Takata: Frankreich stoppt Hunderttausende Autos wegen Airbagproblem

Frankreich will Autofahrer vor Airbags schützen, die fehlerhaft arbeiten und erlässt ein Fahrverbot für Hunderttausende von Fahrzeugen. Die Maßnahme erfolgt nach einem tödlichen Unfall vor zwei Wochen, bei dem eine Frau ums Leben kam.
Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Reims, wo bei einem elf Jahre alten Citroën C3 die Gaskartusche des Airbags explodierte. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden löste sich dabei ein Metallstück und traf die Fahrerin tödlich. Eine Regierungssprecherin bezeichnete das verhängte Fahrverbot als Vorsichtsmaßnahme.
Verkehrsminister Philippe Tabarot ordnete einen sofortigen Rückruf aller betroffenen Fahrzeuge C3 und DS3 an, die Airbags des japanischen Zulieferers Takata haben. Das Fahrverbot betrifft alle Autos, die bis 2011 erstmals in Frankreich zugelassen wurden und mit den entsprechenden Takata-Airbag-Kartuschen ausgestattet sind. Die Fahrzeuge dürfen erst wieder genutzt werden, wenn die defekten Teile ausgetauscht wurden. Dabei geht es um 440.000 Fahrzeuge, wie etwa der Bayerische Rundfunk berichtete.(öffnet im neuen Fenster)
Millionen Fahrzeuge weltweit betroffen
Die Problematik rund um Takata-Airbags beschäftigt die Automobilindustrie bereits seit Jahren. Der japanische Zulieferer meldete 2019 Insolvenz an, nachdem bekannt geworden war, dass weltweit etwa 125 Millionen Fahrzeuge von möglicherweise defekten Airbags betroffen sein könnten.
In Frankreich sind nach aktuellen Schätzungen insgesamt 2,5 Millionen Autos mit Takata-Airbags ausgestattet. Citroën hatte bereits im Januar eine größere Rückrufaktion gestartet und für einen Teil der Fahrzeuge zusätzlich einen sofortigen Fahrstopp angeordnet. Durch diese Serie von Ereignissen werden von zahlreichen Medien auch unterschiedliche Zahlen genannt, wie viele Fahrzeuge in Frankreich aktuell von dem Fahrstopp betroffen sein sollen.
Nach der Insolvenz wurde Takata von einem Unternehmen mit Hauptsitz in den USA übernommen, das jedoch in chinesischem Besitz steht. Die französischen Behörden prüfen derzeit, ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind. Autobesitzer werden aufgefordert, ihre Fahrzeugpapiere zu überprüfen und gegebenenfalls Kontakt mit den Herstellern aufzunehmen. Die Reparatur der betroffenen Airbags soll kostenfrei durchgeführt werden.



