Ohne Cloud geht es bei Tado nicht
Ist man durch die Grundinstallation durch, stellt man schnell fest, dass die zuhause angebrachten Geräte eigentlich gar nicht ansprechbar sind, jedenfalls nicht direkt. Ein Webfrontend gibt es bei der Bridge nicht und auch die Heizkörper werden nicht mit dem Smartphone gekoppelt oder sind gar im WLAN sichtbar. Alles läuft über das entfernte Backend von Tado. Fällt der Internetzugang mal aus, passiert dementsprechend gar nichts. Die Heizkörper lassen sich dann aber noch manuell steuern.
Zudem sollte die App auf einem Smartphone installiert sein. Anhand der Lokalisierung berechnet Tado nämlich, ob schon mal geheizt werden kann oder die Heizkörper dynamisch angepasst werden können. Die Richtlinien, die der Anwender einstellt, beispielsweise während der Arbeitszeiten nicht zu heizen, dienen nämlich bei bestimmten Einstellungen nur als grobe Vorgaben und die Tado-Server passen die Werte durchaus im Laufe der Zeit an, wenn das System erstmal einen Rhythmus herausgefunden hat. Je länger Tado im Einsatz ist desto besser wird es unserer Erfahrung nach, es gibt aber auch ein paar Schwächen. Aber darauf gehen wir später in unserem Abschnitt über die Erfahrungen mit reisenden Nutzern ein.
Typischerweise wird Tado bei jedem Haushaltsmitglied installiert. Das stellt schon mal ein kleineres Problem für Familien dar, denn Minderjährige mögen alleine mit Bus und Bahn fahren, aber sie haben nicht unbedingt einen Smartphone-Vertrag mit Internetzugang. In so einem Fall muss man einige Automatiken abschalten, damit die Wohnung nicht zu kalt wird, wenn die Eltern gerade nicht anwesend sind oder dem Babysitter die Rechte für Tado fehlen. Aber immerhin lässt sich Tado dann manuell drehen.
Grundsätzliche Überlegungen zur Sicherheit
Die Nutzung des Systems setzt ein großes Vertrauen gegenüber Tado voraus, das wir in Anbetracht der vielen Hacks der letzten Jahre nicht mehr unbedingt haben. Manchem Endanwender mag das nicht bewusst sein, aber man setzt sich einer gewissen Grundgefahr aus. Denn an das Backend werden Daten gesendet. Die lassen zwar keine direkte Position erkennen - zumindest nicht in der App -, aber die Daten müssen vorhanden sein. Tado geht bei der Einrichtung nicht gerade transparent mit der Problematik um. Ein deutlicher Hinweis wäre unserer Meinung nach Pflicht. Auf Nachfrage machte Tado aber klar: "[das System] weiß nicht, wo Sie sich befinden, sondern rechnet lediglich Entfernungen zu Ihrem Zuhause aus. Diese Daten werden dann anonymisiert ausgewertet und verschlüsselt für die Steuerung der Heizung übertragen. Anschließend werden die Daten sofort gelöscht.". Verwendet wird für die Kommunikation laut Hersteller zwischen der App und den Servern TLS 1.2 mit einem 2048-bit Extended Validation Certificate. Die Tado-Bridge selbst kommuniziert ebenfalls mit TLS 1.2 und sichert das mit elliptischen Kurven (256 Bit) ab. Auf 6LoWPAN-Ebene wird AES-COM verwendet. Wenn Tado alles richtig gemacht hat, dürfte ein Einbruch sehr schwer sein.
Bei Mehrbenutzersystemen ist aber immer klar, dass die anderen erkennen können, ob jemand zuhause ist, allerdings nicht wer. Darauf lässt sich anhand der eingestellten Temperaturen recht schnell schließen.
Da sich die Tado-Systeme zudem entfernungsbasiert umstellen, lässt sich auch erkennen, ob jemand weiter weg ist. Für Diebe, die an die Tado-Daten kommen, ist das praktisch. An solche Daten wird man eher nicht über einen Backend-Einbruch auf Tado-Server kommen. Für Angreifer einfacher wäre ein Phishing-Angriff beim Endnutzer und manche Diebesbanden werden sich sicher bald an die Vorteile der Smart-Home-Welt anpassen. Zu lukrativ ist der Markt für kriminelle Aktivitäten. Das sind aber Worst-Case-Annahmen und das Risiko muss diesbezüglich jeder selbst abschätzen. Wir finden das System praktisch und wenn man auf Reisen geht, ist das System mit kleinen Einschränkungen erheblich besser als die starr programmierten Honeywell-Systeme.
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