Andere Haptik, andere Möglichkeiten

Zwar bietet das Malen auf einem Tablet nicht die gleiche Haptik von echtem Papier und echten Zeichenmaterialien. Dafür eröffnet das Tablet Kreativen ganz neue Möglichkeiten. Sie können mit Ebenen arbeiten, Farben verwenden, die besser decken als auf Papier. "Versuch mal, auf eine Tuschezeichnung einen deckenden, roten Strich aufzutragen", sagt Yadegar Asisi. "So leicht ist das nicht."

  • Luiza Mogosanu beim Zeichnen der Tasse auf dem Tisch. (Bild: Golem.de)
  • Yadegar Asisi zeichnet zu Beginn seiner Zeichnung eine Perspektive mit Bleistift vor. (Bild: Yadegar Asisi)
  • Was erst wie ein Gebäude aussieht, entpuppt sich als Felslandschaft. (Bild: Yadegar Asisi)
  • Das fertige Bild von Yadegar Asisi (Bild: Yadegar Asisi)
  • Auch der Clown startet als Zeichnung. (Bild: Yadegar Asisi)
  • Das fertige Bild des Clowns (Bild: Yadegar Asisi)
Luiza Mogosanu beim Zeichnen der Tasse auf dem Tisch. (Bild: Golem.de)

12,5 Zoll ist eine gute Größe

Für unsere drei Tester ist das Zeichnen auf einem Tablet auch vom Formfaktor her reizvoll. "Von der Größe her ist das ideal", sagt Andreas Poppmann mit dem iPad Pro in der Hand, das vergleichbar groß wie das Surface Pro 4 ist. "Eine Tasche, wo so ein Tablet hineinpasst, hat man doch immer dabei", sagt Yadegar Asisi.

Für Asisi erleichtern die auf dem Tablet angefertigten Skizzen den Arbeitsalltag: Normalerweise werden seine Zeichnungen und Entwürfe vom Papier abgescannt und weiterverarbeitet. Mit digitalen Zeichnungen entfällt der Scanvorgang. "Ob man das jetzt einscannt oder das Bild vom Tablet aus direkt ausdruckt, ist egal", erklärt er. Am Ende kann sein Entwurf weiterverarbeitet werden - das ist, was zählt.

Auch für Luiza Mogosanus Beruf wäre ein Einsatz von Tablets zum Zeichnen praktisch: Sie ist Kunstlehrerin an einer Privatschule. "Dort wurde eh gerade beschlossen, dass alle Kinder ein iPad für den Unterricht bekommen sollen", erzählt sie. Mit einem Tablet mit Stift im Kunstunterricht würden die Kinder unkompliziert verschiedene Techniken nutzen können, zudem könnten Lehrer sich das Aufräumen danach sparen. Andreas Poppmann kann sich auch einen Einsatz jenseits der bildenden Kunst gut vorstellen. "Für die Werbebranche ist das doch ideal. Ideen oder Änderungswünsche vom Kunden können bei der Präsentation eines Konzeptes direkt eingebaut werden, damit ist man viel flexibler", findet er.

Tablets als Mittel, das Zeichnen wieder in den Fokus zu rücken

Yadegar Asisi kann sich gut vorstellen, dass das iPad Pro zusammen mit dem Apple Pencil bei Künstlern gut ankommen wird. Für ihn geht die Bedeutung eines Tablets zum Zeichnen aber noch weiter. "Dieses Gerät könnte ein Mittel sein, um das Zeichnen wieder mehr in das Bewusstsein der Gesellschaft zu bringen", sagt er. "Wie vor hundert Jahren, als Zeichnen noch fester Bestandteil der Schulbildung war, um einen Sinn für Räumlichkeit und die Umgebung zu bekommen".

Auch vor diesem Hintergrund würde sich Asisi wünschen, dass Apple das iPad Pro noch stärker als Maler-iPad bewirbt. Microsoft verzichtet beim Surface Pro 4 weitgehend darauf, auf die künstlerischen Möglichkeiten des Tablets einzugehen - was schade ist, bietet das Gerät dank vollwertigem Windows 10 doch eigentlich mehr Auswahl, was Zeichenprogramme betrifft.

Ob Tablets wie das iPad Pro, das Surface Pro 4 oder andere Geräte mit aktivem Eingabestift wirklich dafür sorgen werden, dass mehr Menschen sich ans Zeichnen und Malen wagen, ist unklar. Es auszuprobieren, ist allerdings nicht schwer - auch wir haben uns mit unseren bereits erwähnten eher mediokren Fähigkeiten an eine Tuschezeichnung gewagt. Dafür haben wir zwar ein Foto zum Abpausen verwendet, für Yadegar Asisi ist daran aber nichts verwerflich. "Bildende Künstler haben schon immer zu Hilfsmitteln gegriffen - ab dem späten 19. Jahrhundert etwa zu Fotos", erklärt er. In diesem Sinne: ran an die Styli!

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 Das Tablet als mobiles Zeichenatelier
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Amavî 27. Dez 2015

Mit einem iPad, hätte er Zugang zu einem sehr effizienten Rechengerät mitsamt...

Amavî 27. Dez 2015

Eher eine Antiwerbung für das iPad.

Anonymer Nutzer 24. Dez 2015

Inwieweit schließt das Kreativität auf einem iPad aus? Wenn da Vinci mit einer Feder...

HubertHans 20. Dez 2015

Ja. Aber funktioniert hats optisch wohl nicht so ganz.



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