Synthetische Kraftstoffe: Ampel will reine E-Fuels für Autos zulassen
Synthetische Kraftstoffe können für Bestandsfahrzeuge eine klimafreundliche Alternative zu Erdöl sein. Das soll nun rechtlich erlaubt werden.

Die Regierungskoalition will den Weg für gesetzliche Änderungen zum Einsatz von E-Fuels in Autos frei machen. FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte der Nachrichtenagentur dpa am 28. Februar in Berlin, die Entscheidung für klimaneutrale synthetische Kraftstoffe bedeute einen Durchbruch in Sachen Klimaschutz.
"Dadurch können alle Verbrennungsmotoren diese Kraftstoffe in Reinform tanken. Künftig wird es in Deutschland also möglich sein, dass normale Verbrenner-Autos mit klimaneutralen Kraftstoffen betankt werden können. Bislang war das rechtlich nicht möglich", sagte Dürr.
Die Grünen wollten hingegen nicht von einem Durchbruch sprechen. Bisher sei der Einsatz von E-Fuels beziehungsweise paraffinischen Kraftstoffen bis zur Beimischungsgrenze von etwa 26 Prozent möglich. "Nun haben wir uns auf eine technische Anpassung verständigt, die das Inverkehrbringen in Reinform zulässt. Wichtig ist für uns, dass es eine begleitende Verbraucherinformation für die Fahrzeugverträglichkeit gibt", sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge.
ADAC begrüßt den Schritt
Die FDP kämpft seit Langem für den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, die etwa auf Basis von Ökostrom hergestellt werden sollen. Konkret soll es nun um eine Änderung der Bundesimmissionsschutzverordnung gehen. E-Fuels sollen damit zukünftig frei und in Reinform an allen Tankstellen verkauft und getankt werden dürfen.
Der ADAC begrüßte den Schritt. Technikpräsident Karsten Schulze sagte: "Mit der Entscheidung erhöhen sich die Chancen, dass Klimaschutzziele im Verkehr erreicht werden können. Denn nur in der Kombination von Flottenerneuerung durch E-Pkw und alternativen Kraftstoffen für Bestandsfahrzeuge ist das machbar. Es wäre für den Klimaschutz allein bei Weitem nicht ausreichend, nur auf den Hochlauf der E-Mobilität zu setzen."
Nach Ansicht des Bundesverbands mittelständischer Mineralölunternehmen Uniti war es "überfällig", eine regulatorische Hürde für die Markteinführung von reinen synthetischen sowie paraffinischen Dieselkraftstoffen zu beseitigen. Es fehlten aber wesentliche gesetzliche Rahmenbedingungen, um den Hochlauf von E-Fuels anzureizen.
E-Fuels mit aktuellen Motoren kompatibel
Nach Einschätzung von Thomas Hirth vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sind die synthetischen Kraftstoffe "heute voll und ganz alltagstauglich". Die Versuche hätten gezeigt, dass sie "sowohl bei alten und neuen Autos als auch bei Nutzfahrzeugen oder Lokomotiven funktionieren".
Die Produktion von E-Fuels nimmt aber erst langsam Fahrt auf. Der Sportwagenhersteller Porsche startete dazu im Dezember 2022 eine Pilotanlage in Chile. Porsche betreibt die Pilotanlage Haru Oni in Punta Arenas zusammen mit internationalen Partnern um die chilenische Betreibergesellschaft Highly Innovative Fuels (HIF).
An der Südspitze Chiles wehe der Wind an rund 270 Tagen im Jahr, so dass die Windräder in Volllast laufen könnten, erklärte der Autohersteller. Vom Hafen Cabo Negro aus lasse sich der synthetische Treibstoff "in alle Welt transportieren und über die bestehende Infrastruktur verteilen".
Allein um die Bestandsfahrzeuge klimaneutral betreiben zu können, sind sehr große Mengen an synthetischen Kraftstoffen erforderlich. Die Produktion dieser E-Fuels auf Basis erneuerbarer Energien ist jedoch sehr ineffizient.
Unter Berufung auf Berechnungen des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) geht das Bundesumweltministerium aktuell davon aus, "dass Elektromobilität mindestens um den Faktor 5 effizienter ist". Während ein Elektroauto auf 100 km durchschnittlich mit 18 kWh auskommt, soll ein E-Fuel-Antrieb 115 kWh benötigen. Der Wasserstoffantrieb liegt mit 54 kWh ebenfalls deutlich darunter.
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Mal interessehalber - sind die 24 kWh/.. jetzt die kWh ab Tanksäule/Stromzähler oder ab...
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdliche_HG%C3%9C_Hami%E2%80%93Zhengzhou Hier ist ein...
Werden unsere Straßen oder Schulen denn weltweit produziert? Äpfel und Birnen...
keiner ist natürlich nicht wortwörtlich gemeint aber es sind halt nur 15-20%.
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