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Telekom: Vodafone will "unseren Glasfaserausbau bremsen"

Vodafone habe den eigenen Glasfaserausbau kürzlich für beendet erklärt und nehme den Spaten nicht in die Hand, erklärte die Telekom .
/ Achim Sawall
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Die beiden Konzerne wollen loslegen. (Bild: Glasfaser Nordwest)
Die beiden Konzerne wollen loslegen. Bild: Glasfaser Nordwest

Die Deutsche Telekom hat das juristische Vorgehen von Vodafone gegen das Glasfaser-Joint-Venture Glasfaser Nordwest scharf kritisiert. "Offensichtlich versucht mit Vodafone ein Wettbewerber, den Glasfaserausbau anderer zu bremsen. Übrigens jene Vodafone, die selber nicht die Schippe in die Hand nimmt und den eigenen Glasfaserausbau kürzlich für beendet erklärt hat" , sagte Telekom-Sprecherin Stefanie Halle Golem.de auf Anfrage.

Dass der Klage nun Recht gegeben wurde, sei ein schlechtes Signal. Mit "solchen Störfeuern unter Wettbewerbern" werde Deutschland "seine ambitionierten Ziele in der Digitalisierung nicht erreichen" . Telekom und EWE stünden weiterhin fest zu ihrem Gemeinschaftsunternehmen und prüften nun die nächsten Schritte.

Vodafone hat das Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf gegen das Joint Venture der Deutschen Telekom und EWE dagegen verteidigt. "Dieses Urteil schadet nicht dem Breitbandausbau. Das genaue Gegenteil ist der Fall, denn die Kooperation zwischen EWE und Telekom in der jetzigen Form bremst den Glasfaserausbau aus, anstatt ihn zu beschleunigen" , sagte Vodafone-Sprecher Volker Petendorf Golem.de auf Anfrage.

Vodafone will mehr Auflagen vom Bundeskartellamt

Die Auflagen des Kartellamts für die Genehmigung des Joint Ventures reichten nicht aus, um die "dadurch entstehenden Wettbewerbseinschränkungen" auszugleichen.

Die Kooperation in der jetzigen Form bremse den Glasfaserausbau im Nordwesten aus, anstatt ihn zu beschleunigen. Sie vergrößere die Marktmacht der Beteiligten, verringert den Wettbewerbsdruck auf die Telekom und schrecke Dritte von Investitionen in den Gebieten ab. Vor allem die marktbeherrschende Stellung der Telekom auf den Vorleistungsmärkten werde damit ausgebaut. "Zudem verlangsamt die Kooperation insbesondere den Netzausbau in ländlichen Regionen, da EWE hier einen Schwerpunkt gesetzt hatte, das gemeinsame Unternehmen sich aber stärker auf Städte konzentriert" , erklärte Petendorf.


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