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Tape: IBM plant Bandlaufwerk mit 580 TByte

Mit 317 GBit pro Zoll hätte es die 27-fache Kapazität von LTO -9.
/ Marc Sauter
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Tape für ein IBM-Bandlaufwerk (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Tape für ein IBM-Bandlaufwerk Bild: Martin Wolf/Golem.de

IBM und Fujifilm haben einen Tape-Prototyp(öffnet im neuen Fenster) entwickelt, der ein Bandlaufwerk mit 580 TByte ergeben würde. Oder, um den obligatorischen DVD-Vergleich zu bemühen: Das entspricht schlappen 786.977 Silberscheiben als 944-Meter-Turm (neun Fußballfelder lang!) und wäre damit höher als der Burj Kalifa in Dubai.

Aktuelle Bandlaufwerke nach LTO-9-Standard sind für 18 TByte (45 TByte komprimiert) ausgelegt, was drastisch weniger ist - allerdings waren einst 24/60 TByte geplant. Die Datendichte liegt bei 12 GBit pro Zoll, wohingegen das Tape von IBM und Fujifilm auf gleich 317 GBit pro Zoll kommt.

Damit dies klappt, wurden andere Materialien als bisher eingesetzt. Statt Bariumferrit (BaFe) kommt Strontiumferrit (SrFe) zum Einsatz, dessen magnetische Eigenschaften überlegen sind. SrFe-Partikel sind mit einem Volumen von 900 nm³ deutlich kleiner als solche aus BaFe, was die Kapazität steigert.

Ein solches Tape von IBM und Fujifilm wird mit 15 km/h abgespult, dabei misst es 1.255 Meter bei einer Spurbreite von 56,2 nm und ist 4,3 μm flach. Bis Bandlaufwerke mit 580 TByte jedoch verfügbar sind, wird es allerdings noch einige Jahre dauern.

Neben Fujifilm entwickelt nur noch Sony magnetische Bänder für Bandlaufwerke, diese wiederum werden beispielsweise von HPE oder IBM produziert. LTO-8 ist allerdings anders als seine Vorgänger nur noch zu einer Generation, nämlich LTO-7, abwärtskompatibel, kann jedoch leere Tapes der Vorgängergenerationen auch beschreiben.

Der große Vorteil von Bandlaufwerken sind die Kosten von gerade einmal 10 Euro pro TByte. Klassische 3,5-Zoll-Festplatten im Enterprise-Bereich sind deutlich teurer und Flash-Speicher-basierte SSDs sowieso, so dass diese trotz starken Preisverfalls für Backup-Anwendungen noch immer weniger gut geeignet sind.

Backup per Band angesehen
Backup per Band angesehen (02:12)

Golem hatte sich Bandmedien im Detail angeschaut und das Geoforschungszentrum in Potsdam besucht.


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