Joycons lassen sich leicht auseinandernehmen

Nachdem wir mit dem mitgelieferten Dreiflügel-Schraubendreher die vier Schrauben auf der Rückseite gelöst haben, können wir das Gehäuse mit Hilfe des mitgelieferten Plektrums einfach öffnen. Nach dem Aufklappen des Joycon lösen wir den Akkustecker, was mit einem sogenannten Spudger, einem kleinen Spatel aus Kunststoff, sicherlich einfacher ist als mit unserer Kunststoffpinzette. Der Akkustecker ist recht robust, weshalb man ihn gut heraushebeln kann.

Anschließend entfernen wir den Akku und lösen die Schrauben des Mittelgehäuses - dafür verwenden wir den mitgelieferten Kreuzschlitzschraubendreher. Dann müssen wir einige Flachbandkabel lösen, was unproblematisch ist. Bei Flachbandkabeln kann es aber mitunter etwas fummelig sein, sie wieder in die Stecker zu manövrieren, vor allem, da die Kabel in der Regel recht knapp bemessen sind. Beim Herausziehen würden wir, um die Kabel nicht zu beschädigen, eine Kunststoffpinzette nehmen und keine aus Metall mit spitzen Enden.

Konstruktion ist DIY-freundlich

Nach den Flachbandkabeln lösen wir zwei Schrauben vom Joystick-Modul und entfernen dieses. Nintendo mag zwar keine guten Joysticks in der Switch verbaut haben, die Konstruktion der Joycons ist aber sehr nutzerfreundlich: Lediglich der Akku wird mit zwei winzigen Klebepads gehalten, ansonsten gibt es für uns weder Kleber noch Lötstellen zu lösen.

  • Unsere Joycons mit den neuen Joysticks und dem mitgelieferten Reparaturzubehör (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die neuen Joysticks sehen aus wie die Originalteile, kommen aber mit einem Hall-Effekt-Abtastung. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Nachdem wir die Schrauben gelöst haben, können wir das Gehäuse des linken Joycons leicht aufhebeln. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Im nächsten Schritt müssen wir den Akku entfernen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Dafür wird das Anschlusskabel aus der Buchse gehebelt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Der Akku ist nur mit zwei kleinen Klebepads fixiert und lässt sich leicht mit Hilfe des Kunststoffplektrums lösen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das Mittelteil des Controllers wird abgeschraubt ...
  • ... und vorsichtig zur Seite geklappt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Bevor wir den alten Joystick ausbauen und gegen den neuen austauschen können, müssen wir einige Flachbandkabel entfernen - zunächst das des Mittelteils. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Anschließend entfernen wir auch das Flachbandkabel, das zu den Schultertasten führt - es liegt über einer Befestigungsschraube des Joysticks. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Schließlich liegt das alte Joystick-Modul frei und kann nach Lösen zweier Schrauben entfernt werden. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Der alte, ausgebaute Joystick (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Nach dem Einbau des neuen Joysticks sieht der Joycon wieder aus wie vorher. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Beim rechten Joycon folgen wir nahezu den gleichen Schritten, allerdings ist hier noch ein Antennenmodul eingebaut. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das Antennenmodul müssen wir vorsichtig entfernen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Der Mittelteil des rechten Joycons hat eine etwas andere Schraubenanordnung. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Unsere beiden reparierten Joycons mit den alten Joystick-Modulen.
  • Nach dem Einbau der neuen Joysticks müssen diese noch flugs in den Systemeinstellungen der Switch kalibriert werden. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Nachdem wir die Schrauben gelöst haben, können wir das Gehäuse des linken Joycons leicht aufhebeln. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Das neue Joystick-Modul bauen wir einfach an der Stelle des alten ein und folgen der Anleitung rückwärts, um den Controller wieder zusammenzubauen. Beim rechten Joycon folgen wir der zweiten Anleitung und erledigen mehr oder weniger die gleichen Schritte. Vor dem Lösen des Mittelgehäuses entfernen wir aber noch die Antenne, deren Stecker sich einfach mit einer Pinzette lösen lässt.

