Swatting: KI-Stimmen lösen gefährliche Polizeieinsätze aus
In den USA gibt es eine neue Welle von Fake-Anrufen, die Polizeieinsätze auslösen sollen. Im Unterschied zu früheren Fällen werden bei den Anrufen künstlich erzeugte Stimmen eingesetzt.

Sogenannte Swatting-Anrufe mit synthetischen Stimmen lassen sich per Telegram-Nachricht buchen. Dem Magazin Motherboard liegt die Aufzeichnung eines Anrufs beim Notruf vor, in dem eine computergenerierte Stimme eine Bombendrohung ausspricht. Eine einzelne Person soll so im Auftrag zahlender Kunden in den letzten Monaten mehrere Swattings ausgelöst haben.
Unter dem Namen Torswats wurden solche Drohanrufe dem Bericht zufolge über den Messengerdienst Telegram gegen eine Gebühr angeboten. Das Swatting einer Privatanschrift sei für den Preis von 50 US-Dollar angeboten worden, eine Schulschließung für 75 US-Dollar, hieß es weiter. Wer den Dienst wiederholt genutzt habe, habe einen Preisnachlass erhalten.
In der veröffentlichten Aufzeichnung eines dieser Anrufe behauptet eine männliche Stimme, in der Hempstead High School in Dubuque, Iowa, sei eine Bombe platziert. Die Polizei untersuchte die Schule daraufhin. Der Vorfall ereignete sich im Februar 2023.
Nicht nur die Bombendrohung war ein Fake, auch der Anrufer war laut Analyse von Motherboard nicht echt. Wie genau die Stimme erzeugt wurde, ist unklar. "Das Ergebnis ist jedoch eine Stimme, die über mehrere Anrufe hinweg sehr einheitlich klingt", schrieb der Journalist Joseph Cox.
"Die Verwendung synthetischer Stimmen ermöglicht es Torswats, mit relativ geringem Aufwand Drohungen in großem Umfang auszusprechen", erklärte Cox.
Swatting kann tödlich ausgehen
Nach Erscheinen des Berichts behauptete ein Telegram-Account mit dem Namen Torswats, die Betreiber des Messengerdienstes hätten "beschlossen, mein Konto zu schließen und alle meine Inhalte auf einmal zu löschen". Ob der Account authentisch ist, lässt sich nicht prüfen. Als angeblicher Beweis wurden mehrere aufgezeichnete Anrufe hochgeladen.
Beim sogenannten Swatting handelt es sich um eine lebensgefährliche Form der Onlinebelästigung, bei der unter falschen Behauptungen ein Polizeieinsatz bei einer nichtsahnenden Person ausgelöst wird.
2019 wurde ein 25-Jähriger in den USA zu 20 Jahren Haft verurteilt, nachdem bei einem von ihm ausgelösten Swatting ein Mensch von der Polizei getötet wurde. Der Vorfall im Jahr 2017 war der erste Todesfall durch Swatting. Zwei weitere Beteiligte wurden zu je 15 und 18 Monaten Haft verurteilt.
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Du darfst auch nicht vergessen, dass häufig Menschen unterschiedlicher Nationen und...
Genau das haben die Generationen vor euch auch gedacht. Es ist ziemlich einfach die...
Der Provider bekommt aber Probleme, wenn so eine unregistrierte SIM mit einer Straftat...
Und was ist deine Schlussfolgerung daraus?
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