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Tele Columbus: Kabelfernsehen wird noch über zehn Jahre bleiben

Anga Com
Tele Columbus hat seine Ziele bei den Kabelnetzkunden nicht erreicht. Doch man hat viele neue Internetkunden gewonnen.
/ Achim Sawall
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Christian Biechteler, Chief Sales Officer und Vorstandsmitglied bei Tele Columbus, am 5. Juni 2025 auf der Branchenmesse Anga Com (Bild: Achim Sawall/Golem.de)
Christian Biechteler, Chief Sales Officer und Vorstandsmitglied bei Tele Columbus, am 5. Juni 2025 auf der Branchenmesse Anga Com Bild: Achim Sawall/Golem.de

Wie Vodafone hat auch der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs deutlich Kabel-TV-Kunden eingebüßt. "Ja, 40 Prozent ist die Quote, die wir in etwa verloren haben im gesamten TV-Bestand" , sagte(öffnet im neuen Fenster) Christian Biechteler, Chief Sales Officer und Vorstandsmitglied bei Tele Columbus, am 5. Juni 2025 auf der Branchenmesse Anga Com in Köln. Dennoch ist man optimistisch: "Wir sind davon überzeugt, dass man über zehn Jahre noch über DVB-C-Produkte reden wird" , erklärte Biechteler.

"Das muss man erst einmal selbst reflektierend sagen, dass man da die Ziele nicht geschafft hat" , räumte er selbstkritisch ein. Tele Columbus habe sich mehr vorgenommen, "doch der Kampf auf dem Markt, mit den vielen IP-TV Produkten, verlief sehr preisaggressiv. Da hat die ganze Branche auch darunter gelitten" , fasste er zusammen.

Umgekehrt habe man durch die Entwicklung im vergangenen Jahr jedoch auch Nutzer für "80.000 neue Internetanschlüsse gewonnen" . Man habe auch viele Bündelprodukte verkauft, um die Verluste zu kompensieren, weil zahlreiche Haushalte sich umorientiert hätten.

Telekom vor Wettbewerbsbeschwerde gegen Vodafone?

Rund 12,5 Millionen Haushalte in Deutschland erhielten Fernsehen über das Kabelnetz durch das in den 1980er Jahren eingeführte sogenannte Nebenkostenprivileg bisher über die Mietnebenkostenabrechnung. Das änderte sich mit der Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG), der zufolge seit Juni 2024 die Kabelnetzgebühren nicht mehr auf die Mietnebenkosten umgelegt werden dürfen. Ein großer Anteil der Haushalte zahlte für das TV-Angebot, ohne es zu nutzen. Die Deutsche Telekom war eine treibende Kraft hinter der Änderung, ohne davon jedoch mit großem Kundenzuwachs bei Magenta TV zu profitieren .

Insider sagten Golem.de am Rande der Anga Com, man erwarte, dass die Telekom sich bei Wettbewerbsbehörden darüber beschweren wird, dass Vodafone seine Fernsehkunden weiterhin das TV-Programmpaket gratis nutzen lässt.


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