Telekom Investor Relations: Erfolg mit Fixed Wireless Access war Grund für Lumos-Kauf

Die Deutsche Telekom habe in den USA den FTTH-Betreiber Lumos übernommen, weil T-Mobile US mit drahtlosen Festnetzanschlüssen (Fixed Wireless Access, FWA) bereits sehr erfolgreich sei. Das sagte Hannes Wittig, Leiter Investor Relations der Deutschen Telekom, in einem Podcast des Konzerns(öffnet im neuen Fenster) . T-Mobile US habe sich "über drahtlose Breitbandanschlüsse im Festnetzmarkt etabliert und habe bereits über fünf Millionen dieser Anschlüsse" .
Damit sei die Marke T-Mobile durch FWA auch im Festnetzmarkt eine relevante Größe geworden und man werde "über diese Infrastruktur auch zusätzliche Umsätze für die T-Mobile generieren und das Wachstum der T-Mobile stärken" , betonte Wittig. Fixed Wireless Access führt jedoch zu sehr hohen Datenvolumen im Mobilfunknetz. Nokia ist hier einer der Ausrüster von T-Mobile US.
Ende April 2024 kündigte T-Mobile US an , zusammen mit der schwedischen Investmentfirma EQT den FTTH-Betreiber Lumos zu übernehmen. Die Telekom-Tochter wird 1,45 Milliarden US-Dollar ausgeben, um mit EQT ein 50/50-Joint-Venture zu gründen, dem der Glasfaserbetreiber Lumos Networks gehören wird.
Laut Wittig versorgt Lumos derzeit etwa 300.000 Haushalte und Unternehmen in North Carolina, South Carolina und Virginia mit Glasfaser-Internet.
T-Mobile setzt sich große Ziele mit FTTH
Konzernchef Tim Höttges betonte bei Bekanntgabe der Quartalsergebnisse am 16. Mai 2024: "So besitzt die T-Mobile US bislang zwar ein eigenes 5G-Netz, im Festnetz waren wir jedoch ausschließlich als Vertriebspartner einiger lokaler Netzbetreiber aktiv. Das ändert sich nun. Gemeinsam mit dem Finanzinvestor EQT hat die T-Mobile eine Vereinbarung über den Erwerb der FTTH-Plattform Lumos getroffen. Perspektivisch sehen unsere US-Kollegen einen steigenden Bedarf an stabilen Festnetzverbindungen." Bis 2028 sollen rund 3,5 Millionen US-amerikanische Haushalte einen Gigabit-Festnetzanschluss von Lumos bekommen können. Und T-Mobile sei der führende Vertriebspartner von Lumos für die Glasfaseranschlüsse, betonte Höttges.
T-Mobile US, der zweitgrößte Mobilfunkbetreiber des Landes, besaß im Gegensatz zu den Konkurrenten AT&T und Verizon Communications kein Glasfasernetz. T-Mobile US startete im Jahr 2021 ein Fiber-to-the-Home-Pilotprogramm in Teilen von New York City. T-Mobile US testet FTTH in ausgewählten Wohngebäuden in Manhattan und bietet Upload- und Download von 940 MBit/s zusammen mit einem WiFi-6-Router. Bei dem "sehr begrenzten Pilotprojekt" verwendet T-Mobile US das Netz eines anderen Betreibers. Auch in Colorado gab es ein solches Pilotprogramm.
WLAN über Mobilfunk
Bei den angebotenen FWA-Zugängen geht es um einfache 5G-Router, die im Haus oder Betrieb ein WLAN aufspannen. Eine andere Version arbeitet mit einer Außenantenne und mit Frequenzen im Bereich 26 bis 60 GHz. Das Mobilfunksignal verliert durch die Hauswände jedoch an Wirkung. In Deutschland bietet die Telekom für ihren 5G-Hybridtarif eine externe 5G-Antenne an, die mit Klebehalter außen angebracht und dann mit dem Speedport Smart 4 verbunden wird. Golem.de testete dieses neue Produkt im Juli 2023 .