Der Austausch der Joysticks dauerte bei uns nicht länger als 15 Minuten, wir haben allerdings auch Erfahrung in Bastelprojekten. Wer sich das erste Mal an eine solche Operation wagt, sollte sich ruhig mehr Zeit nehmen. Vor allem bei den Flachbandkabeln lohnt sich eine ruhige Hand und vorsichtiges Vorgehen: Ist ein derartiges Kabel einmal kaputt, ist es für Laien eher nicht mehr zu reparieren.

Wem die Fotos bei iFixit nicht ausreichen, kann während der Auseinanderbauens auch eigene anfertigen. Das kann beispielsweise helfen, den korrekten Sitz der Flachbandkabel zu überprüfen, und es kostet kaum Zeit.

Neue Joysticks müssen kalibriert werden

Unsere verbesserten Joycons haben wir nach der Reparatur wieder auf die Switch geschoben und die Konsole einmal neu gestartet. Wie zu erwarten war, befanden sich die Joysticks anschließend nicht mehr in der Nullstellung; dies lässt sich aber anders als der Joycon-Drift mit Hilfe der Kalibrierungsfunktion in den Einstellungen der Switch beheben.

Unter Controller und Sensoren findet sich der Menüpunkt Controller Sticks kalibrieren. Dort ist direkt die Fehlstellung der neuen Joysticks zu erkennen. Die Kalibrierung ist einfach und dauert nur wenige Sekunden; danach sind beide Sticks perfekt ausgerichtet - also können wir sie endlich ausprobieren.

Wir spielen zunächst eine Runde Bioshock, danach etwas Zelda und Doom und stellen fest: Der Joycon-Drift ist verschwunden. Zugegeben, alles andere wäre nach dem Einbau neuer Joysticks auch verwunderlich gewesen - entscheidend wird sein, ob der Drift tatsächlich nicht mehr auftaucht. Angesichts der Verwendung von Hall-Effekt-Sensoren machen wir uns allerdings keine Sorgen.

Neue Joysticks fühlen sich besser an als die alten

Vom Spielgefühl her bemerken wir verglichen mit unseren alten Joysticks einen Unterschied - und zwar einen positiven: Anders als die alten Sticks haben die neuen von Gulikit kein nennenswertes Spiel. Die Original-Joysticks lassen sich in der Ruhestellung leicht hin- und herbewegen, bei den neuen sitzt die Kappe absolut fest. Entsprechend ist die Steuerung für unseren Geschmack direkter und geschmeidiger, die Deadzone ist sehr klein. Die Joysticks reagieren also bei Bewegungen sehr schnell, sie sind empfindlicher.

Bewegen wir die Joysticks in 360-Grad-Kreisen, fallen uns bei den Originalteilen von Nintendo kleine Unregelmäßigkeiten auf, die die Gulikit-Joysticks nicht haben. Dies dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass bei den neuen Sticks keine mechanische Abtastung der Bewegung erfolgt.

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 Switch-Joysticks austauschen: Mit dem Hall-Effekt gegen Joycon-DriftingVerfügbarkeit und Fazit: Gulikit-Joysticks für Joycons 
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derKlaus 01. Feb 2023 / Themenstart

kann es nicht sein, ich nutze die Stick Buttons nahezu nie. habe trotzdem den Drift...

nachgefragt 01. Feb 2023 / Themenstart

Also ich habe seit 2018 3 Joycon Paare und nicht eins driftet. Schön reden sollte man es...

Sterling-Archer 01. Feb 2023 / Themenstart

strenggenommen werden hier ein paar sachen gemischt, drift, ghostinputs und sowas, alles...

KurantRubys 01. Feb 2023 / Themenstart

Nein, ist auch technisch gar nicht möglich. Die Potis geben halt irgendwann den Geist...

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