Telefonkarte Comfort: Telekom zahlt Guthaben der eingestellten Karte aus

Die Deutsche Telekom zahlt ab Februar 2024 das verbliebene Guthaben auf der eingestellten Telefonkarte Comfort (TKC) aus. Das gab der Netzbetreiber auf seinen Hilfe-Seiten für Kunden bekannt(öffnet im neuen Fenster) . "Das Produkt Telefonkarte Comfort wurde zum 31. Dezember 2023 komplett eingestellt. Somit kann das Guthaben von TKC seit 01.01.2024 nicht mehr genutzt beziehungsweise nicht mehr zur Bezahlung eingesetzt werden" , erklärt das Unternehmen.
Ab nächsten Monat können sich Betroffene mit den Zugangsdaten der TKC einloggen, wofür die PIN und die letzten 5 Stellen der Seriennummer der Karte benötigt werden. Ein vorhandenes Restguthaben wird angezeigt und man kann "die Auszahlung beauftragen. Die Auszahlung erfolgt anschließend per Überweisung auf die von Ihnen im Auftrag angegebene IBAN."
Die Telekom vertrieb die Karte ab dem 2. Oktober 2008 zuerst nur in den Telekom-Shops. Die Telefonkarte Comfort war zum Start mit einem Guthaben von fünf oder zehn Euro erhältlich. Damit war Telefonie innerhalb Deutschlands an den öffentlichen Kartentelefonen und Telestationen der Telekom möglich. Für Anrufe von anderen Telefonen in Deutschland und im Ausland erfolgte die Einwahl über eine landesspezifische Zugangsrufnummer und Eingabe der 16-stelligen PIN. Die Telefonkarte Comfort ließ sich weltweit in rund 65 Ländern nutzen.
Später wurde die Telefonkarte Comfort (TKC) zu einer Art Telekom-Kundenkarte, mit der das Bezahlen von Filmen und Serien bei Videoload auf MagentaTV, für WiFI HotSpot Pässe auch für Kunden ohne Telekom-Vertrag und die anonyme Bezahlung von Erotikfilmen möglich waren.
Telefonkarte Comfort: Ein Ersatz ist Telekom Multi-Guthaben
Telekom-Sprecher Niels Hafenrichter sagte Golem.de auf Anfrage: "Telefonkarten wurden ursprünglich an öffentlichen Telefonen für nationale und internationale Gespräche verwandt. Der Bedarf an öffentlichen Telefonen ist seit Einführung des Mobilfunks stark rückläufig. Öffentliche Telefonstellen werden daher seit Jahren einvernehmlich mit den Kommunen und Gemeinden zurückgebaut. Mehr als 90 Prozent der ehemals über 160.000 öffentlichen Telefone waren im Jahr 2022 bereits aus dem Stadtbild verschwunden, weil sie niemand mehr genutzt hat. Verblieben sind noch rund 12.000 öffentliche Telefone, die im letzten Jahr ebenfalls abgeschaltet wurden."
Die alten Telefonkarten mit Chip, die 1985/86 eingeführt wurden, seien bereits lang verschwunden und durch Varianten ersetzt, welche den Gebrauch von unterschiedlichen Telekomdiensten ermöglichten.
Seit 2008 gab es das Produkt Telefonkarte Comfort (TKC), bestätigte Hafenrichter. "Bei der TKC wurde das Guthaben auf einem zentralen Server in Form eines Kontos geführt, auf das mit PIN und Seriennummer zugegriffen werden konnte. Im Laufe der Jahre wurde die klassische Karte meist durch eine elektronische Variante ersetzt und zum Beispiel per E-Mail oder auch als Kassenbonausdruck ausgegeben."
Da mit der Abschaltung der öffentlichen Telefone der namensgebende Zweck weggefallen sei, wurde auch die TKC zum 31. Dezember 2023 eingestellt. Eingeführt wurde das neue Produkt Telekom Multi-Guthaben, mit dem viele verschiedene Services und Dienstleistungen der Telekom einfach und anonym bezahlt werden können.



