Das Tablet als mobiles Zeichenatelier
Yadegar Asisi hat in den vergangenen 20 Jahren mit nahezu allem digitalen Zeichenequipment gearbeitet, was irgendwie von Bedeutung war. Er hat Architektur an der TU Dresden studiert, anschließend Malerei an der damaligen Hochschule der Künste in Berlin, später war er Professor für Freie Darstellung/Entwurf an der TFH Berlin, hat architektonische Arbeiten, Malereien und Kunstinstallationen im öffentlichen Raum geschaffen. Für ihn bedeutet mobiles Zeichnen und Malen, dass er unterwegs Gedanken und neue Ideen festhalten kann, aus denen neue Projekte entstehen können.
Kreativität kennt kein Material
Damit hat er schon mit dem ersten iPhone angefangen. "Ich zeichne auf allem, was mir in die Hände kommt", sagt er - einen Unterschied zwischen digitaler Zeichnung und einer Zeichnung auf Papier macht er nicht.
Dass man nicht an Zeichnen auf einem Tablet gewöhnt sein muss, um schnell Ergebnisse produzieren zu können, zeigt unsere zweite Testerin, Luiza Mogosanu. Der an der Pariser Sorbonne ausgebildeten bildenden Künstlerin fällt es nach kurzer Zeit sichtlich leicht, traditionelle Maltechniken auf dem Tablet zu simulieren. "Erst ist es ungewohnt. Sobald man aber nicht mehr daran denkt, auf einem Tablet zu malen, ist es kein Problem mehr", sagt Mogosanu.
Entsprechend schnell wird sie kreativ: Spontanes Motiv ist die Tasse auf dem Wohnzimmertisch, die mit Bleistift vorgezeichnet und anschließend lasiert, also mit transparenten Wasserfarben koloriert wird. Farben werden in der Mischmaske der App ausgesucht, die Transparenzeinstellung ersetzt das traditionelle Verdünnen der Farbpigmente.
Der schlichte Apple Pencil gefällt unseren Kreativen
Zwischen Pinsel und Bleistift in verschiedenen Stärken und Deckungsgraden wechselt Mogosanu schnell per Menüauswahl. Beim Zeichnen nutzt sie auch die Schraffierfunktion des Apple Pencil, den sie wie Yadegar Asisi besser findet als etwa die Eingabestifte von Wacom.
"Der Stift ist wirklich gut", sagt auch Andreas Poppmann, unser dritter Tester, der Malerei und Grafik studiert hat und mittlerweile hauptberuflich als Fachjournalist im künstlerischen Bereich arbeitet. Apples Stylus unterscheidet sich seiner Meinung nach merklich von anderen Styli: "Der Stift ist sehr genau und reagiert gut auf Druck", sagt Poppmann, während er mit einem Bleistift-Tool eine stilisierte Frau zeichnet, der er mit Kreide Farbe verpasst.
"Er liegt wirklich gut in der Hand", sagt auch Luiza Mogosanu. Dass der Apple-Stylus keine Knöpfe hat, empfindet sie wie auch Asisi und Poppmann eher als Vorteil. Der Apple Pencil bietet auch technisch bessere Möglichkeiten als andere Styli: Der Stift, dessen Druckempfindlichkeit Apple nicht verrät, fühlt sich mindestens ebenso druckempfindlich an wie der Stift des Surface Pro 4 mit 1.024 Druckstufen. Der Surface-Stift verfügt aber nicht über einen Sensor, der den Winkel bestimmt und der beim Apple Pencil Schraffieren ermöglicht sowie die Pinseldicke je nach Winkel verändert - und das ohne spürbare Latenz, wie Poppmann feststellt.
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Tablet mit Stylus: Hätte Leonardo ein iPad Pro gehabt ... | Andere Haptik, andere Möglichkeiten |
Mit einem iPad, hätte er Zugang zu einem sehr effizienten Rechengerät mitsamt...
Eher eine Antiwerbung für das iPad.
Inwieweit schließt das Kreativität auf einem iPad aus? Wenn da Vinci mit einer Feder...
Ja. Aber funktioniert hats optisch wohl nicht so ganz.