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Technik-Test: Battlefield 6 braucht keinen Highend-PC

Die Spielerzahlen in der ersten Beta sind vielversprechend. In den meisten Fällen dürfte das Spiel dank guter Optimierung flüssig gelaufen sein.
/ Martin Böckmann
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Das offizielle Bild zum Launch-Trailer von Battlefield 6 (Bild: EA Games/Battlefield)
Das offizielle Bild zum Launch-Trailer von Battlefield 6 Bild: EA Games/Battlefield

Als wir die Anforderungen von Battlefield 6 gelesen haben, war sowohl die Vorfreude auf ein grafisch anspruchsvolles Spiel als auch die Sorge um die Spielbarkeit auf alltäglicher Hardware groß. Längst nicht jeder PC verfügt über eine aktuelle X3D-CPU von AMD und eine dazu passende Grafikkarte für einen vierstelligen Betrag. Nach einem langen Beta-Wochenende können wir jedoch Entwarnung geben: Der Durchschnitts-PC aus der Steam-Hardwareumfrage ist absolut ausreichend für ein gutes Spielerlebnis.

Dabei hilft es, dass Battlefield 6 von Anfang an die Upscaling-Techniken sowie Frame-Generation von allen drei Grafikkartenherstellern unterstützt und die Einstellungen dazu in einem einfach zu bedienenden Interface innerhalb der Grafikeinstellungen auflistet. Für einige Änderungen braucht es anschließend einen Neustart des Spiels, worauf das Game aber hinweist.

Zudem werden beim ersten Start sowie nach größeren Änderungen an den Einstellungen einige Shader vorkompiliert, was aber auf unserem Test-PC mit einem AMD Ryzen 7 9800X3D weniger als 30 Sekunden gedauert hat; auch auf weniger potenter Hardware war die gefühlte Wartezeit nicht besonders lang. Minutenlanges Warten, wie man es von Spielen wie The Last of Us - Part 1 kennt, gibt es glücklicherweise nicht.

Fahrzeugsteuerung per Controller und Joystick

Neben detaillierten Einstellungen zu den Grafikdetails lassen sich auch die Tasten für sämtliche Ingame-Aktionen frei belegen, was besonders im Zusammenspiel mit Fahrzeugen und Flugzeugen und Controllern wichtig wird. Wir konnten ohne Probleme einen X-Box-Controller, Logitech Extreme 3D Pro oder Logitech X52 für die Steuerung von Flugzeugen verwenden und alle Funktionen so belegen, wie es uns passt.

Feature-Übersicht zu Battlefield 6
Grafikkarten-Hersteller AMD Intel Nvidia
Upscaling FSR 3.1 XeSS 2 DLSS 4 (Transformer)
Unterstützte GPUs für Upscaling Ab Radeon RX 7000 Ab Arc Alchemist Ab Geforce RTX-20-Serie (Turing)
Frame-Generation Ja (1x) Ja (1x) Ja (1x) ab RTX-40-Serie
Multi-Frame-Generation Nein Nein Ja (1x bis 4x) ab RTX-50-Serie
Anti-Lag AMD Anti-Lag 2 Nein Nvidia Reflex

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Insgesamt lässt sich der Menüführung zwar ansehen, dass hier nicht zuerst an PCs gedacht wurde, die Anpassungen für den PC fühlen sich aber gut an, die Standardbelegung erscheint uns sinnvoll. Lediglich das Multiplayer-Interface braucht noch etwas Arbeit; die Übersicht, in welchen Partien sich befreundete Spieler befinden, fehlt uns etwas. Die Party-Übersicht gibt es zwar, wirklich übersichtlich ist sie aber derzeit noch nicht.

Die Hardwareanforderungen im Detail

Battlefield 6 erscheint ohne Raytracing oder gar besonders aufwendiges Pathtracing. Das hilft dem Titel trotz sehr modernen und hochauflösenden Texturen enorm, denn effektiv läuft das Spiel damit auf deutlich älterer Hardware als die meisten aktuellen Spiele mit ähnlichem Qualitätsanspruch. Dafür gibt es Upscaling-Unterstützung in Form von XeSS, DLSS 4 und FSR 3.1.

Die Minimalanforderungen erweisen sich im Versuch als großzügig bemessen. Mit einem AMD Ryzen 7 3800X und einer Nvidia Geforce RTX 2060 ist Battlefield 6 in Full-HD-Auflösung gut spielbar und läuft mit reduzierten Detaileinstellungen sogar oft mit mehr als 60 Bildern pro Sekunde. Dabei kann die Bildrate bei viel Action im Sichtfeld des Spielers auch mal etwas einbrechen, wirklich ruckelig wird es aber nie. Zumindest bei der Grafikkarte entspricht diese Konfiguration genau der Minimalanforderung von Battlefield 6.

Für die immer verbreitetere Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln brauchen wir für konstante 60 Bilder pro Sekunde immerhin eine Nvidia Geforce RTX 3060 Ti, um dreistellige Bildraten zu erreichen, mindestens eine Geforce RTX 3070 beziehungsweise eine AMD Radeon RX 6700 XT. Durch den Verzicht auf Raytracing hat AMD in Battlefield 6 praktisch keine Nachteile. Die charakteristische Raytracing-Schwäche älterer AMD-GPUs spielt keine Rolle, stattdessen wird die hohe Raster-Performance voll ausgenutzt.

