Telefónica: Wie viele Balken am Smartphone der LTE-Empfang haben soll
Telefónica streitet sich mit der Bundesnetzagentur um die Qualität seines LTE-Netzes. Es geht darum, welcher Pegel gilt.

Laut Telefónica ist die aktuelle Netzabdeckung des Betreibers wesentlich besser, als es die Bundesnetzagentur darstellt. Das gab das Unternehmen bekannt, das Onlinemagazin Teltarif berichtete zuerst. "Dies liegt an einem unterschiedlichen Verständnis der Versorgungsauflage 2015. Speziell betrifft das die Frage, welcher Empfangspegel - also wie viele Balken auf dem Smartphone einen LTE-Empfang anzeigen - für die Ermittlung der versorgten Flächen zu Grunde zu legen ist." Dazu sei man mit der Bundesnetzagentur in der Diskussion.
Die Bundesnetzagentur hatte in der Zuteilung der im Jahr 2015 versteigerten Frequenzen die Auflage gemacht, dass ab Jahresbeginn 98 Prozent der Haushalte bundesweit und 97 Prozent der Haushalte je Bundesland mit einer Mindestdatenrate von 50 MBit/s pro Antennensektor zu versorgen sind. Die Hauptverkehrswege sind vollständig zu versorgen. Telefónica kann nach eigenen Angaben die LTE-Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur mit Frist zum Jahresbeginn nicht einhalten. Und keiner der Netzbetreiber habe die Hauptverkehrswege - ICE-Strecken und Bundesautobahnen - zum Jahresende 2019 in vollem Umfang versorgt.
Unternehmenssprecherin Katja Hauß sagte Golem.de: "Es gibt ein unterschiedliches Verständnis, welcher Versorgungs-Pegel zu Grunde zu legen ist." Der Konzern gehe davon aus, dass bis Ende des Jahres 2019 bundesweit 98 Prozent der Bevölkerung technologieneutral mit in der Regel 10 MBit/s versorgt sein sollten. Danach bemesse sich die Größe der Mobilfunkzellen. Die Bundesnetzagentur hingegen vertrete, dass eine Zelle nur so groß sei, dass sie an allen Stellen theoretisch 50 MBit/s anbieten könne.
"Daraus ergeben sich eine andere Ausgangslage und auch ein unterschiedlicher Pegel. Unserer Auffassung nach erreichen wir in der Regel 10 MBit/s bei einem Pegel von -116 dBm. Die Bundesnetzagentur rechnet aber mit einem größeren Pegel von -104 dBm. Auf diesen Konflikt haben wir seit 2018, als die Bundesnetzagentur den Wert nachträglich festgelegt hat, vielfach hingewiesen und dem Pegel widersprochen", erklärte Hauß. Zudem sei in dem Vertrag zur Umsetzung der Maßnahmen des Mobilfunkgipfels, den die Betreiber im Jahr 2019 mit der Bundesregierung abgeschlossen haben, ebenfalls der Wert -116 dBm festgeschrieben und die Bedeutung dieses Wertes für die gewünschte, beim Kunden ankommende Versorgungsleistung definiert.
Telefónica erklärte, man intensiviere im Jahr 2020 in den LTE-Ausbau und habe dafür im Dezember ein mehrere 100 Millionen Euro umfassendes Investitionspaket für den beschleunigten Netzausbau beschlossen.
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Ich wäre doch schon froh, wenn kein "E" mehr vor den Balken stünde.