil auf seine Kosten. Oft hatten wir nicht mehr das Gefühl, als Bestandteil einer riesigen Armee zu kämpfen, sondern fühlten uns eher wie Agenten in einem kleinen Team von Kollegen. Die Story ist besser erzählt als in früheren Serienteilen - aber noch lange nicht gut und immer noch viel zu verwirrend.
Sein Kerngeschäft, die Missionen, beherrscht Black Ops 2 aber wie die Vorgänger. Zwar sind die ersten paar Einsätze angesichts des sonst gebotenen Niveaus schwach, aber bald gewinnt das Programm deutlich an Qualität. Dann gibt es echte Überraschungsmomente, die Inszenierung und die wieder teils spektakulären Einsätze machen Spaß - sogar die etwas ruhigeren Missionen zwischendurch sind gelungen.
Schade allerdings, dass Grafik und Technik inzwischen nicht mehr ganz zeitgemäß wirken. Im Vergleich mit anderen aktuellen Titeln wie Halo 4 kommt Black Ops 2 teils leicht altbacken rüber. Es wird höchste Zeit, dass Activision seiner Vorzeigereihe eine neue Engine gönnt, was angesichts der hoffentlich kommenden neuen Konsolen aber sowieso unumgänglich sein dürfte. Unterm Strich: Mit Black Ops 1 und Modern Warfare 3 gab es zuletzt etwas bessere Call-of-Duty-Jahrgänge, aber die kleinen Ansätze von Innovation sind gelungen - und allein schon wegen des Multiplayermodus führt für echte Fans sowieso kaum ein Weg an dem neuen Spiel vorbei.
Nachtrag vom 12. November 2012, 23:20 Uhr
Anstelle des kurzen Fazit-Videos zeigt Golem.de auf der ersten Seite des Artikels nun einen 4:34 Minuten langen, vollwertigen Videotest. Das nachträglich aktualisierte Video geht nicht mehr nur auf die Solokampagne, sondern auch auf den Mehrspieler- und Zombiemodus von Call of Duty: Black Ops 2 ein.
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Agenten statt Soldaten |
Wo darf ich unterschreiben? :D
..wahrscheinlich besser so :-)
und das ist nur bei Call of Duty so? Ich meine, da sind auch Reviews von Nutzern, die es...
XD