Brandenburger wollen Ruhe, Musk will zum Mars
Vermutlich nicht. Schließlich möchte Musk mit SpaceX "das ganze Sonnensystem erobern", wie Vance schreibt. Dazu wolle er die Kosten für Raketentechnik so weit drücken, "dass es wirtschaftlich und praktisch möglich wird, Abertausende von Versorgungsflügen zum Mars zu unternehmen und dort eine Kolonie zu gründen". Musk hält es für möglich, selbst noch zum Mars fliegen zu können. Möglicherweise ohne Rückkehroption.
Die Kritiker und Gegner der Gigafabrik sorgen sich hingegen darum, dass wegen Tesla das Wasser zum Rasensprengen in den nächsten Jahren knapp werden könnte. Für Musk sind das vermutlich kaum nachvollziehbare Gründe, sich dem menschlichen Fortschritt und der Rettung des Klimas entgegenstellen zu wollen.
Kritik an langsamen Genehmigungsverfahren
Sein derzeit ganz oben in seiner Twitter-Timeline angehefteter Tweet vom 6. Mai 2021 lautet: "Macht aus der Menschheit eine multiplanetare Spezies!" Seinem Biografen Vance sagte er: "Es geht darum, die wahrscheinliche Lebensdauer der Menschheit zu maximieren." Seinem eigenen Verständnis nach - und dem seiner vielen Fans - arbeitet Musk schließlich nicht gegen, sondern für den Rest der Welt.
Kein Verständnis dürfte Musk hingegen dafür haben, wenn Regierung und zuständige Behörden seiner Firma das Leben schwer machen. Schließlich bringt er mit Giga Berlin Tausende von Arbeitsplätzen in die Region. Vielleicht sogar Zehntausende. Daher pokert Musk wie gewohnt hoch und hat den Bau unermüdlich vorangetrieben, obwohl noch keine Baugenehmigung vorlag. Fast sechs Milliarden Euro will Tesla angeblich investieren, wovon ein nicht geringer Anteil schon geflossen sein dürfte. Außerdem hat sich das Unternehmen verpflichtet, alles wieder zurückzubauen, falls der Antrag abgelehnt werden sollte.
Raffinerie braucht viel mehr Wasser
Kein Wunder also, dass Tesla zuletzt etwas ungehalten wurde, weil es Anfang April 2021 nicht einmal einen Zeitplan für die Erteilung einer endgültigen Genehmigung gab. Das sei "besonders irritierend". Das Unternehmen kritisierte: "Der deutsche Genehmigungsrahmen für Industrie- und Infrastrukturprojekte sowie für die Raumplanung steht in direktem Gegensatz zu der für die Bekämpfung des Klimawandels notwendigen Dringlichkeit der Planung und Realisierung solcher Projekte."
Das "eklatanteste Problem" sei, dass in aktuellen Verfahren und Gesetzen Projekte, die den Klimawandel bekämpften und solche, die ihn beschleunigten, gleich behandelt würden. In der Debatte um die Wasserproblematik wird darauf verwiesen, dass die Erdölraffinerie im brandenburgischen Schwedt jährlich zwölf Millionen Kubikmeter Grundwasser nutzen dürfe. Deutlich mehr als Tesla mit den beantragten 1,4 Millionen Kubikmetern.
Doch die Behörden wie das Landesamt für Umwelt hätten Tesla sicherlich keinen Gefallen damit getan, die Bauanträge ohne tiefgehende Prüfung durchzuwinken. Denn diese Schnelligkeit à la Musk könnte den Beteiligten vor Gericht früher oder später zum Verhängnis werden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Tesla macht auch den Behörden Druck | Die Schweinemastanlage als warnendes Beispiel |
Scheinbar ist bereits ein Waagnis in Deutschland einen Autofabrik zu bauen ? Oder...
Fahr halt Fahrrad du Kek und lass andere weiter Auto fahren :)
Stimmt, Hunde pinkeln nicht, Hunde markieren. Dem Elon traue ich das selbe zu! ;-p
Musk ist weder auf der guten noch der bösen Seite. Er ist ein Mensch wie Du und ich und...