Terastream: Telekom stellt Pilotprojekt für Revolution von Glasfaser ein
Die Telekom hat Jahre entwickelt, um FTTH billiger über eine offene Architektur bereitzustellen. Doch aus dem OpenRAN-ähnlichen Projekt wurde nichts.

Die Deutsche Telekom hat ihr wichtiges Pilotprojekt Terastream eingestellt. Das hat eine Unternehmenssprecherin Golem.de auf Anfrage bestätigt. Bei dem Projekt ging es darum, Glasfaserzugänge ohne die Ausrüstung der bekannten Hersteller günstiger und offen zu errichten. Daher ist Terastream mit OpenRAN vergleichbar.
"Terastream stellt eine Revolution für die Architektur von Telekommunikationsnetzen dar. Damit werden schlanke und einfache Kernnetze geschaffen, die fit sind für den zukünftigen Datenzuwachs und für neue Services. Mit dem Piloten in Kroatien setzen wir Maßstäbe in der Branche. Hrvatski Telekom ist dabei Pionier für den gesamten Konzern", sagte Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik bei der Telekom im Dezember 2012.
Die offene Terastream-Architektur sollte die Betriebssysteme für den Netzbetrieb in die Cloud verlagern. Daran hatte die Telekom nach eigenen Angaben "zwei Jahre lang intensiv" gearbeitet. Hrvatski Telekom aus Kroatien führte den ersten Feldversuch mit Privatkunden durch und stellt so laut den Angaben "schnelle Breitbanddienste" zur Verfügung.
Warum Terastream eingestellt wurde
Bei dem Feldversuch in Kroatien "haben wir die technischen Möglichkeiten und auch die Wirtschaftlichkeit eines Rollouts analysiert", sagte die Sprecherin Golem.de. "Die Ergebnisse waren hilfreich, um unsere FTTH-Strategie zu optimieren. In Kroatien selbst wurde Terastream dann 2019 von Hrvatski Telekom nicht fortgeführt."
Der Pilot fand bei Privatnutzern in der Region Zagreb statt. Laut Cisco nutzte Hrvatski Telekom mehrere Produkte und Dienstleistungen des US-Konzerns in der Cloud-fähigen Terastream-IP-Architektur von Hrvatski. Cisco arbeite seit dem Jahr 2011 mit der Telekom zusammen, um die Terastream-Architektur zu entwickeln und zu validieren, erklärte Cisco dem Onlinemagazin Lightwave.
Die Cisco ASR 9000 Series Aggregation Services Router waren die Grundlage für die Terastream-Routing-Infrastruktur und verbanden Endkunden mit optischen 100-GBit/s-Verbindungen. Dazu kamen IP- und optische Schichten mit 100G-Technologie und Schnittstellen, die an der SDN-Architektur (Software Defined Networking) für OSS ausgerichtet waren. Das Netzwerk- und Serviceangebot basiert auf dem Cisco Unified Computing System (UCS), das auf der Cisco Openstack Edition basierte.
Cisco bot auch den Dual-Band-WLAN-Router N900 (EA4500) von Linksys an, der auf die Terastream-Anforderungen der Telekom zugeschnitten war und ein Heim-Gateway mit bis zu 450 MBit/s bot. Angaben dazu, warum Terastream nicht fortgeführt wird, machte die Telekom auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht. "Ich habe da leider keine Details für Sie. Terastream war ein Pilot, der uns wichtige Erkenntnisse geliefert hat. Wir haben es aber dann nicht weiter verfolgt. Das Testen und Pilotieren ist ein ganz normaler Prozess. Und auch, dass sich Dinge in andere Richtungen weiterentwickeln", erklärte die Sprecherin.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
wenn es die telekom nicht macht, wird sich vermutlich in russland und china jemand dafuer...
So richtig habe ich Terastream nicht verstanden, man will BS in der Cloud lagern, wäre...
"Offen" und Cisco passt eigentlich ganz gut zusammen. Gut, hauptsächlich dann, wenn man...
Die Worte Telekom und Revolution wiedersprechen sich innerlich bei mir im Hirn und dann...
Kommentieren