Tastaturen für Tablets: Brydge hat ausgetippt

Tastatur-Hersteller Brydge ist in Konkurs gegangen, Mitarbeiter erhalten ihre Gehälter nicht mehr und offene Kundenbestellungen können nicht bedient werden.

Artikel veröffentlicht am , Michael Linden
Brydge Pro+ für das iPad Pro
Brydge Pro+ für das iPad Pro (Bild: Brydge)

Brydge, ein Start-up, das einst für sein hochwertiges Tastaturzubehör für iPad, Mac und Microsoft-Surface-Produkte bekannt war, hat einem Bericht von 9to5Mac nach seinen Betrieb eingestellt.

Die Folge: Mitarbeiter erhalten ihre Löhne nicht mehr und Kunden warten vergeblich auf ihre Bestellungen oder ihr Geld. Wie 9to5Mac berichtet, ist der Konkurs eine Folge von Missmanagement, unglücklichen Umständen wie der Markteintritt Apples und Logitechs in die Produktwelt von Brydge und eine hohe Mitarbeiter-Fluktuationsrate.

Brydge startete 2012 mit einer Kickstarter-Kampagne mit dem Ziel, eine Tastatur zu entwickeln, die ein iPad in ein Notebook verwandelt. Das Unternehmen erreichte durch seine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne und die Auslieferung der ersten Produkte einen hohen Bekanntheitsgrad. Daraufhin wurde die Produktlinie erneuert und erweitert.

Der Niedergang von Brydge begann nach Einschätzung von 9to5Mac jedoch mit der Einführung der Pro+-Tastatur im Januar 2020. Das Produkt erhielt recht schlechte Kritiken, und drei Monate später kündigte Apple sein Magic Keyboard für das iPad Pro an, das über ein integriertes Trackpad verfügte. Apples Produkt hatte einen erheblichen Vorteil gegenüber dem von Brydge, da es über eine native Trackpad-Unterstützung verfügte, während Brydge damit zu kämpfen hatte, seine Produkte anzupassen.

Gleichzeitig arbeitete Apple mit Logitech zusammen, das ebenfalls Tastaturen für das iPad auf den Markt brachte. Obwohl Apple später direkt mit Brydge zusammenarbeitete, damit dieses ebenfalls das Trackpad-Software-Framework nutzen konnte, schaffte es Brydge nicht, die Qualität von Apples Produkt zu erreichen.

Schlechte Produktqualität als Sargnagel

Das Brydge Pro+ wurde weiterhin verkauft und der Hersteller konnte nicht kommunizieren, dass es bald von einer neuen Firmware mit voller Apple-Unterstützung profitieren werde, wie 9to5Mac berichtet. Der Grund: Darüber war strenge Vertraulichkeit vereinbart worden.

Die finanziellen Schwierigkeiten wurden dem Bericht nach auch durch eine hohe Rücklaufquote von über 20 Prozent beim Pro+ größer. Gleichzeitig gab es kein zweites Standbein, so dass das Produkt nicht eingestellt werden konnte.

Mitarbeiter ohne Gehalt, Kunden ohne Ware

Dem Bericht nach war die finanzielle Lage bei Brydge deshalb sehr angespannt. 2022 hatte es mehrere Entlassungsrunden gegeben und zwei gescheiterte Übernahmen. Die Mitarbeiter hatten dem Bericht nach seit Januar 2023 keine Gehälter mehr erhalten, und Kunden, die das Prodock, das Thunderbolt-fähige Docking-Zubehör, vorbestellt hatten, wurden im Ungewissen gelassen.

Die ehemaligen Mitarbeiter von Brydge führen das Scheitern des Unternehmens auch auf das Missmanagement der Geschäftsführung zurück, die Entscheidungen nicht strategisch, sondern eher tageweise getroffen haben soll, heißt es bei 9to5Mac.

Gegenüber Apple Insider teilte das Management von Brydge mit, dass der vorrangige Kreditgeber die Zwangsvollstreckung eingeleitet und der Name Brydge sowie das geistige Eigentum an einen Dritten verkauft habe. Infolge des Verkaufs war Brydge gezwungen, den Geschäftsbetrieb einzustellen.

Mitgeschäftsführer Nicholas Smith sagte gegenüber Apple Insider: "Ich hoffe, dass der Erwerber der Marke und des geistigen Eigentums von Brydge das Erbe der Innovation der Marke Brydge fortführen und die Produkte und die Marke zu neuen Höhen führen kann. Wir sind uns bewusst, dass es derzeit noch offene Punkte gibt, einschließlich nicht ausgelieferter Prodock-Vorbestellungen und anderer Unternehmensangelegenheiten, und wir arbeiten diese Punkte als Teil dieses Prozesses ab.". Genauere Angaben machte Smith nicht.

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