Starke GPUs sind auch für 4K optional

Flüssiges 4K-Gaming mit hohen Details beobachten wir bereits mit einer Nvidia Geforce RTX 5070 Ti sowie der AMD Radeon RX 9070 XT. Beide erreichen mit der höchsten Voreinstellung und ohne Upscaling bereits 60 Fps in typischen Spielszenen. Mit leichter Reduzierung oder alternativ dem eingebauten Upscaling lassen sich schnell dreistellige Bildraten realisieren. Nur wer native Auflösung und höchste Details bei gleichzeitig dreistelliger Bildrate in 4K-Auflösung braucht, muss für eine Nvidia Geforce RTX 5080 oder 5090 entsprechend tief in die Tasche greifen.

Grafikkarten-Empfehlung für mindestens 60 Fps
Auflösung Grafikkarte
1.920 x 1.080 Nvidia Geforce RTX 2060 / AMD Radeon RX 5600XT / Intel Arc A580
2.560 x 1.440 Nvidia Geforce RTX 3060 Ti, RTX 4060, RTX 5050 / AMD Radeon RX 6750 XT, RX 7600XT, RX 9060 XT / Intel Arc A770, B580
3840 x 2160 Nvidia Geforce RTX 5070 / AMD Radeon RX 6800 XT, RX 9070

Auch bei der Speicherauslastung ist Battlefield 6 genügsam. Wie die Kollegen von PC Games Hardware regelmäßig berichten, sind Grafikkarten mit 8 GByte Speicher selbst in Full-HD-Auflösung in einigen Titeln nicht mehr ausreichend. Battlefield 6 gehört nicht dazu; wir beobachten keine Nachladeruckler oder Einbrüche der Bildrate, auch nicht bei unserer Nvidia Geforce RTX 4060 Ti mit 8 GByte Speicher in einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln.

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Das dürfte neben fehlendem Raytracing auch an der verhältnismäßig geringen Anzahl an sichtbaren Objekten und fehlende Persistenz liegen. So fliegen zwar allerhand Staub, Asche, Insekten und Funken durch die Gegend, es bleibt aber nichts davon tatsächlich auf dem Boden liegen. Diese zusätzlichen Bildelemente verschwinden einfach, was die Speicherauslastung insgesamt reduzieren dürfte. Ähnliches gilt für Geröll bei der Zerstörung von Gebäuden oder bei der Bildung von Kratern nach Explosionen. Alle permanenten Elemente sind vorbestimmt und offenbar gut optimiert, auch hinsichtlich des Speicherbedarfs.

AM4 reicht noch eine Weile aus

Bei den Prozessoren ist Battlefield 6 ebenfalls genügsam, jedoch nicht anspruchslos. EA empfiehlt mindestens eine Sechskern-CPU in Form eines AMD Ryzen 5 2600. Der Empfehlung können wir uns anschließen, wobei selbst der Ryzen 5 2600 in unserem Test an seine Grenzen kommt, insbesondere weil die Gesamtlast im Spiel mit 64 Spielern, nebenher laufendem Discord-Client und Diagnosesoftware für die mittlerweile sieben Jahre alte CPU etwas zu hoch war.

CPU-Empfehlungen für Battlefield 6
Bildrate CPU
Unter 100 Fps AMD Ryzen 5 2600 / Intel Core i5-8600K
100 bis 150 Fps Ab AMD Ryzen 5800X / Intel Core i7-10700K
150 bis 200 Fps Ab AMD Ryzen 7 5700X3D / Intel Core i7-12700K
Mehr als 200 Fps Ab AMD Ryzen 7 7800X3D / Intel Core i9-13900K

Ein AMD Ryzen 7 3800X kommt deutlich besser zurecht, ebenso der AMD Ryzen 5 5600X sowie ein Intel Core i7-8700K. Beide Sechskern-Prozessoren haben eine hohe IPC-Leistung (Instructions per Clock), also eine hohe Leistung pro Takt, und schaffen entsprechend mehr als AMDs älterer Sechskernprozessor aus den Mindestanforderungen. Störende Ruckler beobachten wir mit diesen CPUs nicht, dreistellige Bildraten sind hier problemlos möglich.

Vorerst kein FSR4

Der Verzicht auf FSR4 zumindest in der derzeitigen Beta sorgt dafür, dass gerade bei besonders günstigen PCs ein klarer Vorteil für Intel und Nvidia besteht, falls Upscaling genutzt wird. Denn Intel XeSS bietet gegenüber AMDs FSR 3.1 meist die bessere Bildqualität, wobei XeSS in Ausnahmefällen für störendes Flackern bei der Vegetation sorgen kann. Die Gesamtqualität ist aber größtenteils höher, erst mit FSR 4 bietet auch AMD eine sichtbar bessere Bildqualität im Vergleich zu älteren Upscalern.

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Es gibt bereits erste Diskussionen darüber, wie FSR4 trotzdem aktiviert werden kann, angesichts der starken Anti-Cheat-Bemühungen seitens der Entwickler raten wir aber von allzu leichtsinnigem Austausch von DLL-Dateien ab. Gerade AMD hat bereits in der Vergangenheit Spieler gesperrt, weil Anti-Cheat-Mechanismen fälschlicherweise angeschlagen haben, im damaligen Fall allerdings für das von AMD eingebaute Anti-Lag-Feature.


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