Techniktagebuch auf Tumblr: "Das Scheitern ist viel interessanter"

Im Techniktagebuch schreiben zwei Dutzend Autoren über den Alltag mit Computern, Handys und anderen Geräten. Im Gespräch mit Golem.de erläutert die Initiatorin Kathrin Passig, warum nicht jeder Artikel eine Pointe und nicht jeder Autor ein hohe Technikkompetenz haben muss.

Artikel veröffentlicht am ,
Kathrin Passig gründete im Februar 2014 das Techniktagebuch.
Kathrin Passig gründete im Februar 2014 das Techniktagebuch. (Bild: Jan Bölsche)

Wie war das noch mit dem ersten C64 in der Schule? Wie schwierig war es früher, mit einem Akustikkoppler ins Internet zu kommen? Wie viele D-Mark hat man für ein selbst geschriebenes Amiga-Programm bekommen? Was vor 20, 30 Jahren gewöhnlich gewesen sein mag, dürfte inzwischen viele Leser interessieren. Damit solche Alltagserfahrungen mit Technik nicht in Vergessenheit geraten, hat die Journalistin und Schriftstellerin Kathrin Passig im Februar 2014 das Techniktagebuch auf Tumblr ins Leben gerufen. Mehr als 20 Autoren (Sascha Lobo und Julia Schramm sind nicht darunter) haben seitdem einige hundert Beiträge geschrieben.

Inhalt:
  1. Techniktagebuch auf Tumblr: "Das Scheitern ist viel interessanter"
  2. Technikkompetenz nicht das Wichtigste

Um es vorwegzunehmen: Das Tagebuch ist nicht unbedingt eines von Nerds für Nerds. Es geht weniger um aufgebohrte Grafikkarten oder ausgefallene Basteleien mit einem Raspberrry Pi. Im Mittelpunkt steht der alltägliche Kampf mit den Tücken der Technik, mit der piepsenden Spülmaschine ebenso wie mit dem gestörten Handyempfang. Für Passig ist das Tagebuch keine journalistische oder literarische Technikkritik: "Eigentlich ist es dokumentarisch. Es soll um Alltagstechnik gehen, um nicht zu verstiegene Sachen, die nur zwei Leser verstehen."

Kampf gegen das Vergessen

In erster Linie ist das Blog ein Kampf gegen das Vergessen. "Zum einen vergesse ich, was ich wie gemacht habe, zum anderen vergisst man noch gründlicher und zuverlässiger, warum man die Sachen so gemacht hat", sagte Passig. Sie sei selbst überrascht gewesen, als sie sich alte Chat-Logfiles angeschaut habe, um die Anfangszeiten des Neuen zu sehen. Mit welcher Begründung man erklärt habe, nun bei Facebook zu sein oder was an Twitter toll ist. In der Erinnerung sehe das völlig anders aus als in den Chat-Logfiles dieser Zeit.

Um solche vergangenen Erfahrungen zu beschreiben, macht das Techniktagebuch ausgiebig von der Möglichkeit Gebrauch, Artikel zurückdatieren zu können. Der derzeit erste Beitrag ist auf den 24. Februar 1974 datiert. Darin beschreibt Jochen Schmidt, wie er bei der Suche nach Süßigkeiten im Nachttisch seines Vaters einen Kopfkissenlautsprecher entdeckte. "Eine recht flache, linsenförmige Plastik-Sache, die man unter das Kopfkissen legt, um beim Einschlafen Musik zu hören, ohne den Partner zu stören." Seitdem hat sich die Technik nicht unwesentlich verändert. Es folgten für die Autoren die ersten Erfahrungen mit dem Walkman (in Ost und West), Computern, die ersten Schritte ins Netz und schließlich die ständige Erreichbarkeit mit Handys und Smartphones. Die neuesten Beiträge werden jeweils auf Twitter angekündigt.

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Technikkompetenz nicht das Wichtigste 
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PascalEhlert 27. Apr 2014

"Das Scheitern ist viel interessanter" mit Ritalin!

PascalEhlert 27. Apr 2014

Ich muss schmunzeln! :D

PascalEhlert 27. Apr 2014

"Zum einen vergesse ich, was ich wie gemacht habe, zum anderen vergisst man noch...

tibrob 23. Apr 2014

Es ist absolut nicht nebensächlich.



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