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Tesla fordert Präsenzpflicht: Musk lästert über Mitarbeiter im Homeoffice

Leitende Tesla -Mitarbeiter dürfen künftig erst dann zu Hause arbeiten, wenn sie schon 40 Stunden in der Woche im Büro waren. Sonst sollen sie kündigen.
Aktualisiert am , veröffentlicht am / Friedhelm Greis
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Elon Musk hält nicht viel von der Arbeit im Homeoffice. (Bild: Aly Song/Reuters)
Elon Musk hält nicht viel von der Arbeit im Homeoffice. Bild: Aly Song/Reuters

Tesla-Chef Elon Musk hat sich in einem Tweet abfällig über Mitarbeiter im Homeoffice geäußert. "Sie sollten woanders so tun, als würden sie arbeiten" , antwortete er(öffnet im neuen Fenster) auf die Frage eines Nutzers, was er zu Menschen sage, die die tägliche Fahrt ins Büro für ein antiquiertes Konzept hielten.

Hintergrund der Musk-Äußerung ist eine neue Anweisung für leitende Tesla-Mitarbeiter, wonach Arbeit im Homeoffice nicht länger akzeptiert wird. "Jeder, der aus der Ferne arbeiten möchte, muss mindestens (und ich meine *mindestens*) 40 Stunden in der Woche im Büro arbeiten oder Tesla verlassen" , heißt es in der geleakten Anweisung vom 31. Mai 2022(öffnet im neuen Fenster) , die offenbar von Musk selbst stammt.

Das sei weniger, als von den Fabrikarbeitern verlangt werde. Falls dies besonders wichtigen Mitarbeitern nicht möglich sei, wolle er demnach persönlich über eine Ausnahme entscheiden.

Darüber hinaus verlangt Musk, dass der eigentliche Arbeitsplatz auch mit der Tätigkeit in Verbindung stehen müsse. So dürfe ein Personalverantwortlicher für die Fabrik im kalifornischen Fremont nicht in einem anderen Bundesstaat arbeiten.

Apple macht einen Rückzieher

Nach dem Abflauen der Coronavirus-Pandemie gibt es in zahlreichen Unternehmen Konflikte wegen der Rückkehr zur Anwesenheitspflicht im Büro. So plante der Computerkonzern Apple zwischenzeitlich, eine verpflichtende Drei-Tage-im-Büro-Woche einzuführen.

Das gefiel einigen Beschäftigten nicht , die sich durch Umfragen und offene Briefe gegen eine Rückkehr ins Büro aussprachen. Ihnen wurden in der Folge die Kommunikationsmittel dafür entzogen.

Inzwischen hat das Unternehmen seine Entscheidung vorläufig aufgehoben , da die Zahl der Coronafälle in den USA wieder steigt.

Nachtrag vom 1. Juni 2022, 21:23 Uhr

In einer weiteren, auf Twitter geleakten E-Mail(öffnet im neuen Fenster) fordert Musk alle Mitarbeiter auf, mindestens 40 Stunden wöchentlich im Büro zu verbringen. "Wenn Du nicht dort auftauchst, gehen wir davon aus, dass Du gekündigt hast" , heißt es weiter. Je höher der Posten angesiedelt sei, desto wichtiger sei die Präsenz im Unternehmen. "Deshalb habe ich so viel in der Fabrik gelebt, damit die Leute am Band sehen konnten, dass ich mit ihnen arbeite" , schreibt Musk und fügt hinzu: "Wenn ich das nicht gemacht hätte, wäre Tesla schon längst bankrott gegangen."

Musk räumt ein, dass das in anderen Firmen anders gehandhabt werde. "Aber wann haben diese das letzte Mal ein großartiges Produkt auf den Markt gebracht?" , fragt der Tesla-Chef. Tesla hingegen stelle "die aufregendsten und bedeutsamsten Produkte aller Firmen weltweit her" . Das passiere nicht durch bloße Anrufe im Unternehmen.


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