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Surface Laptop 3 im Hands on: Die wenigsten Kilos und die wenigsten Anschlüsse

Der Microsoft Surface Laptop 3 ist in der neuen 15-Zoll-Version noch immer ein sehr gut verarbeitetes Notebook , diesmal sogar ohne Alcantara-Stoffbezug. Auch das geringe Gewicht und die sehr guten Eingabegeräte gefallen uns, die noch immer zu wenigen Anschlüsse eher weniger.
/ Oliver Nickel
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Der Surface Laptop 3 ist noch immer sehr schick. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Der Surface Laptop 3 ist noch immer sehr schick. Bild: Martin Wolf/Golem.de

Der Surface Laptop ist bisher immer die traditionelle Alternative unter den Surface-Geräten gewesen: kein abnehmbares Display, keine ansteckbare Tastatur und kein 360-Grad-Scharnier. Der Surface Laptop 3(öffnet im neuen Fenster) streicht optional sogar die dritte Eigenheit weg: den Alcantara-Textilüberzug. Wir finden die neue Aluminiumversion beim ersten Ausprobieren allerdings nicht nur schick, sondern sehen darin auch einen weniger starken Verschleiß durch Hände, Kaffee oder Schmutz. Neu ist auch das 15-Zoll-Modell, das zudem mit AMD-CPU verkauft wird.

Wir sehen hier, dass Microsoft sich die Kritiken von Käufern wirklich zu Herzen nimmt - zumindest teilweise. Unverständlich ist uns noch immer, warum zwei Anschlüsse für ausreichend befunden werden. Das hielten wir schon beim ersten Surface Laptop (Test) für nicht mehr zeitgemäß. Auf Anhieb erinnern wir uns an kein 15-Zoll-Gerät mit derart limitierter Anschlussauswahl. Zumindest ersetzt Microsoft den Mini-Displayport durch eine wesentlich nützlichere USB-Typ-C-Buchse. Über den magnetischen Surface-Verbinder kann zudem ein proprietäres und teures Dock angeschlossen werden.

Auch ist das Notebook überraschend leicht, als wir es hochheben. Mit etwa 1,54 kg gehört es zu den leichtesten Notebooks seiner Größe. Ein Grund dafür ist, dass Microsoft ein gleichgroßen Akku verbaut wie in seinem 13-Zoll-Modell. Der ist mit 46 Wattstunden gerade für ein 15-Zoll-Gerät recht klein.

Das 3-zu-2-Panel mit erfreulich hoher Auflösung von 2.496 x 1.504 Pixeln unterstützt weiterhin Touch-Eingaben und Eingabestifte wie den Surface Pen oder den neuen Slim Pen. Obwohl wir selbst bei einem normalen Clamshell-Gerät eigentlich nie den Touchscreen benutzen, sagt uns Microsoft auf seiner Veranstaltung, dass es wohl genug Menschen gibt, die ihn zumindest teilweise verwenden - etwa beim Scrollen von Webseiten mit dem Finger.

Microsoft Surface Laptop 3 (15 Zoll) - Hands on
Microsoft Surface Laptop 3 (15 Zoll) - Hands on (01:49)

Wir hätten uns allerdings ein mattes Panel ohne Touchscreen gewünscht. Stattdessen haben wir es hier wieder mit einem spiegelnden Display zu tun. Das scheint allerdings zumindest im moderat beleuchteten Innenraum des Ausstellungsraumes kein Problem zu sein, denn die Leuchtstärke ist auf den ersten Blick wieder sehr gut.

Es ist eigentlich gar nicht notwendig, einen Touchscreen zu verwenden, wenn wir das wesentlich größere Touchpad des Surface Laptop 3 nutzen können. Die großzügige Sensorfläche ist noch einmal komfortabler zu bedienen als die schon sehr guten Trackpads der Vorgänger. Hier hat Microsoft gute Arbeit geleistet.

Das gilt auch für die sehr gute Tastatur, die sich mit ihren konkaven Kappen haptisch etwas besser anfühlt als zuvor. Das flache, aber straffe Tippgefühl ist hier weiterhin präsent. Wir haben allerdings das Gefühl, dass die einzelnen Tasten beim 13,5-Zoll-Modell des Surface Laptop weniger Spiel haben und dadurch präziser wirken. Bei vielen der ausgestellten Produkte handelt es sich allerdings noch um Vorserienmodelle, was auch für den 15-Zoll-Surface-Laptop gelten könnte.

Beim genaueren Hinsehen, erkennen wir subtile, aber doch merkliche Unterschiede zwischen dem Aluminium-Chassis und der Textilvariante.

Unterschied im Detail

Das Aluminium-Chassis des Surface Laptop 3 unterscheidet sich etwas vom Alcantara-Modell, das es beim 13-Zoll-Modell noch immer gibt. Die Gehäusekanten sind stärker hervorgehoben, was an Geräte wie das Razer Blade 15 erinnert. Wir finden die Optik gelungen. Auch ist das Versprechen, dass sich das Notebook besser öffnen und Komponenten tauschen lassen, ein positives Zeichen für nachhaltigere Produkte und einen gewissen Enterprise-Anspruch. Das Innere des Gehäuses erreichen wir dabei von oben, wenn wir die Tastatur abbauen. Die Schrauben für den Deckel sollen sich unter den Gummifüßen befinden. Ausprobieren konnten wir das vor Ort aber nicht.

Der Surface Laptop 3 wird in 15 Zoll mit AMD-Ryzen-CPU verkauft. Zur Auswahl stehen der Ryzen 5 3580U und der Ryzen 7 3780U, jeweils mit vier Kernen und acht Threads. Das Leistungsbudget ist laut ersten Tests und Benchmarks(öffnet im neuen Fenster) vom US-Medium Anandtech auf 15 Watt festgelegt. Der Surface Laptop ist einer der wenigen hochpreisigen Notebooks mit AMD-CPUs. Dabei können sich die Picasso-SoCs mit Intel-Produkten messen.

Intel für Enterprise

Eine merkwürdige Entscheidung von Microsoft ist es, das 15-Zoll-Notebook zwar auch mit Intel-CPUs zu verbauen, das Angebot allerdings Geschäftskunden vorzubehalten. Es handelt sich um die gleichen Ice-Lake-Chips des 13-Zoll-Modells: den Core i5-1035G7 und den Core i7-1065G7. Auch gibt es das größere Notebook nur mit kleineren SSDs zu kaufen - und zwar mit 128, 256 oder 512 GByte großem NVMe-Laufwerk. Den kleineren Surface Laptops ist die 1-TByte-Option vorbehalten. Es gibt zudem eine Auswahl zwischen 8 und 16 GByte RAM.

Der Surface Laptop 3 ist im Gegensatz zum letzten Generationenwechsel definitiv ein größerer Schritt. Das größere Touchpad, das ansprechende Metallgehäuse und die noch bessere Tastatur lassen auch die komplett neue 15-Zoll-Version gut dastehen. Die ist zudem für ihre Größe angenehm leicht. Was wir allerdings noch immer nicht verstehen, sind die wenigen Anschlüsse: Ein USB-Typ-C-Port und eine USB-A-Buchse sind gerade für ein 15-Zoll-Gerät schon vor zwei Jahren nicht zeitgemäß gewesen. Für einen Startpreis von 1.650 Euro gilt das noch einmal mehr.


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