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Suunto Race im Test: AMOLED-Wearable mit Ausdauer-Akku und sportlichem Dreh

Einfach zu bedienende Offlinekarten, ein lichtstarkes Display: Die Suunto Race ist eine richtig gute Sportuhr - allerdings mit Herzproblemen.
/ Peter Steinlechner
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Standard-Zifferblatt der Suunto Race (Bild: Peter Steinlechner/Golem.de)
Standard-Zifferblatt der Suunto Race Bild: Peter Steinlechner/Golem.de

Das mögen keine riesigen Änderungen sein, aber beim Test hatten wir mit der Race sehr viel mehr Spaß als mit der Vertical. Mit der Drehlünette kommen wir viel komfortabler durch die Menüs - was auch daran liegt, dass die Race offenbar einen leistungsfähigeren Prozessor hat und zwar immer noch etwas, aber nicht mehr störend ruckelt.

Das AMOLED-Display verfügt zwar nicht über die schönsten Zifferblätter und nur über schmucklose schwarz-weiße Always-on-Pendants, macht aber optisch dennoch mehr her als das MIP der Vertical. Die Drehlünette ist schön griffig und hat einen sehr guten Druckpunkt, ebenso wie die beiden Tasten darunter und darüber.

Die Akkulaufzeiten sind für diese Art AMOLED-Uhr erstaunlich gut. Details mit Angaben des Herstellers sind in der Tabelle zu finden, tatsächlich sind wir trotz viel Sport (fast jeden zweiten Tag ungefähr eine Stunde mit GPS) und Always-on auf eine Laufzeit von eher sieben bis achten Tagen gekommen - also mehr als von Suunto vorausgesagt.

Für uns wichtig: Die Race bietet Offlinekarten, ebenso wie schon die Vertical. Damit können wir beim Laufen oder Wandern direkt auf dem Zifferblatt unsere geplante Strecke einblenden und sie ohne Smartphone oder Wanderkarte ablaufen.

Aktuelle Sportuhren
Suunto Race Garmin Epix 2 Pro (47 mm) Suunto Vertical
Größe 49 x 49 x 13,3 mm 47 x 47 x 14,5 mm 49 x 49 x 13,6 mm
Gewicht mit Silikonband Stahl 83 Gramm, Titan 69 Gramm ab 70 Gramm Stahl 86 Gramm, Titan 74 Gramm
Display-Typ AMOLED AMOLED MIP
Display Größe/Auflösung 1,43 Zoll mit 466 x 466 Pixeln 1,3 Zoll mit 416 x 416 Pixeln 1,4 Zoll mit 280 x 280 Pixeln
Akku im Smartwatch-Modus 12 Tage (Always-on 7 Tage) 16 Tage (Always-on 6 Tage) 30 Tage (Solar 60 Tage)
Akku bei GPS-Aktivität (Basis) 40 Stunden 42 Stunden (Always-on 40 Stunden) 60 Stunden (Solar 85 Stunden)
Preis (UVP Hersteller) ab 450 Euro ab 950 Euro ab 600 Euro

Das klappt auf der Race sogar noch besser als auf der Vertical. Zum einen finden wir das Zoomen per Drehlünette hervorragend, zum anderen sind die Karten dank AMOLED insgesamt noch besser ablesbar - auch bei Sonne. Uns gefallen die Offlinekarten insgesamt sehr gut, wir sind damit mehrfach problemlos durch unbekanntes Terrain gekommen.

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Die Verwaltung der Karten läuft wie auf der Vertical über das Smartphone, was inklusive Heatmaps gut funktioniert. Allerdings müssen wir einzelne Gebiete herunterladen, also nicht ganze Länder oder Kontinente. Das geht nur über WLAN, in den meisten Hotels drohen Probleme mit Anmeldeseiten und Ähnlichem.

Zwar kann man nach und nach etwa die Gebiete von Deutschland (rund 7 GByte) in den 32 GByte großen Speicher übertragen, das ist aber umständlich. Wer viel verreist oder ständig Sport an unterschiedlichen Orten macht, sollte also frühzeitig planen.

Bei der Pulsmessung hat die Race bei Laufeinheiten nahezu exakt die gleichen Werte wie eine Referenz mit Brustgurt geliefert - besser geht nicht. Etwas anders sieht die Sache beim Radfahren aus: Hier ist der angezeigte Wert bei Steigungen und schnellen Passagen zu langsam geklettert, so dass oftmals anstelle der korrekten Herzfrequenz von 140 etwa nur ein Puls von 120 angezeigt wurde.

