Längst nutzen große Firmen das Treffen für ihre PR

Die Cloud ist auch das Stichwort von Wevideo. Der Online-Videoeditor ermöglicht Nutzern, gemeinsam Videos zu bearbeiten. Der mit Youtube kooperierende Dienst hat im Januar die Betaphase verlassen und hat nach eigenen Angaben bereits rund 150.000 Nutzer. Auf dem SXSW rief das Unternehmen einen eigenen Wettbewerb aus, in dem sich Startups per Video präsentieren konnten.

Von sich reden machte auch Shapeways. Das New Yorker Startup hat sich auf 3-D-Druck spezialisiert: Nutzer können sowohl ihre eigenen Ideen direkt über Shapeways drucken lassen, als auch mithilfe eines Online-Editors selbst komplexe Objekte entwerfen und mit anderen Nutzern teilen. Das ist gerade angesichts der technischen Entwicklungen und zunehmenden Erschwinglichkeit des 3-D-Drucks für die Zukunft interessant.

Ein Marketingkonzept präsentierte Grandstand: Es verbindet Elemente von Gamification mit den Funktionen von Twitter, Facebook und Foursquare: Durch Foursquare-Checkins beispielsweise können Preise oder Aktionen wie ein besserer Sitzplatz im Fußballstadion freigeschaltet werden. Auch das ist nicht gänzlich neu, konnte aber in der ansprechenden Umsetzung einige Experten überraschen.

Der Erfolg bringt Probleme mit sich

Während die Besucherzahl neue Rekorde aufweist, sehen einige Teilnehmer die Entwicklung der Veranstaltung kritisch. Zwar bietet das SXSW weiterhin einen attraktiven Rahmen für neue Produkte, doch ist auch das Interesse der Besucher an neuen Produkten irgendwann gestillt.

Gerade kleinere Startups sehen sich zunehmend von der Masse verdrängt. Joe Kraus, Berater der Risikokapitalanleger Google Ventures, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass er seinen Klienten davon abrät, neue Produkte auf dem SXSW vorzustellen. Auch andere glauben inzwischen nicht mehr an die Möglichkeit des SXSW, neue Produkte auf einen Schlag bekannt zu machen.

In der Vergangenheit ist das ein paar Mal spektakulär geglückt. Twitter beispielsweise wurde zwar nicht auf dem SXSW vorgestellt, doch war die Rolle des Festivals und seiner Besucher als Multiplikator nicht unerheblich für den Erfolg des Nachrichtendienstes. Auch die beiden Geolocation-Dienste Foursquare, das seine App vor zwei Jahren auf dem SXSW präsentierte, und Gowalla verdanken einen Teil ihres Erfolgs dem Festival.

Allerdings nutzen zunehmend große Unternehmen das Marketingpotential der Veranstaltung. Vergangenes Jahr hatte bereits Apple einen vorübergehenden Store auf dem SXSW errichtet. In diesem Jahr waren es Microsoft, Google und Samsung, die durch große Events und illustre Gäste auffielen. "Big brands, big bands" - große Marken, große Bands, schrieb die New York Times. Es sind ungewohnte Worte für eine Veranstaltung, die sich lange Zeit gerade durch alternative und verschrobene Ideen auszeichnete.

Die SXSW-Macher sind sich der veränderten Rolle bewusst: "Accelerator", Beschleuniger, heißt die offizielle Veranstaltung, die seit vier Jahren die jeweils innovativsten Startups kürt (und in diesem Jahr von Microsoft gesponsert wird). Im eigens eingerichteten "Startup Village" können sich junge Unternehmer untereinander austauschen. "Es gibt einen Startup-Wahnsinn", sagte SXSW-Interaktiv-Direktor Hugh Forrest dem Sender CNN und fügt hinzu: "Startups sind spannend, aber SXSW steht für mehr."

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 SXSW 2012: Konzerne unterwandern das Festival der Technik-Hippies
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