Intel-CPU nicht so schnell wie erwartet, dafür leise
Wie viele andere Geräte der Surface-Reihe soll der Surface Laptop Studio eine Vorzeigeplattform für Windows, hier Windows 11, sein. Da wundert es nicht, dass Microsoft sich gerade bei der Verarbeitungsqualität, der Tastatur und dem Trackpad wieder viel Mühe gibt. Das Gehäuse aus Aluminium ist hochwertig und das ungewöhnliche Design mit zweistufigem Unterbau weiß zumindest uns zu gefallen.
Das Design ist aber auch im praktischen Sinne überzeugend, denn wir können hier wieder eine sehr gute Tastatur verwenden, die wir bereits beim Surface Laptop und dem Surface Book zu schätzen gelernt haben. Der Tastenanschlag fällt flach aus, ist aber sehr straff. Fehltipper sind hier selten. Das Trackpad ist ebenfalls gelungen und groß genug. Besonders ist zudem, dass wir die Vibrationsstufe bei Klicks innerhalb von Windows 11 einstellen können. Allerdings benutzen wir auf dem Gerät gern auch die exzellente Kombination aus Touch-Eingabe und Stift.
Das Metallchassis hat den Nebeneffekt, dass es relativ schwer ist. 1,8 kg müssen erst einmal getragen werden. Hier wird ein Nachteil des Scharniers im Vergleich zum abnehmbaren Display des Surface Book 3 deutlich: Im Tablet-Modus ist der Laptop Studio schwer und etwas unhandlich. Wir verwenden das Gerät zusammengeklappt als Tablet daher eher nur liegend auf dem Tisch.
Übrigens wird der Tablet-Modus in Windows 11 bereits aktiviert, sobald wir das Display aus der Standardposition herausfalten. Das OS erkennt die Aktion und vergrößert anschließend Symbolabstände auf der Taskleiste. Zudem dreht sich die GUI automatisch - je nachdem, wie wir das Gerät gerade verwenden wollen. Bis auf die kleinen Änderungen bei Abständen bleibt allerdings die normale Desktop-UI von Windows 11 inklusive zentriertem Startmenü erhalten.
Wo sind all die USB-Ports hin?
Etwas schade: Im Vergleich zum Surface Book 3 spart Microsoft noch einmal mehr Anschlüsse ein. Abseits von zwei Thunderbolt-4-Buchsen mit USB-C-Stecker ist die Auswahl beschränkt. Wir sollten uns daher darauf einstellen, Adapter und Dongles ins Reisegepäck zu packen. Auch hier stellt sich wieder die Frage: Wenn sich das Gerät an Profis richten soll, warum verzichtet es dann auf wichtige Ports wie etwa einen SD-Kartenleser? Microsofts Sparmaßnahmen erschließen sich uns nicht so ganz.
Für die meisten Anwendungen ist das Gerät zumindest schnell genug, und das, obwohl das Notebook nicht mehr mit aktueller Alder-Lake-CPU ausgestattet ist. Stattdessen setzt das Gerät auf den Core i5-11300H oder Core i7-11370H der Generation Tiger Lake H35. Das liegt einfach daran, dass Microsoft den Surface Laptop Studio in Deutschland erst seit Kurzem verkauft, während er in den USA seit Herbst 2021 zu haben ist. Entsprechend sind einige Komponenten nicht mehr komplett aktuell.
Langsamer Tiger Lake
Noch verwunderlicher: Die CPU ist zwar für 40 Watt im Leistungsmodus ausgelegt, erreicht im Dauerlauf-Benchmark Cinebench R23 aber einen geringeren Multicore-Score als das Surface Pro 8 mit 15-Watt-SoC von Intel (Tiger Lake U).
Wir messen im Leistungsmodus hier 5.730 Punkte. Entsprechend kommt die reine Rechenleistung nicht an andere ähnlich teure Notebooks heran - etwa das Macbook Air mit Apple M1 (7.209 Punkte) oder eben das Surface Pro 8 mit Intel Core i7-1135G7 (6.129 Punkte). Übrigens begrenzt das Notebook die TDP im empfohlenen Energiemodus auf 18 Watt. Die Leistung sinkt dadurch messbar auf etwa 3.800 Punkte in Cinebench R23.
Dass die CPU nicht ganz so gut rechnet, wie zunächst angenommen, hat einen Grund. Microsoft stellt hier die Systemlautstärke unter Last vor mehr Rechenleistung.
Das gelingt gut. Wir tauschen ein paar hundert Punkte in Cinebench R23 und in der Praxis längere Renderzeiten bei Projekten gegen ein kaum wahrzunehmendes Lüftungsgeräusch. Das gilt vor allem, wenn wir das Notebook bei empfohlenen Energieeinstellungen verwenden. Im Leistungsmodus steigt die Leistung zwar an, allerdings ist das Notebook dann etwas lauter. Es bleibt aber stets im für Notebooks akzeptablen Bereich.
Derweil wird warme Luft an den seitlichen Lüftungsschlitzen herausgelassen. Das kann beim Zocken mit angeschlossener Maus nerven, da die warme Abluft gegen das Handgelenk bläst. Unter normaler Bürolast etwa während Videokonferenzen und innerhalb von Textverarbeitungsprogrammen nehmen wir das Lüftergeräusch gar nicht wahr. Zudem ist die Wärmebelastung dann kaum vorhanden.
Unser Testmuster ist zudem mit einer dedizierten Grafikeinheit ausgestattet. Die Geforce RTX 3050 Ti kann in den meisten Games überzeugen. Gleichzeitig ist die Akkulaufzeit sehr gut.
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