Switch: Nintendo-Hacker zu drei Jahren Haft verurteilt
Über Jahre drang er in Nintendo-Server ein und veröffentlichte interne Informationen. Bei einer Durchsuchung wurde jedoch Schlimmeres gefunden.

Bereits als Jugendlicher hatte er Nintendo gehackt und wurde vom FBI verwarnt. Doch auch als junger Erwachsener hackte er sich weiter in Nintendo-Server - und wurde erneut erwischt. Nun muss er ins Gefängnis, allerdings nicht nur wegen seiner Hacks.
2016 bat der damals noch Minderjährige aus Kalifornien/USA in einem Nintendo-Forum um Hilfe. Ein Angestellter des Konsolenherstellers klickte auf einen dort platzierten Link, der zu einer Schadwebseite führte und dem Jugendlichen die Zugangsdaten des Angestellten zu Nintendos Entwicklerportal verschaffte.
Mit diesem habe der Angeklagte eine Schadsoftware auf die Entwicklerplattform geladen, welche die Anmelde-Tokens der Entwickler abgriff, heißt es in einem Gerichtsdokument (Triggerwarnung: Das Gerichtsdokument enthält die Beschreibung von Missbrauchsvideos.). Dadurch erlangte er Administratorzugriff auf die Entwicklerplattform und konnte dort auf die Blaupausen der damals noch nicht veröffentlichten Konsole Switch zugreifen - die er anschließend veröffentlichte.
Interne Informationen und Kindesmissbrauch
Dies erregte die Aufmerksamkeit des FBI, welches im Oktober 2017 im Elternhaus des Täters auftauchte und von diesem das Versprechen einforderte, seine Hacking-Aktivitäten einzustellen. Das versprach dieser zwar, hörte aber nicht damit auf, Nintendo-Server zu hacken, auf interne Informationen zuzugreifen, darunter unveröffentlichte Spiele. Die erlangten Informationen veröffentlichte er auf verschiedenen Social-Media-Plattformen unter den Namen Ryan West oder Ryanrocks.
Daraufhin stürmte im Juni 2019 die Polizei sein Wohnhaus und beschlagnahmte bei der Durchsuchung seinen Laptop. Auf diesem entdeckten sie neben Unternehmensinterna von Nintendo auch einen Ordner mit dem Namen "Bad Stuff" (Schlimme Sachen), der 669 Fotos und 968 Videos von sexuellem Kindesmissbrauch enthielt. In mehreren Fällen sollen die missbrauchten Jungen noch nicht einmal zwölf Jahre alt gewesen sein.
Im folgenden Gerichtsverfahren bekannte sich der mittlerweile 21-Jährige schuldig und wurde zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt. Das Gericht empfiehlt, den Verurteilten in einem Gefängnis für Insassen mit kognitiven Problemen unterzubringen.
Nach dem Verbüßen der Strafe wird der Verurteilte sieben Jahre unter Aufsicht gestellt und als Sexualstraftäter registriert. So darf er beispielsweise keinen unbeaufsichtigten Kontakt zu Kindern oder Jugendlichen unter 18 Jahren haben. Hinzu kommen eine Strafzahlung über knapp 260.000 US-Dollar an Nintendo und das Verbot, jegliche Form von Hackersoftware zu benutzen.
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Bei Assange hätte ich erwartet, das man ihm was zu unterstellen versucht. Das schließt...
Schön und gut. Dennoch ist für das Strafmaß wichtig, wie und mit welcher Intention er an...
Vielleicht waren die Daten verschlüsselt, aber er hat den Key raus gegeben, um sich mehr...
Der hatte doch deutlich was am Eumel. Wer diese Skills hat, soll sich nicht...