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Tesla-Takedown: Musk verbindet Tesla-Proteste mit Soros und Linkedin-Gründer

Elon Musk nutzt die Proteste vor Tesla -Läden, um die Spendenplattform der Demokraten anzugreifen. Seine Behauptungen sind unbelegt.
/ Friedhelm Greis
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Tesla-Fahrer distanzieren sich per Aufkleber von den Aktivitäten Elon Musks. (Bild: Friedhelm Greis/Golem.de)
Tesla-Fahrer distanzieren sich per Aufkleber von den Aktivitäten Elon Musks. Bild: Friedhelm Greis/Golem.de

Tesla-Chef Elon Musk wittert hinter den Protesten gegen sein Elektroautounternehmen die Unterstützung von Milliardären wie George Soros und dem Linkedin-Gründer Reid Hoffman. In einem Beitrag auf seiner Plattform X(öffnet im neuen Fenster) griff Musk dazu die demokratische Spendenplattform Actblue an: "Eine Untersuchung hat ergeben, dass 5 von Actblue finanzierte Gruppen für die Tesla-'Proteste' verantwortlich sind. (...) Zu den Geldgebern von Actblue gehören George Soros, Reid Hoffman, Herbert Sandler, Patricia Bauman und Leah Hunt-Hendrix."

Musk nennt in seinem Beitrag die Organisationen Troublemakers, Disruption Project, Rise & Resist, Indivisible Project und Democratic Socialists of America, die angeblich von Actblue unterstützt würden. Der Tesla-Chef bezieht sich dabei auf einen Beitrag des Investors Mario Nawfal(öffnet im neuen Fenster) , der sich auf die New York Post und das Portal Bizpacreview bezieht. In beiden Quellen finden sich jedoch keine entsprechenden Berichte. Ebenfalls gibt es keine Hinweise auf die angebliche Untersuchung von Actblue.

Actblue sammelte 16,6 Milliarden US-Dollar ein

Darüber hinaus finanziert Actblue selbst keine Gruppen, sondern dient lediglich dazu, entsprechende Spenden weiterzuleiten. Zwar gelten Milliardäre wie Soros und Hoffman als bekannte Unterstützer der Demokraten, jedoch gibt es keinen Hinweis, dass diese in irgendeiner Form die Proteste gegen Tesla unterstützt haben. Schon im Jahr 2023 wurde Musk vorgeworfen, mit Angriffen auf Soros antisemitische Verschwörungserzählungen zu verbreiten(öffnet im neuen Fenster) .

Die Plattform Actblue wurde 2004 gegründet und hat nach eigenen Angaben bislang 16,6 Milliarden US-Dollar für die Unterstützung von Kandidaten und Organisationen eingesammelt. Republikaner werfen der Plattform jedoch vor(öffnet im neuen Fenster) , die Herkunft der Spenden nicht ausreichend zu überprüfen. Einem Bericht der New York Times zufolge(öffnet im neuen Fenster) sind mindestens sieben hochrangige Mitarbeiter Ende Februar 2025 zurückgetreten. Ein verbliebener Anwalt habe angedeutet, mit internen Vergeltungsmaßnahmen konfrontiert zu sein.

Unter dem Motto Tesla Takedown formiert sich seit Wochen der Protest gegen Musks Vorgehen im Auftrag des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Die Aktion ruft dazu auf, die Autos von Tesla sowie die Firmenaktien zu verkaufen und Musk zu stoppen. Auf der Seite Actionnetwork.org(öffnet im neuen Fenster) werden die Orte der geplanten Proteste aufgelistet, meist vor Tesla-Verkaufsräumen in größeren Städten. Demonstranten wenden sich dabei gegen das Vorgehen von Musks US-Regierungsbehörde Doge, die Tausende Mitarbeiter von US-Behörden entlässt und Staatsausgaben radikal kürzen möchte .


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