Technik bei Rio 2016: Per Stromschlag zu Gold
Bei Olympischen Spielen geht es nicht nur um körperliche Fähigkeiten. Die Technologie hilft beim Wettbewerb um Gold, Silber und Bronze mit. Im Training setzt es dabei schon mal Stromschläge. Beobachtungen aus Rio.

Subramaniam Ramakrishnan ist nicht stolz, wenn es um die sportlichen Leistungen seiner Nation geht. Seine Heimat Indien zählt fast 1,3 Milliarden Einwohner, nur China ist größer. Betrachtet man das Abschneiden aller Länder bei den Olympischen Spielen relativ zur Bevölkerung, führt Indien die Tabelle an - von unten.
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Vor vier Jahren in London 2012 holte das Land sechs Medaillen, China mit 1,4 Milliarden Menschen Bevölkerung gewann 88 Medaillen. Dabei war Indien damals noch relativ gut dabei: 2008 in Peking hatte das Land nur drei gewonnen, bei den drei Olympischen Spielen zuvor nur jeweils nur eine.
Videoanalyse für Entscheidungen in Echtzeit
Die Gründe für das desolate Abschneiden sind vielfältig: Kritiker sehen einen vergleichsweise geringen Stellenwert des Sports, entsprechend wenig Geld fließt in die Athletenförderung. Allerdings fehlt auch Know-how, wie der ehemalige Banker und Sportfan Subramaniam Ramakrishnan meint.
Ramakrishnans Unternehmen Sports Mechanics hat deshalb erstmals in seinem Land ein Informationssystem entwickelt, mit dem Athleten ihre Trainingseinheiten registrieren und das Geleistete mit ihrer körperlichen Beschaffenheit abgleichen können. Außerdem bietet Ramakrishnan eine Videoanalyse an, die anhand der eigenen Bewegungsabläufe oder der des Gegners die optimalen Entscheidungen in Echtzeit empfehlen kann.
Die eigens entwickelte Software T20 Pro schafft es, für Cricketspiele - ähnlich wie im europäischen Fußball üblich -, per Videoanalyse intelligente Daten zu erstellen und auszuwerten. Individualsportler werden über die Onlineplattform Athlete Management System 24 Stunden am Tag analysiert. Athleten und Trainer tragen dort Werte zu Training, Ernährung und Vitaldaten ein, auf die der gesamte Trainerstab sowie die Analytiker um Ramakrishnan Zugriff haben. Die geben daraufhin Empfehlungen zur Optimierung der Leistung.
In anderen Ländern sind solche Mittel schon lange üblich, nicht aber in Indien. Sports Mechanics hat etwa die indische Cricket-Nationalmannschaft analysiert. Die Weitspringerin Sahana Kumari qualifizierte sich durch eine dank kluger Daten optimierte Anlauftechnik vor vier Jahren für Olympia.
In dem olympischen Team für London 2012 arbeiteten Athleten aus Tischtennis, Boxen, Leichtathletik und Gewichtheben mit der Plattform von Sports Mechanics. "Heutzutage kannst du im Sport nichts mehr erreichen ohne wissenschaftliche Methoden", sagt Ramakrishnan. Dennoch hinkt Indien der Welt noch immer hinterher.
Stromschläge für die Konzentration
Anderswo sind technische Hilfsmittel nicht nur weiter fortgeschritten, sondern auch spezialisierter. Bei den Olympischen Spielen in Rio versetzt zum Beispiel der US-amerikanische Hürdenläufer Michael Tinsley die Konkurrenz in Staunen, weil er ständig musikhörend mit einem Kopfhörer rumzulaufen scheint.
Tatsächlich aber verpasst er seinem Gehirn durch das Gerät Stromschläge. Hinter dem Verfahren steckt das kalifornische Tech-Startup Halo Neuroscience, das behauptet, durch die Stöße vor dem Training könne sich das Gehirn besser konzentrieren und das Gelernte verinnerlichen.
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Technologische Unterstützung bringt Gold |
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Naja, Pferd und Auto sind eben die "Sportgeräte", so wie für den Kanuten das Kanu oder...
Gibt es dafür irgendwelche belastbare Studien? Wenn nicht, sortiere ich das erst mal in...
... du Daten schon für etwas hälst, was eine Intelligenz in sich tragen kann! duck_und_weg