Selbsterklärende Menüs machen die Arbeit leichter
Bei der Bedienung aller Module legt PCVisit Wert auf selbsterklärende Menüführungen und Symbolik. Auf Anhieb unterscheidet sich die grafische Benutzeroberfläche vom Konkurrenten Teamviewer: Die Oberfläche sieht etwas aufgeräumter aus und Untermenüs sind weniger verschachtelt.
Generell werden Informationen mehr über Tooltips eingeblendet, die die Bedeutungen der vielen Symbole gut erklären. In den Einstellungsoptionen finden wir uns schnell zurecht. PCVisit vermeidet die Nutzung von Fachbegriffen soweit es geht, so dass auch Laien alle Unterpunkte verstehen können.
All-Inclusive-Supporter-Paket für Firmen
Das Programm verfolgt einen etwas anderen Ansatz als Teamviewer. Der Fokus liegt klar auf einem direkt aus der Packung heraus verwendbaren Komplettsystem für IT-Support-Firmen. In das Supportermodul ist dazu ein Ticketsystem integriert. Fernwartungssitzungen lassen sich damit protokollieren und Supportfälle beschreiben. Im entsprechenden Formular können wir unseren Namen, unsere Firma, unsere Adresse und eine Beschreibung des Problems eintragen. Nutzer von Teamviewer müssen stattdessen externe Tools verwenden, die nicht so gut in das Programm integriert sind, oder mindestens eine Teamviewer-Premium-Lizenz für knapp 1.100 Euro kaufen.
Alle erstellten Tickets können in einer Übersicht eingesehen werden. Von dort aus kann direkt auf Remote-Hosts zugegriffen oder der Bildschirm anderen Teilnehmern präsentiert werden. Dieser Arbeitsprozess ist sofort eingängig und ohne viele Umwege umsetzbar - ein produktives System für IT-Admins also. Wir können sogar weitere PCVisit-Supporter einladen, falls ein Experte nicht ausreicht.
Wie bei der Konkurrenz ist es möglich, als Supporter innerhalb des Moduls mehrere Remote-Sitzungen gleichzeitig laufen zu lassen. Dazu wird im Programm einfach das aktive Fenster umgeschaltet. Dadurch muss zum Beispiel unsere Serversitzung nicht beendet werden, wenn wir einem Kunden aus der Ferne helfen - praktisch. Wir sollten die PCVisit-Server aber nicht zu sehr mit parallelen Fernwartungen belasten. Diese liefern spürbar weniger Bilder pro Sekunde als etwa die Server von Teamviewer.
Übertragung reicht für unbewegte Bilder aus
Natürlich heißen weniger Bilder pro Sekunde nicht, dass Fernwartungen mit PCVisit unmöglich sind. Für normale Aufgaben reicht die Leistung der Server völlig aus. Wir können in Windows Fenster ziehen, Programme öffnen oder Listen scrollen, allerdings mit spürbarer Verzögerung. Bewegte Bilder sind es, die PCVisit Probleme bereiten. Videos oder einfach nur animierte Präsentationsfolien ruckeln so stark, dass wir sie praktisch nicht benutzen können.
Im direkten Vergleich sind die Server von Teamviewer spürbar performanter. Zwar ruckeln Videos etwas nach, sind aber dennoch flüssig genug. Animierte Präsentationen sind für den Zuschauer wesentlich angenehmer anzuschauen. Wir nutzen den Präsentationsmodus von PCVisit daher nur sehr ungern und zeigen unsere Bildschirminhalte lieber über die kostenlose Version von Teamviewer oder ein spezialisiertes Desktop-Streaming-Programm wie zum Beispiel Splashtop.
Was den Servern an Leistung fehlt, macht die Software an Funktionsumfang aber wieder wett.
Werkzeugkasten für Supporter
Während einer Sitzung gibt uns die PCVisit-Software viele nützliche Tools an die Hand, die das produktive Arbeiten erleichtern. Positiv ist uns der Dateimanager aufgefallen. Die Software hat einen Filezilla-Client integriert. Dieser öffnet sich bei einem Klick auf das entsprechende Symbol und trägt automatisch die benötigten FTP-Pfade ein. Per Drag-and-Drop können damit Dateien auf den Remote-Host verschoben oder von diesem kopiert werden. Die Übertragungsgeschwindigkeit ist in unserem Test nur durch die Uploadgeschwindigkeit begrenzt. Teamviewer verfolgt einen ähnlichen Ansatz und integriert einen eigenen Dateimanager, der zwar schlanker, aber weniger funktional ist. So können wir in Filezilla auch während einer Fernwartung etwa auf einen FTP-Server zugreifen.
Andere Funktionen des Fernwartungsclients orientieren sich an der Konkurrenz. Nutzer können wie in Teamviewer Sitzungen aufzeichnen, zwischen Bildschirmen wechseln, den Task-Manager öffnen oder einen simplen Textchat aufrufen. Sie haben auch die Möglichkeit, aus der Ferne ein benötigtes PCVisit-Modul direkt herunterzuladen und zu installieren oder sogar den Remote-Host neu zu starten. Über eine Schnellstartleiste können sie auf wichtige Windows-Funktionen wie etwa den Windows Explorer, die Systemsteuerung oder die Windows-Eingabeaufforderung zugreifen.
Designfehler führen zu inkonsistentem Verhalten
Bei all den Funktionen haben wir im Test ein paar Ungereimtheiten gefunden. So können wir eine Sitzung direkt auf dem Remote Host terminieren, indem wir das Kundenmodul dort schließen. Beim Administrator wird die Fernwartung aber noch als aktiv angezeigt. Aus diesem Grund ist beispielsweise Teamviewer-Software auf dem Remote-Host immer ausgegraut und nicht nutzbar. Das würde wahrscheinlich auch bei PCVisit einige Inkonsistenzen verhindern.
Außerdem zeigt das Programm in seltenen Fällen Stabilitätsprobleme. Uns ist es beispielsweise während des Testens passiert, dass PCVisit direkt beim Start abstürzte. In einem anderen Szenario konnten wir eine Fernwartung auf einen Computer einleiten, der Bildschirminhalt wurde jedoch nicht angezeigt. Sehr selten kam es vor, dass die Verbindung zu den PCVisit-Servern nicht hergestellt werden konnte, wodurch keine Fernwartung möglich war.
Ein sehr merkwürdiger, wenn auch nur kosmetischer Fehler ist uns aufgefallen, wenn sich ein Gerät mit PCVisit-Software länger im Idle-Betrieb befindet. Nach einer gewissen Zeit tauchen in der Windows-Taskleiste mehrere PCVisit-Symbole nebeneinander auf. Wenn wir mit der Maus über diese zusätzlichen Symbole fahren, verschwinden sie einfach - ein komisches Verhalten.
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Teamviewer-Alternative PCVisit im Test: Besser fürs Team, schlechter als Viewer | Verfügbarkeit und Fazit |
...ja ex TV-Mitarbeiter schon, aber selbst nach drei Jahren wurden die wichtigsten Tools...
und was ist mit Fernwartung bei mehreren 1000+ Kunden die nicht in deiner Domain...
Das nicht man muss aber fast mitziehen. Ich habe viele Kunden die z.B. für ihre...
Er wahrscheinlich nicht, aber viele andere und Unternehmen die einen Security-Audit...