Suunto Race: Verfügbarkeit und Fazit

Das ist ärgerlich, aber: Es ist sehr viel besser als bei der Suunto Vertical, die hier klar schlechtere Werte geliefert hat. Grund für die bessere Pulsmessung dürften softwareseitige Optimierungen sein, außerdem gibt es bei den Sensoren der Race kleine Änderungen.

Insbesondere ist das Herzfrequenz-Modul etwas flacher. Deshalb liegt es beim Radfahren enger auf der Haut, was bei den ständigen kleinen Erschütterungen des Rads realistischere Ergebnisse ermöglicht.

Die Erfassung von Routen und Positionsdaten funktioniert prima: Im leistungsstärksten GPS-Modus mit Multifrequenz und Multiband findet das Wearable nahezu sofort die Satellitensignale, das Tracking hat erstklassig gearbeitet.

Neben den üblichen Aktivitätsprofilen wie Laufen und Radfahren sowie einer Reihe von Trainingsberatern gibt es auch auf der Race einen Schrittzähler, eine Schätzung des Kalorienverbrauchs, eine Schlafanalyse (inklusive Nickerchen) und weitere typische Funktionen von Sportuhren.

Auch Benachrichtigungen bei gekoppeltem Smartphone werden unterstützt. Höhenmesser, Barometer und Kompass sind ebenfalls eingebaut. Momentan führt das Abdecken des Displays mit der Hand nicht aus allen Menüs zurück zum Haupt-Zifferblatt und dunkelt dieses ab. Die dafür nötige Technik ist aber vorhanden, die Funktion soll per Update nachgeliefert werden.

Die Race wird anders als die meisten Sportuhren von Suunto nicht beim Hersteller in Finnland mit erneuerbarer Energie produziert, sondern in China. Auf Anfrage von Golem.de erklärte das Unternehmen, dass in Finnland derzeit schlicht nicht genug Kapazitäten vorhanden seien.

Wir führen hier nicht alle Funktionen der Suunto Race im Detail auf. Das Wearable erfüllt fast alle Anforderungen an aktuelle Outdoor-Sportuhren.

Ein paar Sachen gibt es aber nicht: So steht kein Mobilfunk zur Verfügung, stattdessen werden Daten per Bluetooth mit dem Smartphone sowie per WLAN aktualisiert. Es gibt keine Bezahlfunktion und Musik kann nur gesteuert werden - aber nicht direkt auf der Uhr gespeichert. Das Senden der Herzfrequenz auf Hometrainer oder Rudermaschinen ist nicht möglich, Updates wird es laut Suunto nicht geben.

Die Suunto(öffnet im neuen Fenster) Race ist laut Hersteller wasserfest bis 100 Meter. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 49 Millimetern und eine Höhe von 13,3 Millimetern. Es gibt zwei Versionen: ein Modell aus Edelstahl für rund 450 Euro und ein etwas leichteres aus Titan für knapp 100 Euro mehr.

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Fazit

So einen Unterschied kann eine kleine Änderung bei der Bedienung machen: Während uns bei der Suunto Vertical die Menüs genervt haben, macht es auf der Race regelrecht Spaß, durch die gleichen Optionen zu scrollen - dank der Drehlünette. Wir finden die kleine Kurbel noch wichtiger als den guten AMOLED-Bildschirm.

Beides zusammen läuft beim Navigieren durch unbekanntes Terrain zu richtiger Größe auf. So schnell und unkompliziert wie auf der Suunto Race kann man derzeit Offlinekarten auf keiner anderen Sportuhr bedienen. Ausschnitt vergrößern, verkleinern oder verschieben - beim wichtigsten Konkurrenten Garmin ist das mit Touch und Tasten viel komplizierter.

Auch sonst macht die Race einen klasse Eindruck. Hardware und Band wirken wertig, fast alle für Athleten wichtigen Funktionen sind an Bord. Bis auf eine, nämlich das im Text angesprochene Senden der Herzfrequenz - was sicherlich nur bestimmte Zielgruppen betrifft.

Die GPS-Datenaufzeichnung funktioniert sehr gut, die Pulsmessung liefert aber ein zweigeteiltes Bild: beim Laufen klasse, beim Radfahren gibt es noch Optimierungspotenzial - aber immerhin sind die Werte viel zuverlässiger als bei der Vertical. Wenn es einfach nur um eine grobe Ahnung von Herzfrequenz und Kalorienverbrauch geht, finden wir die Werte etwa für Freizeitradler gerade noch akzeptabel.

Die Suunto Race ist unter dem Strich eine richtig gute Sportuhr mit einem Fokus auf Outdoor und Leistung. Dank der tollen Bedienung ist das Wearable eine gelungene Alternative für alle, denen etwa die mit vielen Funktionen ausgestatteten Sportuhren von Garmin zu kompliziert sind.


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