Musk will Kosten reduzieren
Als Unternehmen kann man entweder den Umsatz steigern oder die Kosten senken, um erfolgreich zu sein. Musk versucht energisch letzteres. Als Tesla-Mitarbeiter am Morgen des 18. Januar ihre Rechner hochfahren, sehen sie als erstes eine E-Mail vom Chef. Musk beginnt den um 1.20 Uhr nachts verschickten Text hoffnungsvoll: "Wir haben im letzten Quartal fast so viele Autos ausgeliefert wie im gesamten Jahr 2017. Und 2018 haben wir fast so viele Autos verkauft, wie in allen davor liegenden Jahren zusammengenommen."
Doch der Ton bleibt nicht so optimistisch. Im sechsten Absatz lässt er die Bombe platzen: Sieben Prozent aller Mitarbeiter müssen gehen. Wie viele das genau sind, schreibt er nicht. Doch twitterte er einige Monate zuvor von weltweit 45.000 Angestellten. Das wären dann 3.150 Entlassungen.
Kostenloses Laden an den Superchargern ist für viele Tesla-Fahrer bereits Vergangenheit. Nun will Tesla die Minutenpreise um 35 Prozent anheben. Nach umfangreichen Protesten zieht Tesla bereits wenige Tage nach der Ankündigung die Preiserhöhung teilweise zurück. Mit 0,40 Euro pro Minute bei über 60 kW-Ladeleistung und 0,20 Euro darunter, liegt die Erhöhung jetzt bei 18 Prozent.
Was das an zusätzlichem Umsatz bringt, kann man grob überschlagen: Von den 540.000 Teslas auf den Straßen dürften rund 340.000 fürs Laden zur Kasse gebeten werden. Bei 15.000 km Jahreslaufleistung, einem Verbrauch von 20 kWh pro 100 km und einem gewerblichen Strompreis von 0,17 Euro pro kWh macht das 510 Euro pro Jahr und Fahrzeug. Bei 340.000 Autos ist das ein Umsatz von 173,4 Millionen Euro im ersten Jahr. Diese Werte sind allerdings reine Spekulation.
70 Tesla Roadster verschenken
Anfang Februar endet auch das Kunden-Empfehlungsprogramm. Hier scheint sich Tesla verkalkuliert zu haben, denn anders ist der plötzliche Stopp des erfolgreichen Programms nicht zu erklären. Tesla schaltet keine Werbung. Kunden werben neue Kunden. Dafür hat jeder Besitzer einen sogenannten Referal-Code. Wird der bei einer Bestellung angegeben, erhält der Werbende Vorteile. Für fünf Neukunden gibt es zwei Prozent Preisnachlass beim neuen Roadster, der 2020 kommen soll. Nun waren einige Tesla-Kunden so erfolgreich, dass sie den Sportwagen kostenlos bekommen müssten.
Auf der weltweiten Rangliste steht der deutsche Video-Blogger Horst Lüning (Unterblog) auf Platz 2 mit aktuell 286 Verkaufsempfehlungen. Rein rechnerisch müsste der Whisky-Händler aus Süddeutschland mehr als einen Roadster erhalten. Ben Sullins vom Blog Teslanomics schreibt, dass er mit 55 Empfehlungen einen Sportwagen verdient hat. Geht man davon aus, dass es pro Werber tatsächlich nur ein Fahrzeug gibt, muss Tesla laut der Rangliste über 70 Stück kostenlos abgeben. Die ersten 1.000 Exemplare des Roadsters, die Founder Edition, will der Hersteller eigentlich für 250.000 US-Dollar beziehungsweise 215.000 Euro verkaufen - rechnerisch ein Umsatzverlust von 18,25 Millionen US-Dollar.
Die Auswahl an reinen Elektroautos wird 2019 endlich größer. Auch bei teuren Sportwagen werden die Chancen neu verteilt. Porsche startet in diesem Jahr mit der Taycan-Produktion. Er dürfte also vor dem Roadster auf den Markt kommen. Preise kommuniziert Porsche noch nicht. Er soll zwischen Cayenne und Panamera liegen, also zwischen 75.000 und 90.000 Euro. Selbst wenn er die 100.000-Euro-Marke schrammt, ist der Sportwagen aus Zuffenhausen preislich und technisch im Vorteil. Seine 800-Volt-Technik soll dafür sorgen, dass der Fahrer mehrere Sprints aus dem Stand absolvieren kann, ohne dass die Motorleistung zur Batterieschonung reduziert wird. Der Taycan lädt mit bis zu 350 kW, in vier Minuten sind 100 km Reichweite nachgeladen.
Aber den größten Vorteil Teslas, die Supercharger, kompensiert Porsche ebenfalls.
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