Telekommunikationsausrüster: Massenentlassungen und Gewinneinbruch bei Nokia

Der Telekommunikationsausrüster Nokia führt eine weitere Welle von Massenentlassungen durch. Wie Nokia am 19. Oktober 2023 bekanntgab(öffnet im neuen Fenster) , werden bis Ende 2026 rund 14.000 Arbeitsplätze abgebaut, nachdem der Gewinn im dritten Quartal eingebrochen war. Der finnische Konzern hat derzeit 86.000 Beschäftigte.
Nokia werde seine Kostenbasis senken und die Betriebseffizienz steigern, um "dem herausfordernden Marktumfeld zu begegnen" . Nokia erwirtschaftete im dritten Quartal(öffnet im neuen Fenster) einen Nettoumsatzrückgang von 20 Prozent auf 4,98 Milliarden Euro. Der Gewinn sank im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 69 Prozent auf 133 Millionen Euro. Zuletzt hatte Nokia im Jahr 2021 massiv Stellen abgebaut.
Nokia-Chef: Schwierige Entscheidung
"Die schwierigsten Geschäftsentscheidungen sind die, die sich auf unsere Mitarbeiter auswirken. Wir haben bei Nokia äußerst talentierte Beschäftigte und werden alle unterstützen, die von diesem Prozess betroffen sind" , sagte Nokia-Konzernchef Pekka Lundmark. "Die Neuausrichtung der Kostenbasis ist ein notwendiger Schritt, um uns an die Marktunsicherheit anzupassen und unsere langfristige Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern" , fügte er hinzu.
Nokia bestimmt zusammen mit Ericsson und Huawei den Markt für Telekommunikationsausrüstung. Anfang des Jahres kündigte auch der Mobilfunkausrüster Ericsson Pläne an, 8.500 Beschäftigte zu entlassen, ebenfalls im Rahmen eines Kostensenkungsplans.
In Nokias umsatzstärkstem Geschäftsbereich, der Mobilfunknetzausrüstung, ging der Umsatz im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 2,16 Milliarden Euro zurück, während der Betriebsgewinn im Jahresvergleich um 64 Prozent einbrach.
Laut Nokia sei dies hauptsächlich auf Rückgänge in Nordamerika zurückzuführen. Netzbetreiber wie Verizon und AT&T hatten in den USA in diesem Jahr Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen. Und die Verkaufsmengen im Schlüsselmarkt Indien seien "mäßig" . Lundmark sagte, dass der Rückgang der Einnahmen aus Mobilfunknetzen auf "eine gewisse Abschwächung des Tempos der 5G-Einführung in Indien zurückzuführen sei, was bedeutet, dass das Wachstum dort nicht mehr ausreichte, um die Verlangsamung in Nordamerika auszugleichen" .
Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Nettoumsatz in einer Spanne zwischen 23,2 und 24,6 Milliarden Euro und bleibt damit bei seiner Prognose.
"Ich bin weiter von den grundlegenden Triebkräften unseres Geschäfts überzeugt" , betonte Lundmark. "Das Wachstum des Datenverkehrs setzt sich fort, die 5G-Einführung ist - ausgenommen China - immer noch erst zu etwa 25 Prozent abgeschlossen, und in die Netzwerke wird weiter investiert."



