Pilz-Tamagotchi: Smartwatch mit lebendem Organismus zum Füttern vorgestellt

Wasser und Essen: Forscher haben eine Sportuhr mit Blob entwickelt. Nur wenn es dem Wesen gut geht, stehen alle Funktionen zur Verfügung.

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In der Kartusche unten an dem Wearable befindet sich Blob.
In der Kartusche unten an dem Wearable befindet sich Blob. (Bild: University of Chicago)

Eine Studie der University of Chicago erinnert an das legendäre Tamagotchi - gemeint ist das 1997 veröffentlichte Gadget, das virtuell gefüttert und gepflegt werden musste und ein frühes Beispiel für den Einsatz einer Art sehr simplen Machine Learnings ist.

Ein nun im Detail vorgestelltes Wearable hat allerdings ein echtes Lebewesen verbaut. Wenn es regelmäßig mit Wasser und Nahrung etwa aus Getreide gefüttert wird, wächst es und schließt eine elektrische Verbindung, sodass neben der Uhrzeit auch die Herzfrequenzmessung funktioniert.

Bei dem Lebewesen handelt es sich um den einzelligen Schleimpilz Physarum Polycephalum. Die Spezies wird oft für Experimente in Laboren verwendet, sie trägt scherzhaft die Bezeichnung Blob - das ist eine Anspielung auf einen Science-Fiction-Film.

Blob befindet sich in einer durchsichtigen Kapsel und wächst durch einen dünnen Kanal hindurch, sodass die Verbindung geschlossen wird. Damit das klappt, muss der Pilz ungefähr alle zwei Tage mit Nahrung, sowie ein bis zweimal täglich mit Wasser versorgt werden.

Wenn man das nicht macht, vertrocknet der Pilz und das Wearable zeigt keinen Puls. Sobald die Fütterung wieder aufgenommen wird, erholt sich Physarum Polycephalum normalerweise rasch wieder.

Im Rahmen des Versuchs haben Probanden die Smartwatch bis zu zwei Wochen getragen. Bei dem Experiment ging es nicht darum, die technische oder biologische Machbarkeit zu erforschen, sondern um die Beziehung der Nutzer zu ihrem Gadget und zu Blob.

Einzeller als Haustier

In einem längeren Studienpaper ist zu lesen, dass die Teilnehmer durchaus eine emotionale Beziehung zu dem Einzeller an ihrem Handgelenk aufbauten und sein Wachstum und seinen Zustand verfolgten.

Offenbar haben die Probanden den eingesperrten und unter Strom gesetzten Pilz von vornherein nicht als bedauernswertes Lebewesen wahrgenommen, sondern ähnlich wie damals das Tamagotchi als Begleiter, für dessen Wohlbefinden sie verantwortlich sind.

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