Telekom: Vertrag für Gigabitprojekt Region Stuttgart unterzeichnet
Gigabit für die Region Stuttgart kommt. Die Region stellt für den Ausbau 500 Millionen Euro zur Verfügung. Kritiker beklagen, dass selbst bis 2030 nur 90 Prozent der Haushalte von der Telekom mit FTTH versorgt werden.

Die Gigabit Region Stuttgart (GRS) hat einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom unterschrieben. Das gab der Netzbetreiber am 24. Mai 2019 bekannt. Es geht um Glasfaserausbau in der Landeshauptstadt Stuttgart sowie 173 Kommunen im Umland, darunter die fünf benachbarten Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr, mit Ausnahme von Sindelfingen, Schorndorf und Wangen.
Zudem wollen die Partner Lücken im Mobilfunknetz schließen und die Region zu einem Piloten für 5G aufbauen. Etwa 140.000 Unternehmen sind dort angesiedelt. Die Partner wollen bereits in den ersten Jahren in allen fünf Landkreisen das Netz ausbauen. Bis zum Jahr 2025 soll allen Unternehmen ein Glasfaser-Internetzugang zur Verfügung stehen. Bis 2030 sollen 90 Prozent der Haushalte davon profitieren. Damit in den Städten und Gemeinden ausgebaut wird, muss sich zuvor eine ausreichende Anzahl an Bürgern für FTTH (Fiber To The Home) entscheiden. In dem Ballungsraum leben rund 2,8 Millionen Menschen.
Eines der größten kooperativen Glasfaserausbauprogramme in Europa
Die Telekom will laut früheren Angaben bis zu 1,1 Milliarden Euro im Festnetzbereich investieren. Die Region stellt für den Ausbau 500 Millionen Euro zur Verfügung, was auch Sachleistungen wie bereits verlegte Glasfaserkabel oder Leerrohre umfassen kann.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) begrüßte die gemeinsame Initiative. GRS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Bahde sagte: "Dank eines der größten kooperativen Glasfaserausbauprogramme in Europa erhalten nun die Städte und Gemeinden in der Region Stuttgart einen flächendeckenden Ausbauplan für Glasfaser bis ins Haus."
Andere Unternehmen sollen die Infrastruktur zu "marktüblichen Konditionen" nutzen können. Dritte erhielten zwar Zugang zu den Glasfasernetzen der Telekom, allerdings wohl nur auf Basis eines neuen Vorleistungsmodells des Konzerns, das Zugang nur unter bestimmten Bedingungen vorsehe und im Markt kontrovers diskutiert werde, erklärte der Breko (Bundesverband Breitbandkommunikation). Es sei nicht nachvollziehbar, warum sich die Wirtschaftsregion Stuttgart den Vorteilen eines wettbewerblichen Glasfaserausbaus verschließe. Der Verband sieht den "Exklusiv-Deal" äußerst kritisch. "Die Begünstigung eines einzelnen Unternehmens ist mehr als kontraproduktiv, da dies zu einer Wettbewerbseinschränkung führt, die letztlich zu Lasten der Region, ihrer Bürger und Unternehmen geht", sagte Geschäftsführer Stephan Albers.
Hannes Rockenbauch von der Stuttgarter Gemeinderatsfraktion SÖS-LINKE-Plus kritisierte, dass selbst im Jahr 2030 jeder zehnte Haushalt in der Region Stuttgart noch kein schnelles Internet haben werde. Städte wie Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen bewiesen zudem, dass auch Stadtwerke ein Gigabit-Netz aufbauen könnten. Die Breitbandversorgung gehöre in kommunale Hand.
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Auch andere Anbieter bauen i.d.R. nicht einfach flächendeckend ganze Gemeinden aus...
Der Deal stellt letztlich das dar. Das sich öffentliche Einrichtungen für eine solche...
Aber sorry, das ist doch die selbe dämliche Begründung die schon seit Jahren rumgeht. 1...