Tencent Canghai: Video-Chip soll 1024 Videos gleichzeitig transkodieren

Dem Video-Encoding für Cloud-Gaming und Streaming ist kaum mit herkömmlicher Hardware zu begegnen. Tencent setzt deshalb auf ASICs.

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Tencent setzt auf eigene Encoding-Hardware.
Tencent setzt auf eigene Encoding-Hardware. (Bild: Oriental Image via Reuters Connect)

Der chinesische Cloudbetreiber und Social-Media-Anbieter Tencent hat angekündigt, dass seine hauseigenen Chips zum Video-Encoding in die Massenproduktion gehen. Erstmals angekündigt hatte Tencent den Chip zum Transkodieren von Videos mit dem Codenamen Canghai vor etwa eineinhalb Jahren. Laut einer Ankündigung auf Wechat nutzt der Konzern inzwischen "Zehntausende" der Chips in seinen Rechenzentren, wobei einer der Chips bis zu 1024 parallele Durchläufe ermöglicht.

Dass Tencent für das Transkodieren auf dedizierten ASICs mit eigenen Designs setzt statt etwa auf handelsübliche GPUs oder gar CPUs, ist anhand der schieren Fülle von Videodaten leicht nachvollziehbar. Denn während Streaminganbieter wie Netflix oder auch Social-Media-Anbieter ihre Videoinhalte unabhängig vom Nutzungsverhalten kodieren können und diese anschließend auch millionenfach ausspielen, zählt beim Cloud-Gaming und dem Live-Streaming vor allem die Geschwindigkeit der Encoder sowie deren breite Skalierungsfähigkeiten.

Tencent schreibt dazu etwa, dass die Zeit zum Encoding eines einzigen 1080p-Frames bei 4 ms liege. Dabei liege zudem die erzielte Kompressionsrate des Encoders 35 Prozent über jener von "Standardprodukten". Mit welcher Konkurrenz Tencent seine Ergebnisse dabei vergleicht, schreibt das Unternehmen allerdings nicht, so dass diese Art Benchmark-Ergebnisse wenig aussagekräftig ist und sich nicht unabhängig überprüfen lässt. Auch technische Details zu dem Chip verschweigt Tencent weitestgehend, anders als etwa Youtube, das seinen Encoding-Chip detailliert beschrieben hat.

Den hohen Durchsatz erreicht Tencent offenbar durch eine weitgehende Umsetzung der Kodierungswerkzeuge in der Hardware selbst. Darauf wird aufgrund der Flexibilität der Software-Encoder sowie auch aus Platzgründen in vielen Videoeinheiten sonst verzichtet. Zu den Kodierungswerkzeugen in der Tencent-Hardware gehören etwa unter anderem die Bewegungssuche, die Rate-Distortion-Optimierung oder die adaptive Quantisierung. Ebenso gebe es eine Hardwareeinheit für die Voranalyse der Videos, um weniger abhängig von den CPU-Fähigkeiten zu sein. Hinzu kommen laut Tencent eine erweiterbare Multi-Core-Technologie und auch hierarchisches Speicherlayout.

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