Es muss nicht immer der neueste Prozessor sein
Der Surface Laptop Go wurde im Jahr 2020 zu einer Zeit präsentiert, in der es Tiger-Lake-Notebooks noch nicht gab. Er hat damit knapp den Umstieg vieler Hersteller auf die neue Prozessorgeneration verpasst. Wir können also nicht die überraschend gute Spieleleistung erwarten, welche die Intel-Xe-Grafikeinheit auf Tiger-Lake-Chips erreicht. Für andere Aufgaben ist das Ice-Lake-SoC aber schnell genug.
Generell können wir sagen: Sowohl beim Schauen von Netflix-Serien als auch beim Webbrowsing und Schreiben von Texten reagiert das System schnell und ohne merkliche Verzögerungen. Wir haben allerdings Sorgen, was die Zukunftssicherheit des Notebooks angeht. Leider gibt es den Laptop nur mit fest verlöteten 8 GByte DDR4-RAM.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass dieser gerade bei starkem Multitasking schnell knapp wird. In Schulen, an Unis oder bei anderen Zielgruppen des Laptop Go ist das aber - Stand 2021 - noch kein Problem. In ein paar Jahren kann das anders aussehen.
In Anwendungen flott unterwegs
Unser Core i5-1035G1 mit von Microsoft festgelegtem Powerbudget von maximal 20 Watt kommt mit seinen vier Kernen und acht Threads bei 1,19 GHz im Benchmark Cinebench R20 auf immerhin 1.114 Punkte. Nach mehreren Durchläufen sind es nur noch 792 Punkte. Das liegt auch daran, dass das System mit dem kleinen Einzellüfter stark gefordert wird.
Mit dem Tool Hardwareinfo lesen wir aus, dass das SoC nach einigen Sekunden stark heruntertaktet und sich parallel dazu auf 90 und stellenweise bedenkliche 95 Grad aufheizt. Erst nach ein paar Sekunden springt die Lüftung ein und die Taktrate der CPU sinkt von anfangs 3,2 GHz auf zunächst 2,4 und dann auf 1,9 GHz.
Während des Benchmarks rauscht das Notebook recht hörbar - zumindest in unserem relativ ruhigen Heimbüro. Gut ist, dass wir bei leichter Büroarbeit kein bis kaum ein Betriebsgeräusch wahrnehmen. Die Kühlung springt an, sobald wir rechenintensivere Aufgaben erledigen. In kleinen Leistungsschüben ist der Laptop Go also recht flott unterwegs, etwa beim Entpacken von Dateien. Er hat beim längeren Rendern von Videos oder Fotos aber seine Probleme.
Hält lange genug ohne Steckdose durch
Das Gerät eignet sich durch seine kompakte Bauweise mit Maßen von 27,8 x 20,6 x 1,6 cm gut für Arbeiten unterwegs. Dabei ist die Akkulaufzeit ebenfalls in Ordnung, wenn auch kein Bestwert: Im Productivity-Test des Powermark messen wir 8:25 Stunden. Dabei werden Büroarbeiten, Videochat und Webbrowsing simuliert, was bei vielen Menschen wohl einen Großteil der Arbeit ausmacht.
Auch im PCMark10 Modern Office, welcher zusätzlich zu den genannten Aktivitäten auch Casual Gaming simuliert, erreicht das Notebook solide, aber nicht übermäßig gute 7:33 Stunden.
Wir sollten im Hinterkopf behalten, dass es sich bei unserem Testmuster um ein kompaktes Notebook für 800 Euro handelt. Daher haben wir von Anfang an keine Bestwerte erwartet, wie es bei High-End-Geräten von Dell, Lenovo, Apple und Microsoft selbst der Fall gewesen wäre. Wir halten die Laufzeit für solide und würden diese nicht als Schwachpunkt bezeichnen.
Schnelle SSD ist austauschbar
Unser Testmuster verwendet eine 256-GByte-SSD von Toshiba, genauer gesagt die BG4 im kompakten M.2-2230-Format. Die liefert Werte von 2.019 MByte/s im sequenziellen Lesen und 717 MByte/s im sequenziellen Schreiben ab.
Die können wir übrigens, wenn wir vorsichtig sind, auch austauschen: Sie ist unter einer schwarzen Abdeckung versteckt. Der Ausbau braucht etwas Feingefühl, da Flachbandkabel der Tastatur und des Trackpads zuvor gelöst werden müssen und die elektromagnetische Abschirmung der SSD fragil ist. Wir sollten das Notebook also nur öffnen, wenn wir uns ein wenig auskennen. Sämtliche anderen Komponenten sind versiegelt und verlötet. Wir sollten daher vor dem Kauf schauen, wie viel RAM wir wirklich brauchen.
Windows 10 im S-Modus nutzen oder nicht
Der Surface Laptop Go wird mit vorinstalliertem Windows 10 im S-Modus ausgeliefert. Das kann von Vorteil sein, wenn wir als Eltern unseren Kindern ein eingeschränktes OS zur Verfügung stellen wollen. Das fördert die Sicherheit des Systems, hat aber auch Nachteile, weil wir nur Apps aus dem Microsoft Store installieren dürfen.
Daher lässt sich das Gerät im Store auch auf ein voll freigeschaltetes Windows 10 Home umstellen, was allerdings nicht umkehrbar ist. Das werden wohl die meisten Menschen auch tun, sind viele produktive Applikationen doch einfach nicht im Microsoft Store verfügbar.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Surface Laptop Go im Test: Microsoft baut besten Laptop für unter 800 Euro | Surface Laptop Go: Verfügbarkeit und Fazit |
Natürlich hast Du sie - mir wäre neu das man gezwungen wird ein Apple zu kaufen. Und auch...
Toshiba und Fujitsu können das
Für 800¤ bekommt man gut noch Alternativen. Schenker, Asus Thinkpad leider schon teurer...
Dafür gibt es NAS. Allerdings würde ich dann auf WLAN6 + entsprechende APs setzen oder...