Telekom: Wie viele Bundesfördermittel gehen ins Vectoring?
Das Bundesverkehrsministerium soll offenlegen, wie viele Steuermilliarden für Vectoring ausgegeben werden, fordern alternative Netzbetreiber. Öffentliche Mittel sollten transparent und nachhaltig vergeben werden.

Beim bayerischen Förderprogramm für den Breitbandausbau hat die Deutsche Telekom rund 80 Prozent der Fördermittel für sich gewinnen können. Zum Bundesförderprogramm veröffentlicht das Bundesverkehrsministerium immer noch keine konkrete Aufschlüsselung, wie sich die in den vorläufigen Zuwendungsbescheiden genehmigten Fördermittel auf Fiber To The Home (FTTH) und Fiber To The Curb (FTTC) mit Vectoring verteilen. Experten vom Buglas (Bundesverband Glasfaseranschluss), vermuten, dass sich bundesweit die Fördermittel - ähnlich wie in Bayern - weitgehend auf die Telekom und Vectoring konzentrieren.
Golem.de hat heute beim Bundesverkehrsministerium angefragt, wie sich die Mittel verteilen. Zuvor hatten Vertreter der Verbände der alternativen Netzbetreiber wiederholt keine Auskunft dazu erhalten.
Vectoring ist nicht nur Telekom
Wie sich die Mittel aus dem Bundesförderprogramm dann auf einzelne Unternehmen verteilen, bleibt jedoch noch abzuwarten, weil derzeit die Ausschreibungen zu den vorläufigen Zuwendungsbescheiden noch in größerem Stil laufen. Die Telekom baut nicht als einziges Unternehmen das Netz mit Vectoring aus, andere große Vectoringanbieter sind beispielsweise EWE. Laut Angaben der Bundesnetzagentur werden allein im Nahbereich 250.000 Haushalte von alternativen Betreibern mit VDSL-Vectoring ausgebaut. Dazu kommen die übrigen Fälle außerhalb des Nahbereiches, wo andere Betreiber im Windhundrennen die Kabelverzweiger anschließen dürfen.
Buglas-Geschäftsführer Wolfgang Heer erklärte: "Es handelt sich um Mittel der öffentlichen Hand, deren Verwendung in transparenter Weise fortlaufend gemonitort und veröffentlicht werden muss. Das könnte zum Beispiel auf der Webseite des Ministeriums auf einer Unterseite erfolgen." Dabei sollten die Kriterien klar dargestellt werden: "Wer beantragt die Mittel, welches Gebiet soll versorgt werden, Angaben zu den zu versorgenden Haushalten und Unternehmen, welche Technologie soll in welchem Umfang zum Einsatz kommen, wie ist das wirtschaftliche Modell, wie ist der Stand des jeweiligen Förderprojektes und welche Unternehmen kommen zum Zuge?"
Angaben wie "bis zu 80 Prozent FTTB", wie sie beispielsweise vom Bundesverkehrsministerium gemacht wurden, seien "in dieser Allgemeinheit nur Nebelkerzen" und stellten nicht klar dar, ob die Fördermittel nachhaltig verwendet werden, betonte Heer.
Bei den Ausbaukosten ist Vectoring tatsächlich erheblich günstiger als FTTH. Bei echter Glasfaser muss der Teil der letzten Meile vom Kabelverzweiger bis zum Gebäude mit Glasfaser ausgebaut und dann auch eine Glasfaser-inhouse-Verkabelung eingebracht werden.
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