Glasfaser: Welche FTTH-Partnerschaften die Telekom nicht will
Laut Telekom kommt für eine Zusammenarbeit nur infrage, wer seine Kunden nicht in kurzer Zeit an Investoren weiterverkauft.

Die Deutsche Telekom setzt beim Glasfaserausbau nur auf langfristige Partnerschaften. "Das muss nachhaltig sein. Wir wollen nicht mit jemanden kooperieren, der in zwei Jahren die Kunden an einen Investor verkauft", sagte Christian vom Scheidt, Leiter Produktmanagement und Vermarktung im Bereich Wohnungswirtschaft Telekom, auf der Branchenmesse Anga Com am 10. Mai 2022 in Köln. "Und die Bedingungen müssen kommerziell sinnvoll sein für beide Seiten. Wir machen das nicht zum Spaß", stellte der Marktführer klar.
Die Telekom stehe zu Glasfaser, insbesondere zu FTTH. "Das war nicht immer so", räumte vom Scheidt ein. Bis zum Jahr 2024 wolle man über 10 Million Haushalte anschließen. "Bis 2030 wollen wir ganz Deutschland mit FTTH versorgt haben, über eigenes Netz und über Fremdausbau."
30 Milliarden Euro von der Telekom für den Glasfaserausbau
Dabei sei Eigenausbau extrem wichtig, geförderter Ausbau sei "in Maßen auch okay. Wir wollen über Partnerschaften mit Wettbewerbern gerade ländliche Gebiete erschließen", sagte der Telekom-Manager. Netze würden auch zusammen betrieben, zum Beispiel über die Fiber-Plattform der Telekom, was ein "sehr, sehr cooles Modell" sei, versicherte vom Scheidt.
Ziel der Industrie müsse sein, dass bis 2030 alle Haushalte und Unternehmen in Deutschland über einen Glasfaseranschluss verfügen könnten, in den urbanen Zentren wie in den ländlichen Regionen. Allein die Telekom investiere 30 Milliarden Euro in den Glasfaserausbau. "Aber allein schaffen wir das nicht. Deshalb ist es gut, dass auch viele Wettbewerber in Glasfaser investieren", sagte Telekom-Deutschland-Vorstand Srini Gopalan zuvor.
Die Telekom habe inzwischen auch diverse Kooperationen mit Wettbewerbern gestartet, beispielsweise mit den Stadtwerken Münster. "Wir sind für Modelle offen, wenn sie beiden Partnern und den Kundinnen und Kunden nutzen", sagte Gopalan. Seine Erfahrung in anderen Märkten wie Indien oder Großbritannien hätten gezeigt, dass wettbewerbliche Lösungen am Ende am erfolgreichsten seien.
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