Taiwan-China-Konflikt: Frachtschiff soll Unterwasserkabel beschädigt haben
Ein chinesisches Frachtschiff unter kamerunischer Flagge wird verdächtigt, ein Unterseekabel vor der Nordküste Taiwans beschädigt zu haben. Das berichtete die Financial Times(öffnet im neuen Fenster) .
Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Hafens von Keelung, wie der Telekommunikationsanbieter Chunghwa Telecom und die taiwanische Küstenwache bestätigten. Chunghwa Telecom konnte die Datenverbindungen demnach durch Umleitung auf alternative Unterseekabel zeitnah wiederherstellen.
Das Frachtschiff Shunxing 39 gehört dem Unternehmen Jie Yang Trading Limited aus Hongkong, deren Geschäftsführer Guo Wenjie als Festlandchinese identifiziert wurde.
Die beschädigte Infrastruktur, die Taiwan mit der US-Westküste verbindet, wird von einem internationalen Konsortium betrieben, zu dem AT&T, NTT aus Japan, Korea Telecom und China Telecom gehören.
Internationale Ermittlungen eingeleitet
Die taiwanische Regierung bat Südkorea laut Financial Times um Unterstützung bei den Ermittlungen, da der Kapitän des Frachtschiffs nicht befragt werden konnte. Das Schiff soll im nächsten südkoreanischen Zielhafen genauer untersucht werden.
Der Vorfall reiht sich in eine Serie ähnlicher Vorfälle in der Gegend ein. Bereits 2023 wurden zwei Unterwasserkabel zwischen den Matsu-Inseln und Taiwan durchtrennt. Im November 2024 kam es zu Beschädigungen an Glasfaserkabeln in der Ostsee, wobei ebenfalls chinesische Schiffe in Verdacht gerieten.
Die Verwundbarkeit der Unterwasserkommunikationsinfrastruktur gibt Anlass zur Sorge. Das globale Netzwerk von Unterseekabeln erstreckt sich über etwa 1,5 Millionen Kilometer und bildet das Rückgrat der internationalen Datenkommunikation.