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Telefahrdienst Vay ausprobiert: Carsharing de luxe macht sich für Deutschland bereit

In wenigen Wochen dürfen ferngesteuerte Autos in Deutschland unterwegs sein. Vay braucht dazu nicht einmal 5G und kann sogar per Starlink fahren.
/ Friedhelm Greis
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Vay ist mit seinen Autos fahrerlos auf dem Berliner Flughafen Tegel unterwegs. (Bild: Friedhelm Greis/Golem)
Vay ist mit seinen Autos fahrerlos auf dem Berliner Flughafen Tegel unterwegs. Bild: Friedhelm Greis/Golem
Inhalt
  1. Telefahrdienst Vay ausprobiert: Carsharing de luxe macht sich für Deutschland bereit
  2. Jede Minute kostet 35 Cent in Las Vegas
  3. Bessere Latenzen dank L4S und Network Slicing
  4. Hybride Fernlenkmodelle in der Zukunft

Wenn es in Zeiten von EU-Digitalkommissar Günther Oettinger und Bundeskanzlerin Angela Merkel um das schnelle Internet und den Mobilfunkstandard 5G ging, musste meist das autonome Fahren als Paradebeispiel herhalten . Nun werden die Visionen von damals Realität. Auf dem Gelände des früheren Flughafens Berlin-Tegel haben wir uns fahrerlos über einen Testparcours chauffieren lassen und mit Vay-Chef Thomas von der Ohe über die Pläne des Telefahranbieters gesprochen.

Vor drei Jahren haben wir uns schon einmal von einem Vay-Fahrzeug durch Berlin fahren lassen . Seit Ende 2022 darf das Unternehmen sogar ohne seine Sicherheitsfahrer in Hamburg unterwegs sein . In Las Vegas startete der Carsharing-Dienst im Januar 2024 . Nun könnte bald Deutschland folgen.

Neue Fernlenk-Verordnung tritt in Kraft

Möglich macht das eine neue gesetzliche Regelung , die zum 1. Dezember 2025 in Kraft treten soll. Die Straßenverkehr-Fernlenk-Verordnung (StVFernLV) regelt die Zulassung und Nutzung ferngesteuerter Autos auf deutschen Straßen. Vay-CEO von der Ohe hat schon erste Einsatzorte im Blick. "Wir haben hier mit Berlin und Hamburg zwei Städte, die wir sehr gut kennen" , sagte er im Gespräch mit Golem.

Inzwischen kann Vay von den Erfahrungen in Las Vegas profitieren. Dort startete der Dienst zunächst mit 20 Fahrzeugen. "Da gehen wir jetzt auf 100 hoch und dann noch mehr im nächsten Jahr" , sagte von der Ohe. So ähnlich könne man auch in Berlin oder Hamburg vorgehen.

Ferngesteuerte Autofahrt mit Vay
Ferngesteuerte Autofahrt mit Vay (02:17)

Nur wenige Telefahrer erforderlich

Für einen solchen Dienst wären anfänglich nur wenige Telefahrer erforderlich. Laut von der Ohe liegt das Verhältnis zwischen Telefahrern und Fahrzeugen bei 1 zu 10 oder 1 zu 15. Dadurch sei es möglich, den Dienst günstiger als Robotaxi-Unternehmen wie Waymo oder als Mitfahrdienste wie Uber oder Lyft anzubieten.

Das hat verschiedene Gründe. Zum einen sind die Telefahrzeuge von Vay nicht mit teuren Laserscannern ausgerüstet. Das reduziert die Kosten im Vergleich zu den aufwendig ausgestatteten Waymo-Autos. Zudem nutzt Vay einen umgebauten elektrischen Kia Niro. Er verfügt lediglich über zusätzliche Kameras und eine optimierte Mobilfunkverbindung. Und natürlich über entsprechende Aktuatoren für Bremse, Fahrpedal und Lenkrad. Vay muss darüber hinaus nicht hunderte Entwickler beschäftigen, die autonome Fahrsoftware programmieren und KI-Modelle für etliche Millionen US-Dollar trainieren.

Zum anderen ist Vay nur ein Carsharing-Dienst. Der Kunde fährt selbst, so dass die Telefahrer nur die Fahrten zwischen den Nutzern übernehmen müssen.


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