T-Systems: Konnektor für E-Gesundheitskarte zugelassen
Das jahrelang verspätete Projekt der elektronischen Gesundheitskarte könnte doch noch starten. Das Zugangsgerät von T-Systems wurde endlich zugelassen.

Nach langen Verzögerungen hat ein weiterer Hersteller die Zulassung für ein Anschlussgerät der elektronischen Gesundheitskarte erhalten. Wie das Handelsblatt erfuhr, erhielt die Telekom-Tochter T-Systems die Genehmigung für ihren Konnektor. Darüber erfolgt der Zugriff des Praxisverwaltungssystems auf die Kartenterminals und die Kommunikation mit der zentralen Telematik-Infrastruktur.
T-Systems habe das Zulassungsverfahren "erfolgreich durchlaufen", erklärte die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik). Bislang gab es mit der mittelständischen Compugroup nur einen Anbieter, viele Ärzte zögerten daher mit der Anschaffung.
Die Bundesregierung hofft auf weitere Wettbewerber am Markt. Es wird erwartet, dass im Sommer auch das österreichische Technologieunternehmen Rise die Prüfung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) besteht und von der Gematik die Zulassung für sein Hardware-Gerät erhält.
T-Systems hatte erwartet, bereits im ersten Quartal 2018 die Technik ausliefern zu können. Anfang Oktober 2017 wurde dazu ein Produktmuster eingereicht. Der Sprecher der Telekom-Tochter T-Systems, Rainer Knirsch, wies im August 2017 darauf hin, dass die technischen Anforderungen etwa 150-mal verändert worden seien.
Die Gematik hatte zwei Konsortien mit der Entwicklung dieser Technik beauftragt. Nach anhaltenden Schwierigkeiten bei T-Systems fand ein erster Testlauf in 500 Praxen ohne deren Produkte statt.
Bislang einziger Anbieter auf dem Konnektor-Markt war die Koblenzer Compugroup Medical, die das zweite Konsortium angeführt hatte. Nach den Vorgaben der Gematik sollen ursprünglich schon bis Mitte 2018 alle etwa 150.000 Arztpraxen und 2.000 Kliniken in Deutschland an das Netz angebunden werden.
Die KoCoBox MED+ der Compugroup Medical bietet ein geschütztes Virtual Private Network (VPN), den TI-VPN-Zugangsdienst, was gesicherte Verbindungen für den Datenaustausch bieten soll. Als erste Anwendung unterstützt sie das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM).
Digitale Patientenakte bis 2021
Nun sollen bis Ende des Jahres in einem ersten Schritt alle Arztpraxen an die Telematikinfrastruktur (TI) angebunden sein. Über die gesicherte Verbindung sollen in Zukunft Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken Patientendaten austauschen können.
Das vor rund 15 Jahren gestartete Projekt der elektronischen Gesundheitskarte liegt stark hinter der Zeitplanung und kostete bisher über eine Milliarde Euro. Ab 2019 sollen Ärzte mit der Karte die Stammdaten der Patienten wie Anschrift, Krankenversichertennummer und Versichertenstatus online abgleichen können. Später sollen weitere Anwendungen wie ein elektronisch gespeicherter Plan zur Medikamenteneinnahme und medizinische Notfalldaten folgen.
Ziel ist die Einführung einer umfassenden digitalen Patientenakte bis 2021. Neben der elektronischen Gesundheitskarte will Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Patienten auch alternative Zugänge zu ihren Daten ermöglichen, etwa über Smartphone-Apps.
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Also ich hab meinen neuen Personalausweis in den letzten Jahren schon ein paar Mal am PC...
Ich weiß. Bitte richtig Antworten, mein Beitrag bezog sich auf David64Bit, der...
Hat sich die Krankenkasse jemals bei dir gemeldet, weil dir irgendwas doppelt verordnet...
Nein nicht super.