Syntacore: RISC-V-Chip mit acht Kernen für den Kreml
Syntacore arbeitet an einer RISC-V-basierten CPU, die für russische Bildungs- und Regierungseinrichtungen verwendet werden soll.

Die offene Befehlssatzarchitektur RISC-V erfreut sich weltweit großer Beliebtheit, auch in Russland werden solche Designs entwickelt. Der SCR7-Chip von Syntacore soll in verbesserter Form via Rostec künftig in Bildungs- und Regierungseinrichtungen verwendet werden, berichtet die Hardware-Seite Cnews.
Rostec kooperiert mit dem Server-Anbieter Yadro und dem SoC-Designer Syntacore. Das Projekt soll knapp 380 Millionen US-Dollar (28 Milliarden Rubel) kosten. Geplant ist offenbar, Prozessoren auf Basis eines SCR7-Nachfolgers bis 2025 einzusetzen, wobei der Absatz über die Jahre gesteigert werden soll: 2023 sollen es 50.000 Chips sein, 2024 bereits 200.000 und 2025 dann 300.000 der CPUs. Für staatliche Einrichtungen wie russische Ministerien sind 60.000 Systeme vorgesehen.
Syntacore arbeitet schon länger an mindestens einem Out-of-Order-Design, der SCR7 wurde beispielsweise im Dezember 2018 auf dem RISC-V Forum in Kalifornien gezeigt (PDF). Nach wie vor handelt es sich um eine RV64GC-Implementierung, also 64 Bit mit Unterstützung der General-Purpose- und der Compressed-Extension. Der SCR7 hat zehn bis zwölf Pipeline-Stufen und eignet sich dank MMU auch für Linux-Betriebssysteme, zudem werden bis zu acht Kerne und ein Shared-L2-Cache geboten.
8C mit 12 nm und 2 GHz
Seinerzeit sprach Syntacore noch von einer Fertigung mit 28 nm und niedrigen 1,2 GHz für einen SCR7-Octacore. Für Rostec/Yadro hingegen soll ein vermutlich neueres Design namen SCR9 mit einem 12-nm-Verfahren produziert werden und mit höheren 2 GHz takten, wobei der Hersteller offen bleibt. 12 nm könnte 12LP(+) von Globalfoundries in den USA meinen, alternativ 12FFC von TSMC in Taiwan oder 12 nm von SMIC aus China.
Eigene Prozessoren sind in Russland nicht neu, so entwickelt MCST seit vielen Jahren bereits multiple Elbrus-Designs. Diese nutzen eine VLIW-Architektur, der Elbrus-16S wird mit 16 nm gefertigt und unterstützt DDR4-Arbeitsspeicher.
Außerdem gibt es noch Baikal Electronics, die zuletzt den Baikal-T1 auf Basis von MIPS-Technik veröffentlicht haben. Dieser verwendet Warrior-P5600-Kerne mit 32-Bit-Technik, mit im System-on-a-Chip stecken zudem ein DDR3-Speichercontroller, 10-Gigabit-Ethernet und eine 2D-Grafikeinheit.
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