Selfiekamera, Diebstahlschutz, Tastenverwirrung und App
Ein besonderes Merkmal ist die verbaute Selfiekamera. Sie filmt Fahrer und in der Transportbox sitzende Kinder oder Tiere. Tarran hebt sie besonders hervor – umso enttäuschender ist die schlechte Bildqualität. Fotos und Videos zeigen deutliche Artefakte.
Gleiches gilt für die Dashcam-Aufnahmen. Sie sind zwar grundsätzlich brauchbar, Kennzeichen etwa sind erkennbar. Bei der Frontkamera gilt das allerdings nur tagsüber – bei Nacht nimmt sie sich immer selbst mit auf, die Linse erscheint als Ring auf den Aufnahmen. Der Grund dafür scheint das schräge Einstrahlen der Scheinwerfer zu sein.
Gewöhnungsbedürftiges Bedienkonzept
Die Bedienung der vielen Funktionen des T1 Pro erfolgt über eine Reihe von Tasten auf der linken Seite des Lenkers und über das 5,2-Zoll-Display. Das ist auch bei heller Umgebung gut ablesbar und zeigt normalerweise beim Fahren das Bild der Heckkamera sowie Geschwindigkeit und andere Parameter. Den virtuellen Rückspiegel haben wir durchaus zu schätzen gelernt, um den rückwärtigen Verkehr im Auge zu haben, auch wenn er den Schulterblick nicht ersetzt.
In diesem Modus können wir allerdings nicht die Lautstärke der Lautsprecher ändern – dafür müssen wir erst die Kameraansicht verlassen und in die Musikansicht wechseln. Die Verwirrung komplett macht, dass die Lautstärke an Mobiltelefon und Fahrrad getrennt eingestellt wird. Der große Funktionsumfang zeigt sich am Bedienelement in Form vieler Knöpfe, die teils zudem noch mehrfach oder abhängig von der aktuellen Ansicht belegt sind. Auch nach vier Wochen Test mussten wir teils noch den passenden Schalter suchen. Die Bedienung zumindest mit dünnen Handschuhen gelingt allerdings gut.



Volle Funktion nur mit App
Um alle Features des T1 Pro nutzen zu können, müssen wir die zugehörige App installieren. Sie ist für Android und iOS verfügbar, ist übersichtlich und hat in unserem Test ohne Probleme funktioniert. Die App ermöglicht etwa das Sperren und Entsperren des Fahrrads, entweder direkt über den Bildschirm oder automatisch beim Weggehen oder Näherkommen – hierfür wird Bluetooth genutzt. Wir können das Fahrrad zudem dank eingebautem GPS-Empfänger orten.
Zudem verfügt das T1 Pro über eine eingebaute Alarmanlage: Wird es im Sentry Mode bewegt, beginnt es zu blinken und laut zu hupen, außerdem kann die Selfiekamera ein Video aufnehmen. Wir bekommen außerdem über die App eine Benachrichtigung, was in unserem Test mit nur geringer Verzögerung zuverlässig funktionierte. Über die App können wir den Alarm deaktivieren oder das Fahrrad in den sogenannten Lost Mode versetzen. In dem soll es unbenutzbar sein, bis er wieder deaktiviert wird.
Im Test machte die Alarmanlage einen guten Eindruck, sie reagierte nicht zu empfindlich. Es braucht einen etwas kräftigeren Rempler, um sie auszulösen. Wir konnten das T1 Pro sogar vorsichtig anheben und schieben, beim Absetzen löste der Alarm aus.
Nicht testen konnten wir die Navigation – Tarran will dieses Feature noch per Software-Update ausliefern. Auf dem Display wäre sie sehr gut aufgehoben, das im Halter sehr tief sitzende Smartphone eignet sich nicht gut dafür.
An Funktionen mangelt es dem T1 Pro also nicht – aber um auf die Anfangsfrage zurückzukommen: Braucht man das alles auch? Zeit für unser Fazit.



