Surface: So sieht also Microsofts Recht auf Reparatur aus
Der Surface Laptop Studio und das Surface Pro zeigen: Microsoft muss noch viel tun, wenn es das Recht auf Reparatur wirklich umsetzen will.

Vor einigen Jahren war es Microsoft noch egal, wie leicht die eigene Hardware geöffnet, geschweige denn repariert werden konnte. Das bewiesen Produkte wie der Surface Laptop eindrucksvoll: Komponenten waren stark verklebt und nur mittels Fön und viel Kraft konnten Kunden überhaupt an das Innere ihres Notebooks gelangen. Und selbst dort waren die meisten wichtigen Bauteile verklebt und verlötet. Nicht umsonst hat der Surface Laptop bei den Reparaturexperten von iFixit eine Punktzahl von 0 aus 10 Punkten erhalten.
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Seitdem hat sich einiges getan. Mit dem Surface Pro 7+ und dem Surface Pro X führte Microsoft zum Beispiel separat zu öffnende SSD-Zugänge ein. Der Massenspeicher kann so durch wenige Schrauben direkt ausgetauscht werden. Auch ließ sich der Surface Laptop 3 im Vergleich zu den Vorgängermodellen öffnen, ohne das gesamte System irreparabel zu beschädigen.
Im Herbst 2021 ging das Unternehmen einen Schritt weiter: Auf Druck der Aktionäre setzte sich Microsoft zum Ziel, bis Ende 2022 deutlich einfacher reparierbare Geräte zu produzieren. Zuvor war der Konzern noch strikt gegen das Recht auf Reparatur gewesen.
Surface Pro 8 und Surface Laptop Studio
In der Zwischenzeit wurden Surface-Produkte wie das Surface Pro 8 und der Surface Laptop Studio veröffentlicht. Wenn diese beiden Geräte diesbezüglich Microsofts Fortschritt zeigen sollen, hat der Konzern allerdings noch einiges zu tun.
Gerade in Sachen Flexibilität ist das Surface Pro 8 ein Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger. Golem.de wunderte sich im Test etwa über den fehlenden SD-Kartenleser, der beim Surface Pro 7 noch genutzt werden konnte. Für Microsoft ist das natürlich eine zusätzliche Einnahmequelle, kaufen dadurch doch mehr Menschen eher teurere Varianten mit größeren SSDs. Alternativ muss für ein einfaches Upgrade eine komplett neue SSD gekauft werden, die an anderer Stelle innerhalb der Techbranche vielleicht besser aufgehoben wäre.
Zumindest ist beim Surface Pro 8 der Massenspeicher über eine Zugangsklappe leicht wechselbar. Microsoft setzt aber auf den wenig verbreiteten M.2-2230-Standard. Die Auswahl an alternativen SSDs wird dadurch knapper.
Verlötete Komponenten sind das Motto
Generell sollten User hier nicht erwarten, irgendwelche Komponenten abseits der SSD selbständig austauschen zu können. Wie beim Pro X sind Display und Gehäuseschale verklebt. Gleiches gilt für den Akku. Ohne Expertenwissen kommen wir nicht einmal an das Innere des Tablets. Und selbst wenn: Komponenten wie der Arbeitsspeicher sind auf dem Mainboard integriert und daher gar nicht austauschbar.
Ein Lichtblick ist die Kooperation zwischen iFixit und Microsoft. Die Vertragspartner stellen ein Reparaturkit her, das den speziellen Maßen von Surface-Geräten angepasst ist. Darin sind zudem die notwendigen Werkzeuge für das Öffnen der Hardware enthalten. Spezialisten können so eine Reparaturdienstleistung anbieten, was natürlich den Bastlern, die gern selbst reparieren, nicht unbedingt weiterhilft.
Wo wir beim Surface Pro direkt wissen, dass wir nicht auf Reparierbarkeit setzen sollten, sind wir beim Surface Laptop Studio eher verwirrt. Ja, das Notebook verzichtet größtenteils auf Klebstoffe und lässt sich mit einem Torx-Schraubendreher auch öffnen.
Allerdings stellt Microsoft seinen Kunden eine unnötige Falle, in die schon einige Menschen getappt sind: versteckte Schrauben.
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Wozu einen Lötkolben? Und Schraubendreher hab ich, nur nicht, wenn man, wie Apple, danach...
Jo kenn ich auch einige Jo bei 10 auf einen Streich sicherlich. Ansonsten wird es recht...
Sei mal nicht so ein Angsthase, ich hab noch nie von einer "verkanteten" Grafikkarte...
Geht halt schlecht, wenn alle Hersteller die Preise anheben und sagen "Es ist so teuer...