Fingerabdruck-Fähigkeit funktioniert meistens nicht
Wir haben die Fingerabdruck-Funktion mit Googles Pixel-Smartphone, mit Apples iPhone 7, mit Googles Nexus 6P, mit Lenovos Moto Z Play, dem Honor 8 sowie mit den beiden Huawei-Modellen Mate S und Nova Plus ausprobiert. In keinem Fall erkannte das Gerät einen Fingerabdruck, wenn ein Taps auf den Sensor gehalten wurde. Das Moto Z Play kann über den Fingerabdrucksensor ausgeschaltet werden, ohne dass der Fingerabdruck vorher angelernt werden muss. Auch hier versagte Taps, das Smartphone ließ sich so nicht abschalten.
Je nach Gerät wurde dann empfohlen, den Fingerabdrucksensor zu reinigen oder es gab einfach nur den Hinweis, den Finger korrekt zu platzieren. Aber egal, wie wir Taps auf den Sensor hielten, der Sensor fand keinen Fingerabdruck.
Nur bei drei Apple-Smartphones funktionieren Taps
Wir haben nur zwei Smartphones gefunden, mit denen Taps funktionierte. Das waren die beiden alten Apple-Smartphones iPhone 5S und iPhone 6. Das Erlernen des Fingerabdrucks war hier möglich und auch das Entsperren funktionierte dann zuverlässig. Von dem Versprechen des Herstellers bleibt also nicht viel übrig: Denn Taps soll eigentlich mit "jedem Fingerabdrucksensor" funktionieren. Dieses Versprechen gibt der Hersteller auf der Kickstarter-Seite weiterhin - ohne jede Einschränkung.
Unsere Erfahrungen werden seit einigen Tagen von etlichen Unterstützern auf der Taps-Kickstarter-Seite bestätigt. Viele bemängeln, dass die zugesicherte Fingerabdruck-Fähigkeit nicht funktioniert. Unter anderem wird das Nexus 5X als weiteres Smartphone genannt, das nicht mit Taps klarkommt, ebenso das iPhone 6S. Das einzige derzeit bekannte Android-Smartphone, mit dem alle Taps-Funktionen möglich sind, ist Samsungs fast drei Jahre altes Galaxy S5.
Viele Unterstützer zeigen sich verärgert und fühlen sich betrogen, weil eine wesentliche Eigenschaft von Taps nicht nutzbar ist. Sie raten entschieden von einem Kauf ab. Bisher hat der Hersteller nicht auf die Vorwürfe reagiert. Als Unterstützer vor Weihnachten beklagten, dass sie ihre Bestellung noch immer nicht erhalten hatten, hat das Unternehmen reagiert und geantwortet. Auf die Berichte über das Nicht-Funktionieren mit Fingerabdrucksensoren gab es seit mehr als einer Woche hingegen keine Reaktion. Eine Anfrage von Golem.de blieb ebenfalls unbeantwortet. Es ist somit nicht bekannt, warum Taps nur vom Fingerabdrucksensor vereinzelter Smartphone-Modelle erkannt werden.
Verfügbarkeit
Nanotips bietet Taps derzeit parallel zur Kickstarter-Kampagne über eine Indiegogo-Seite an, im Grunde weiterhin nur zum Vorbestellen. Wer jetzt ein Taps-Set für 11 US-Dollar zuzüglich Versandgebühren bestellt, erhält es erst im Februar 2017.
Fazit
Betrug oder Unfähigkeit? Nanotips hat mit Taps in jedem Fall ein äußerst fragwürdiges Produkt auf den Markt gebracht. Die wenigsten Käufer können erwarten, dass Taps vom Fingerabdrucksensor des eigenen Smartphones erkannt werden. Derzeit sind uns nur drei Smartphone-Modelle bekannt, die sich mit Taps vertragen. Und das sind alles eher alte Geräte.
Aber auch die Touchscreen-Fähigkeit konnte uns nicht überzeugen. Das Material der Taps gleitet nicht und das erschwert die Bedienung auf einem Touchscreen. Wischbewegungen sind nur ganz schwer zu realisieren. Da die Fingerabdruck-Funktion nicht gewährleistet wird, ist ein spezieller Touchscreen-Handschuh derzeit klar die bessere Wahl. Selbst wer seinen Lieblingshandschuh Touchscreen-fähig machen möchte, wird mit Taps nur sehr eingeschränkt Freude haben.
Falls Nanotips Taps abseits von Kickstarter anbietet, raten wir derzeit vom Kauf ab. Das ist sehr schade, denn die Idee hinter Taps hätte eigentlich verdient, ordentlich umgesetzt zu werden.
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Taps im Test: Aufsatz versagt bei den meisten Fingerabdrucksensoren |
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Da wäre ich mir nicht so sicher. Udo Vetter hat mal absolut nicht ausgeschlossen, dass...
Die benutzt Du, weil der Handschuh mit großer Wahrscheinlichkeit eher doch nicht mit dem...
Dildo ähhh Dito...
https://www.youtube.com/watch?v=pjvQFtlNQ-M